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News des 20. November 2008

Der Planet 3DNow! bringt ein Update seiner Grafikchip-Roadmap, welches das bekannte Wissen und Halbwissen über die anstehenden HighEnd-Grafikchips zusammenfasst. Mit an Board sind dabei natürlich noch reichlich Unsicherheiten: So erscheinen die 1,5 TeraFlops Rechenleistung des ATI RV870-Chips nach wie vor als sehr gering angesichts dessen, daß eine Radeon HD 4870 jetzt schon 1,2 TeraFlops erreicht. Dies wäre – wie schon einmal ausgeführt – nur dann sinnvoll, wenn ATI den RV870 wirklich in der Multi-Chip-Module-Bauweise bringt und somit also zwei Grafikchips aufs selbe Trägermaterial pressen kann, ohne daß dabei die Verlustleistung explodiert.

Was wiederum gegenüber der herkömmlichen Bauweise von zwei getrennten Grafikchips auf einem Grafikboard nur dann Sinn macht, wenn ATI die physikalische Nähe der Multi-Chip-Module-Bauweise zu einer besseren Verbindungstechnologie ausnutzt, die Effizienz der zwei zusammenarbeitenden Grafikchips also entscheidend steigert. Auf nVidia-Seite sind hingegen die Ungewissheiten noch viel größer, weil außer den Chipnamen eigentlich kaum etwas bekannt ist. Inzwischen kann man sogar vermuten, daß nicht mehr alle diese Chipnamen – GT206, GT212 und GT216 – bei nVidia aktuell sind, schließlich wurde der GT200-Chip nun auch ohne neuen Chipnamen auf 55nm umgelegt, davon abgesehen wären drei neue HighEnd-Chips innerhalb eines halben Jahres auch ein wenig zu viel des guten.

Die ComputerBase berichtet über eine weitere G94-basierte GeForce 9600 GSO , diesesmal von MSI. Diese G94-basierten Karten haben nur 48 Shader-Einheiten und dafür ein 256 Bit DDR breites Speicherinterface, im Gegensatz zu den regulären GeForce 9600 GSO Karten auf G92-Basis mit 96 Shader-Einheiten und einem 192 Bit DDR Speicherinterface. Abweichend zu der kürzlich genannten Inno3D-Karte soll die MSI-Karte mit 1400 MHz auch noch einen recht niedrigen Shadertakt aufweisen – damit kommt diese Karte nur noch auf 49 Prozent der Rechenleistung einer regulären GeForce 9600 GSO, was auch durch eine höhere Speicherbandbreite unmöglich zu egalisieren sein wird.

Noch ist natürlich nicht endgültig klar, unter welchem Namen nVidia das ganze herauszubringen gedenkt – allerdings deutet der Verpackungsscreenshot der MSI-Karte doch wieder in die Richtung, als würde nVidia tatsächlich eine zweite Version der GeForce 9600 GSO herausbringen. Und dies ist dann nach wie vor als der krass falsche Weg anzusehen, weil die bisherige und die nun möglicherweise doch kommende Ausführung der GeForce 9600 GSO auf jeweils absolut unterschiedlicher Hardware (G94 vs. G92) aufbauen und daher auch eine deutlich differiende Performancecharakteristik aufweisen werden: So wird die neue Ausführung der GeForce 9600 GSO in allen sehr rechenintensiven Szenarien deutlich hinter der bisherigen GeForce 9600 GSO zurückliegen

Dafür dürfte die neue GeForce 9600 GSO aufgrund ihrer deutlich höheren Speicherbandbreite besser in sehr hohen Auflösungen samt Anti-Aliasing durchhalten – ob allerdings die Grundperformance der Karte überhaupt dafür ausreichend ist, wäre noch zu ermitteln. Jedenfalls lockt eine Grafikkarte mit 48 Shader-Einheiten auch nach nVidia-Verhältnissen im Performance-Markt niemanden hinter dem Ofen hervor, so etwas würde man eher denn als klassische Mainstream-Lösung einordnen. Wahrscheinlich plant nVidia hier den lange erwarteten Kontrahent zur Radeon HD 4670 – was ja auch ehrbar ist, aber dann sollte die Namenswahl nicht höheres vermuten lassen. Ein einfaches "GeForce 9600 GS" würde niemanden verwirren und zudem eine gewisse Klarheit über die leistungsmäßige Einordnung der Karte bieten.

Gemäß den X-bit Labs gibt es neue Core i7 Prozessoren seitens Intel im zweiten Quartal 2009. Genaueres ist noch nicht bekannt, aber vermutlich wird es schlicht die Taktstufe des jetzigen 965 XE mit 3.2 GHz als "normale" Ausführung geben (aka "Core i7 960") und die nächsthöhere Taktstufe (3.46 GHz) als neue Extreme Edition (aka "Core i7 985 XE"). Intel dürfte bis zu diesem Zeitpunkt durch AMDs 45nm-Prozessoren zumindest im HighEnd-Segment noch lange nicht unter Druck stehen, so daß man es wohl sehr geruhsam mit weiteren Taktsteigerungen angehen wird. Und sollte AMD seine derzeitigen Planungen verwirklichen und bis zum dritten Quartal bei 3.0 GHz verharren, ergibt sich für Intel sicherlich auch keine Notwendigkeit, daran etwas entscheidendes zu verändern.