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News des 5. Dezember 2008

Die erste CPU-Benchmarks von GTA IV bei der PC Games Hardware bestätigen den ungeheuren CPU-Hunger des Spiels. In einer offenen Szenerie, welche für das Spiel durchaus repräsentativ ist, und bei maximalen Details mit 50 Prozent Sichtweite, was schon sehr hohe Settings sind, kommen nur sehr wenige CPUs überhalb von 30 fps. Die Grafikkarte scheint hier kaum eine Rolle zu spielen, ab Mittelklassekarten ist das Spiel primär CPU-limitiert (was auch an dem bislang vom Spiel nicht unterstütztem Anti-Aliasing liegen könnte). Problematisch an dieser Einschätzung ist, daß es schon schwierig ist, in dem gewählten Testszenario erst einmal 25 fps zu erreichen – ganz besonders wo in GTA-Spielen üblicherweise spätestens unterhalb von 20 fps jede Präzision flötengeht, was den Spieler vor höhere Herausforderungen als von den Spieledesignern gedacht stellen kann.

Jene 25 fps werden aber gerade einmal so mit einem Core 2 Duo E6850 auf 3.0 GHz erreicht – bei einem gleichgetakteten 45nm-Modell sind es auch nur 2 fps mehr. Beliebte Mittelklasse-Modelle wie der Core 2 Duo E6600 mit 2.4 GHz liegen dagegen bei 19 fps, was deutlich darauf hin deutet, daß gerade mit Intels LowCost-Abwandlungen der Core-2-Serie (Pentium E, Celeron E, Core 2 Duo E4x00) kein echter Spielspaß unter GTA IV aufkommen dürfte. AMDs frühere K8-Prozessoren können dagegen vergleichsweise gut mithalten, allerdings bringt es auch ein Athlon 64 X2 6400+ mit 3.2 GHz nur auf 22 fps und liegt damit noch unterhalb der 25-fps-Schwelle. Diese überwindet man unter GTA IV am besten mit einem QuadCore-Prozessor, mit vier Kernen kommen sogar mittelprächtig getaktete Modelle problemlos über diese 25-fps-Grenze.

Allerdings geht die Skalierung zwischen QuadCore- und DualCore-Modellen nicht in Richtung 100 Prozent, sondern liegt doch deutlich darunter: Zwischen Core 2 Duo E6600 und Core 2 Quad Q6600 (beide mit 2.4 GHz Takt) liegen gute 52 Prozent, zwischen Core 2 Duo E8500 und Core 2 Quad QX6850 auf beiderseits 3.6 GHz dann aber nur noch 32 Prozent. Gut möglich, daß bei den dann erzielten Frameraten nahe 40 fps aber doch schon eine gewisse Grafikkarten-Limitierung einsetzt. Trotzdem ist es zu beobachten, daß man auch mit DualCore-Prozessoren die 30-fps-Grenze knacken kann – allerdings sind dafür dann schon runde 4 GHz Takt notwendig. Mit QuadCore-Prozessoren ist diese Aufgabe dann eben deutlich einfach zu lösen: Dafür dürfte bei Intel ein Core 2 Quad Q6700 mit seinen nominellen 2.66 GHz ausreichend sein, bei AMD macht es ein Phenom X4 9950 mit 2.6 GHz.

GTA IV ist damit noch kein Spiel, welches QuadCore-Prozessore voraussetzt – aber man erhält doch schon erhebliche Vorteile durch die vier Kerne. Sofern man die restliche Hardware-Ausstattung besitzt, um mit 30 fps und mehr zu spielen, kann man für GTA IV durchaus auf ein QuadCore-Modell umrüsten. Intel und AMD können Spielentwickler Rockstar jedenfalls nur dankbar sein, GTA IV ist ein wirklich grandioses Argument pro QuadCore-Prozessoren geworden. Ein Punkt bliebe allerdings noch abzuwarten: Diese ersten Benchmarks klären natürlich noch nicht die Frage, ob man durch andere Optik- und Sichtweiten-Einstellungen auch die DualCore-Modelle noch deutlich überhalb von 30 fps zwingen kann. Manche Spiele belohnen schließlich schon geringfügig unter dem Höchststand liegende Bildqualitätsoptionen mit erheblichen Performancegewinnen – was die DualCore-Modelle dann auch ganz schnell wieder "zurück ins Spiel" holen könnte.

Shortcuts: Die PC Games Hardware berichtet von einem DDR3/2000-Speicherkit seitens G.Skill mit einer Betriebsspannung von nur 1.65 Volt. Bisherige Speicherkits mit diesem hohem Speichertakt verlangten meist deutlich mehr Spannung, aufgrund der Intel-Regularien für den Core i7 bemühen sich die Speichermodulhersteller aber inzwischen vermehrt, diese 1.65-Volt-Regel nicht zu überschreiten. Ein Posting in unserem Forum berichtet von einer deutlich verbesserten Performance unter GTA IV mit dem Catalyst 8.12 Beta-Treiber. Den (von ATI natürlich nicht unterstützten) Release Candidate 3 des neuen Treibers kann man sich hier ziehen. Und letztlich noch zu erwähnen wäre eine Netzteil-Umfrage seitens Corsair, mittels welcher der Hersteller auszuloten versucht, was den Nutzern bei Netzteil-Neuerwerbungen wirklich wichtig ist.