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News des 12. November 2008

Laut techPowerUp wird ATI dem RV770-Chip der Radeon HD 4800 Grafikkarten-Serie noch einen 40nm-Refresh in Form des RV790-Chips verpassen. Dabei dürfte es allerhöchstes geringfügige Änderungen am Grafikchip selber geben und mit Sicherheit keine höhere Anzahl an Hardware-Einheiten, primär soll der RV790 ein einfacher Die-Shrink sein. Dieser könnte dann natürlich die geringere Verlustleistung ausnutzen, welche das kleinere Fertigungsverfahren mit sich bringt – theoretisch sind hier durchaus Taktraten von bis zu einem Drittel mehr denkbar. Ob ATI diese auch wirklich ausnutzen will, steht auf einem anderen Blatt – bislang ist ja noch nicht einmal bekannt, welche Grafikkarten auf Basis des RV790-Chips antreten sollen.

Durchaus denkbar wäre es beispielsweise auch, daß ATI den Grafikchip sozusagen still für die Radeon HD 4800 Serie einsetzt, um deren Produktionskosten zu reduzieren und dabei auf den möglichen Taktratengewinn verzichtet (dieser würde dann den Overclockern zu gute kommen). Schließlich hat man schon im zweiten Quartal 2009 mit dem RV870-Chip die nächste Chip-Generation anstehen – sollte diese plangemäß erscheinen, ergibt sich fast gar kein Zeitfenster, in welches der RV790-Chip mit eigenen Grafikkarten noch hineinpassen würde. Auf jeden Fall benötigt ATI den RV790-Chip sicherlich nicht, um den G200b-Konter seitens nVidia abfangen zu können – dieser dürfte viel zu schwach ausfallen (nur ein halber Die-Shrink von 65nm auf 55nm mit vielleicht 10 Prozent mehr Takt), um dagegen wirklich etwas auf die Beine stellen zu müssen. Update: Der RV790 soll natürlich in 55nm und nicht in 40nm kommen. Dies stand bei der Quelle auch nicht anders, der Newsredakteur hat es hier schlicht verbockt, so das wir um Entschuldigung bitten.

Fudzilla berichten über eine erste Radeon HD 4850 Grafikkarten mit GDDR4-Speicher seitens PowerColor. Dieser Speicher wurde bisher nur bei der Radeon HD 2600 XT (teilweise) sowie der Radeon HD 3870 verbaut, konnte sich aber nie durchsetzen und wird demzufolge mit den vorgenannnten Grafikkarten auch wieder aus dem Markt verschwinden. Bei dem PowerColor-Angebot könnte es sich also durchaus auch um einen Abverkauf an noch vorhandenen GDDR4-Speicher handeln. Was jetzt erst einmal nichts schlechtes bedeuten muß – man sollte nur den GDDR4-Speicher nicht genauso hoch bewerten wie herkömmlichen GDDR3-Speicher. Dies gilt speziell für den um 100 MHz höheren Speichertakt der PowerColor-Karte, welcher wohl gerade so die Performancenachteile von GDDR4 ausgleichen wird, eine real höhere Speicherleistung gegenüber Standard-Karten mit GDDR3-Speicher dürfte sich hiermit jedoch nicht ergeben.

Nochmals Fudzilla berichten zu den Larrabee-Erscheinungsterminen: Danach kommt Intels Grafiklösung zwar schon (Ende) 2009, allerdings zu diesem Zeitpunkt erst einmal nur in einer Workstation-Ausführung. Die Gamer-Varianten für den Desktop-Markt werden dann erst im Jahr 2010 nachgeschoben, der Grund hierfür liegt in den notwendigen Treiber-Anpassungen an die vielen gebräuchlichen Computerspiele (welche bei den Workstation-Varianten natürlich entfallen können). Intel darf und wird es sich hier sicherlich nicht erlauben, mit ähnlichen Treibern wie derzeit bei den integrierten Grafikchips anzutreten, dies würde im Markt der echten Grafikkarten geradezu katastrophale Auswirkungen auf das Ansehen des Unternehmens nach sich ziehen. Ein gewisses Restrisiko bleibt natürlich, schließlich muß sich Intel an eine Arbeit wagen, welche man bei den integrierten Grafikchips die letzten Jahre über erfolgreich hat umgehen können.