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News des 23. Februar 2009

Hardware-Infos vermelden das Gerücht, ATIs nächste HighEnd-Lösung RV790 würde noch in 55nm und nicht in 40nm hergestellt sein. Prinzipiell ist dies möglich und vor allem ATIs Zielsetzung mit dem RV790 – ein gewisses Performance-Update – wäre auch allein nur mit höheren Taktraten erreichbar. Dennoch erscheint es ein wenig schmal, wenn der RV770 derzeit mit 750/1800 MHz (bei der Radeon HD 4870) antritt und der RV790 hier ohne weitere Hardware-Einheiten nur 850/1950 MHz haben soll. Mit 13 Prozent mehr Rechenleistung und 8 Prozent mehr Speicherbandbreite würde man sich fast überhaupt nicht von der Radeon HD 4870 abheben, womit man auch keine besseren Preis für eine solche Karte verlangen könnte.

Hier scheint es nur zwei passende Auflösungen zu geben: Entweder gibt es dennoch mehr etwas Hardware-Einheiten – ob nun in 55nm oder in 40nm – oder aber sind die bisherigen Taktraten-Informationen inkorrekt und es gibt deutlich mehr Taktrate. Denn unterhalb von 20 Prozent Mehrperformance (wofür gewöhnlich mindestens 25 Prozent mehr Hardware oder/und Taktrate vonnöten sind) ist der RV790 nicht einzuschätzen – mit weniger als dem braucht ATI eigentlich gar nicht erst anzutreten. Die Frage, ob 40nm oder 55nm, spielt dabei eigentlich kaum eine Rolle, sie entscheidet nur darüber, wie kostengünstig ATI den neuen HighEnd-Chip fertigen kann. Selbst in 55nm erscheint es derzeit wahrscheinlicher, daß ATI beim RV790 sagen wir zwei Cluster oben draufpackt und damit auf 960 Shader-Einheiten kommt (ergo 20% mehr Hardware und 13% mehr Takt).

Davon abgesehen soll die Entscheidung ATIs, beim RV790 doch beim 55nm-Prozeß zu bleiben, aufgrund der hohen Leckströme beim 40nm-Prozeß getroffen worden sein. Sollte dies so passen, trifft dies natürlich auch auf nVidias geplante Performance- und HighEnd-Chips in 40nm (GT214/GT215 und GT212) zu. Die beiderseitigen LowCost- und Mainstream-Grafikchips in 40nm dürften hiervon weniger stark betroffen sein, aber es bleibt spannend in der Frage, wieviel Leistung die kommenden neuen Grafikchips des Performance- und HighEnd-Segments angesichts dieser Informationen wirklich bringen werden (können). Gut möglich, daß sich gerade im HighEnd-Bereich doch einiges zu unserem bisherigen Ausblick auf die 40nm-Generation ändern wird (was aber natürlich in der Natur der Sache liegt).

Bei Overclock3D hat man sich angesehen, was eine Radeon HD 4670 unter CrossFire zu leisten im Stande ist. Die aktuelle Mainstream-Ausführung von ATI wirft in etwa die Performance einer Radeon HD 3850 zu allerdings Preisen von nur 70 Euro in die Waagschale, ein entsprechendes CrossFire-Gespann kostet also nur runde 140 Euro. Zudem sehen die Hardware-Daten erst einmal nicht schlecht aus: 2x 320 Shader-Einheiten ergeben eine Rechenleistung von 960 GFlops, die Speicherbandbreite liegt kumuliert bei 64 GB/sec. Dies sind im Endeffekt die Daten einer Radeon HD 4850 (1000 GFlops, 64 GB/sec) – welche die Radeon HD 4670 unter CrossFire von der Performance her auch knapp erreicht.

Allerdings reicht es nicht aus, um die einzelne Radeon HD 4850 zu überbieten – und da diese Karte zudem noch den etwas besseren Preispunkt hat, gewinnt die einzelne Radeon HD 4850 diesen Vergleich. Es ist allgemein gesehen überaus selten, daß kleinere CrossFire- oder SLI-Lösungen größere Einzelgrafikkarten (zum gleichen Preispunkt) schlagen – gewöhnlich ist CrossFire und SLI nur dann sinnvoll, wenn es keine entsprechenden Einzelkarten mehr gibt. Ausnahmen sind derzeit die Radeon HD 4850 X2 Karten, welche gewöhnlich schneller als die nVidia-Singlekarten GeForce GTX 260/280/285 sind, sowie ein Radeon HD 4830 CrossFire-Gespann, welches ein exzellentes Preis/Leistungsverhältnis im Preisbereich von knapp unter 200 Euro anbietet und damit dort der (einzelnen) Radeon HD 4870 Konkurrenz macht.

HT4U berichten über eine Demonstration von Intels erstem 32nm-Prozessor Clarksdale, bei welchem dessen Leistungsaufnahme unter dem Cinebench-Benchmark bei unter 66 Watt für das Grundsystem (CPU, Mainboard, Speicher) blieb. Dies mag sich erst einmal gut anhören, allerdings sollte man sich von diesem Wert auch nicht in die Irre führen lassen: Der Clarkdale kommt mit nur zwei Prozessorkernen daher und ist für das echte LowCost-Segment gedacht, die Prozessorenpreise der Clarkdale-Ausführungen werden 100 Euro kaum übersteigen. Und in diesem Rahmen betrachtet sind diese 66 Watt nun auch nicht wieder übermäßig gut für eine DualCore-CPU in 32nm – bedacht konfigurierte Office-Rechner können diesen Wert jetzt sicherlich auch schon erreichen.