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News des 30. Dezember 2008

Die VR-Zone bringt ein wenig Klarheit in die verschiedenen herumschwirrenden Codenamen von nVidia-Grafikchips für die kommende 2009er Generation. So wird es im zweiten Quartal mit dem GT212-Chip eine neue HighEnd-Lösung geben, vermutlich handelt es sich hierbei dann um eine 40nm-Ausführung des GT200-Chips, möglicherweise auch mit mehr Hardware-Einheiten. Im dritten Quartal kommen dann neue 40nm-Grafikchips für die anderen Marktsegmente: GT214 und GT216 für das Mainstream-Segment (möglicherweise irrt die VR-Zone sich hier auch ein bißchen und der GT214 gehört eher ins Performance-Segment) und GT218 für das LowCost-Segment. Hinzu kommt dann noch ein iGT209, welcher als integrierte Lösung bei den Mainboard-Chipsätzen von nVidia Verwendung finden wird. Und letztlich gibt es dann noch den GT300 im vierten Quartal, die erste DirectX11-Lösung von nVidia.

Insgesamt betrachtet hört sich dies schon ganz schlüssig an, selbst wenn wir wie gesagt den GT214 eher dem Performance-Segment zuordnen würden – aber die Übergänge sind hier natürlich fließend. Konkrete technischen Daten sind zu allen genannten Grafikchips noch nicht bekannt und liegen daher derzeit im Reich der Spekulationen. Sicher ist aber, daß nVidia nach dem Erfolg ATIs mit der Radeon HD 4000 Serie jetzt nachlegen wird müssen und es diesbezüglich auch keine Option darstellt, schon ein wenig auf den GT300-Chip zum Jahresende 2009 zu schauen. Denn vermutlich dürfte dieser erst einmal recht einsam dastehen, da DirectX11-Lösungen für das Performance- und Mainstream-Segment erst tief im Jahr 2010 zu erwarten sind, so daß der Sommer-Generation 2009 bei beiden Grafikchip-Entwicklern ihre gewichtige Bedeutung zukommt.

Laut vorgenannter Prognose der VR-Zone wird der 55nm GT200-Chip (GT200b) im übrigen nur eine recht kurze Lebensspanne haben, da im zweiten Quartal ja schon die 40nm-Version des GT200 antreten wird. Dies kann allerdings durch die massive Verspätung des GT200b erklärt werden, welcher ursprünglich einmal schon im dritten Quartal 2008 verfügbar sein sollte. Zum GT212 selber besteht zudem die große Frage, ob und wieviel nVidia hier noch obendrauflegen wird. Zwar gehen viele von noch mehr Hardware-Einheiten aus, aber zumindest angesichts des aktuellen GT200-Kontrahenten RV770 ist dies gar nicht notwendig: Von der reinen Performance her ist der GT200 dem RV770 immer überlegen, ATI hat nVidia in erster Linie durch die aggressive Preisgestaltung der Radeon HD 4800 Serie geschlagen.

Schließlich könnte man den GT212 auch in einer ähnlichen Position zum GT200 sehen wie weiland das Verhältnis G80 (GeForce 8800 GTX/Ultra) zu G92 (GeForce 9800 GTX/GTX+): Da war der G92 ja auch der kleinere Chip, welcher erst durch höhere Effizienz und höhere Taktfrequenzen halbwegs in die Nähe des G80-Chips kam. Bezogen auf die aktuelle Situation würde das bedeuten, daß der GT212 möglicherweise ein Chip wäre, welcher exakt zur Bekämpfung der Radeon HD 4850/4870 designt ist – ohne dafür den großen und teuren GT200(b) benutzen zu müssen. Diese Theorie rechnet allerdings nicht ein, das ATI über den Sommer 2009 im HighEnd-Bereich ebenfalls etwas neues bringen wird – und aus dieser Überlegung heraus wird wohl auch nVidia wahrscheinlich noch etwas größeres nachlegen müssen.

Die ComputerBase stellt vollkommen richtig fest, daß sich AMD für das erste Halbjahr 2009 im Prozessorenbereich einiges vorgenommen hat und das in Folge dessen die direkt am Anfang des Jahres erscheinenden ersten Phenom II Prozessoren zur Jahresmitte schon wieder ausgelaufen sein werden. Diese ersten Phenom II Modelle im Sockel AM2+ werden also nur ein recht kurzes Gastspiel geben und schon im Sommer von den ersten Phenom II Modellen im Sockel AM3 vollständig abgelöst werden, AMD nimmt gar schon ab Mai keine Aufträge für die Phenom II Sockel AM2+ Prozessoren mehr entgegen. Für die Prozessoren selber macht dies keinen Unterschied, denn die Sockel-AM3-Modelle werden auch in (den meisten) Mainboards mit Sockel AM2+ betreibbar sein. Umgedreht funktioniert das allerdings nicht: Auf Sockel-AM3-Mainboards sind nur Prozessoren dieses Sockels lauffähig.

Zum Streit über die Marke "Netbook" haben sich der Markeninhaber Psion bei Golem erneut zu Wort gemeldet und betont, daß man ausschließlich gegen Hersteller und Websites vorgeht, welche mit dem Begriff Geld verdienen. Dies würde allerdings auch automatisch das Superschwergewicht Intel einschließen, denn dort wird der Begriff andauernd für die neue PC-Geräteklasse mit Atom-Prozessoren verwendet. Natürlich ist es einfacher, gegen Webseiten und vor allem Händler vorzugehen, weil sich diese gewöhnlich nicht groß wehren. Nicht wehren kann man sich allerdings auch gegen den Verdacht, Psion wollte seinen (aus IT-Sicht) uralten Markennamen schlicht noch einmal versilbern, indem man Intel mit indirektem Druck zu einer kostspieligen Lizenzierung des Begriffs drängt.