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News des 24. Februar 2009

Der Planet 3DNow! berichtet über einen aus einem koreanischen Forum stammenden Fall, wonach es dem Nutzer eines Phenom II X3 Prozessors gelungen sein soll, diesen Prozessor rein durch die Änderung von BIOS-Einstellungen als Phenom II X4 booten zu lassen. Prinzipiell erscheint es nicht unmöglich, einen TripleCore Phenom II X3 als QuadCore Phenom II X4 zu betreiben, da AMD für den Phenom II X3 sicherlich in den wenigsten Fällen "teildefekte" CPUs benutzt (wo natürlich der defekte Teil deaktiviert wird). In der Masse dürften Produkte mit teil-deaktivierten Hardware-Einheiten (wie der Phenom II X3, die GeForce GTX 260 oder die Radeon HD 4830) aber auf nicht "teildefekter" Hardware aufbauen.

Dies einfach aus dem Grund, weil sich diese abgespeckten Produkte meist an den Massenmarkt richten und dort die Stückzahlen so groß sind, daß man bei reiner Aussortierung der passenden "teildefekten" Exemplare gar nicht genügend Chips für den bestehenden Bedarf zur Verfügung hätte. Ergo kommt es immer wieder vor, daß an sich perfekte Chips für diese abgespeckten Produkte benutzt werden – womit diese dann auch nach Freischaltung der deaktivierten Einheiten absturzfrei arbeiten (könnten). Dies gab es reihenweise zu Zeiten von GeForce6 und früher, wo man mittels einfacher BIOS- oder Treibermodifikation die deaktivierten Hardware-Einheiten freischalten und zumeist problemlos nutzen konnte.

In der Zwischenzeit sind die Chiphersteller aber dazu übergegangen, die Produkte mit teilweise deaktivierten Hardware-Einheiten wirksam gegen solcherart Modifikationen zu schützen – insofern überrascht die vorstehende Meldung dann doch etwas. Allerdings scheint sie sich mittels der vom Planet 3DNow! nachgeschobenen Updates inzwischen zu bestätigen: Es wurden dabei auch andere Fälle gemeldet, wo sich ein Phenom II X3 in einem Phenom II X4 umwandeln ließ (gleiches auch in unserem Forum). Dies funktioniert allerdings nicht immer, der aktuelle Ansatzpunkt sind derzeit CPUs, die in der vierten Kalenderwoche 2009 gefertigt wurden – zusammen mit einem Mainboard, welches die BIOS-Option "ACC" (Advanced Clock Calibration) unterstützt, scheint diese Modifikation dann mit hoher Quote zu funktionieren.

Sollte sich dies bestätigen, könnte es sich um einen "Fertigungsfehler" handeln, wonach die CPUs eben dieser einen Kalenderwoche ungelockt aus dem Werk gegangen sind und damit diese Modifikation möglich wird. Eine Absicht seitens AMD erscheint nach derzeitigem Kenntnisstand als ausgeschlossen, dann würden sich alle Phenom II X3 CPUs entsprechend modifizieren lassen. Insofern dürfte es sich hierbei um eine einmalige Ausnahme handeln, welche wohl nur wenige CPUs betrifft. Wer allerdings eine entsprechend modifizierungsfähige CPU samt passendem Mainboard besitzt und jene CPU die Modifikation dann auch mitmacht, hat sicherlich einen netten Zugewinn zu erwarten, welcher mittels BIOS-Einstellungen zudem auch sehr einfach zu bewerkstelligen ist.

Wie Fudzilla berichten, schießt Intel derzeit gegen nVidias Ion-Plattform mit einem Marketing-PDF namens "Nvidia Ion Competitive Position Guide" (bisher leider nirgendwo im Original zu finden). Da Intel gegenüber der Ion-Plattform allerdings kaum griffige Ansatzpunkte hat, erscheint dieser Vorstoß noch zweifelhafter als die üblichen Marketing-PDFs der Chipentwickler gegeneinander – normalerweise müsste Intel angesichts Ion eher tief in sich gehen und dann die Weichen zugunsten besserer eigener Produkte stellen, welche Checklisten-Features nicht nur in der Theorie, sondern auch der Praxis erfüllen. Die Stichworte sind hier die Abspielbarkeit von HD-Material sowie eine durchgehende Spiele-Kompatibilität, wo nVidia geradezu meilenweit vor Intels Angeboten liegt.