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News des 10. März 2009

Geht es nach dem, was die PC Games Hardware wie auch die ComputerBase auf der CeBIT zu ATIs RV790-Chip gehört haben, handelt es sich hierbei im Gegensatz zu unseren bisherigen Vermutungen nur um ein leichtes Update des RV770-Chips mit nicht einmal besonders höheren Taktfrequenzen. So gibt die PCGH die RV790-basierte Radeon HD 4890 mit zwischen 850 und 900 MHz Chiptakt sowie 1950 MHz Speichertakt an – das wären gerade einmal 13 bis 20 Prozent mehr Rechenleistung und nur 8 Prozent mehr Speicherbandbreite als bei der Radeon HD 4870. Damit käme man im besten Fall auf 15 Prozent Mehrleistung gegenüber der Radeon HD 4870 – wahrscheinlich geht es aber eher in Richtung 10 Prozent.

Zudem – und das ist der eigentliche Punkt – berichten beide Quellen übereinstimmend, daß die Überarbeitungen des RV790-Chips eher denn kleiner als größer sind und daß aus dieser Schiene kaum ein großer Performancesprung zu erwarten ist. Dies müssen wir erst einmal so entgegennehmen – allerdings bleibt es damit unerklärlich, was ATI mit dem RV790 wirklich will, denn die 10 Prozent Mehrperformance werden niemanden hinter dem Ofen hervorlocken und dafür kann man auch kaum wirklich mehr Geld verlangen. ATI hat aber spätestens nach den jüngsten Preissenkungen kein SingleChip-Angebot mehr im HighEnd-Bereich – woran sich auch nichts ändern würde, wenn die Radeon HD 4890 nur 10 Prozent Mehrperformance bringt und demzufolge auch kaum teurer als zu rund 200 Euro verkauft werden könnte.

Allerdings wurden der PCGH schon ein Startpreis von 230 bis 240 Euro für eine Radeon HD 4890 mit wahrscheinlich 1024 MB Speicher genannt – dafür wird ATI auch etwas bieten müssen, denn dies sind 20 bis 25 Prozent mehr als aktuell bei der Radeon HD 4870 1024MB. Damit bleibt unsere Behauptung bestehen, daß ATI entweder über eine Steigerung der Pro/MHz-Leistung oder über mehr Ausführungseinheiten oder aber über mehr Takt als zuletzt angenommen auch eine klare Performancesteigerung gegenüber der Radeon HD 4870 bieten wird müssen. Gut möglich, daß gerade die zuletzt herausgegebenen Infos seitens ATI eine bewusste Tiefstapelei enthalten, welche nVidia in Sicherheit wiegen soll – ehe ATI dann am 6. April mit den neuen Grafikchips RV740 und RV790 zuschlägt.

Unsere Umfrage zur Wechselwilligkeit auf Windows 7 wurde nunmehr beendet, die Ergebnisse stehen fest. Danach gibt es eine breite Tendenz, auf Windows 7 zu wechseln – und dies sowohl unter den Nutzern von Windows XP als auch Windows Vista: Satte zwei Drittel aller Umfrage-Teilnehmer stehen einem Wechsel auf Windows 7 eher positiv als negativ gegenüber. Differenzen gibt es allerdings, wenn man sich betrachtet, wie die Nutzer von Windows XP bzw. Vista entsprechend entschieden haben: Danach ist der Anteil der positiven Stimmen bei den Nutzer von Windows Vista mit 75 Prozent klar höher als bei den Nutzer von Windows XP mit 62 Prozent.

Wechselwilligkeit auf Windows 7

Auffallend ist auch, daß unter Windows XP jene Nutzer, welche im Prinzip sicher umsteigen wollen, mit 10 Prozent mehr als deutlich geringer ausfällt als unter Windows Vista mit 26 Prozent. Dies ist umso mehr bemerkenswert, als daß Windows 7 aus der Sicht von Windows Vista kein wirklich zwingendes Update darstellt, während der Windows-XP-Nutzer mit diesem Update immerhin die DirectX10-Fähigkeit gewinnen würde. Dies läßt sich nur damit erklären, daß sich unter Windows XP nicht nur die Nutzer inzwischen älterer PC-Systeme versammelt haben, sondern auch eine Vielzahl an Nutzern, welche mit den Veränderungen von Windows Vista nicht zufrieden sind – und welche nun auch Windows 7 deutlich abwartender gegenüberstehen als die Nutzer von Windows Vista.

Bei letzteren fällt zudem auf, daß die Tendenz gegen Windows 7 deutlich kleiner ausfällt: Sowohl der Anteil derjenigen Nutzer, welche sich noch nicht entschieden hat, aber tendenziell gegen einen Wechsel sind, sowie der Anteil derjenigen Nutzer, welcher sich jetzt schon gegen einen schnellen Wechsel ausspricht, ist unter Windows Vista deutlich geringer als unter Windows XP. Anders formuliert: Beide Nutzergruppen sind offensichtlich mit ihrem bisherigen Betriebssystem ziemlich zufrieden – womit die Windows-Vista-Nutzer sich eher auf den Umstieg auf das nun ja nicht besonders andere Windows 7 einlassen werden, während die Windows-XP-Nutzer deutlich stärker zögern, auf ein Betriebssystem umzusteigen, welches in den eher kritischen Berichten nur als "zweite Version" von Windows Vista beschrieben wird.

Insgesamt ergibt sich somit die kuriose Situation, daß diejenigen Nutzer, welche (auf der rein technologischen Seite) am meisten gewinnen würden, doch deutlich geringer wechselwillig sind als diejenigen Nutzer, für welche der Gang auf das kommende neue Betriebssystem nur ein eher kleines Update darstellen würde. Normalerweise sollte es eher umgedreht sein – die Nutzer älterer Betriebssysteme sollten das höchste Wechselinteresse an den Tag legen. Diese Regel wird in diesem Fall aber dadurch über den Haufen geworfen, daß Windows XP als allgemein sehr ausgereift betrachtet wird, während Windows Vista immer noch eine zweischneidige Sache ist, welche die Nutzergemeinde in Befürworter und Ablehner trennt.

Ob sich dies mit Windows 7 ändert, bliebe abzuwarten – von den in unserer Umfrage deutlich gewordenen Nutzererwartungen sieht es aber ganz gut aus für das kommende neue Betriebssystem. Auf eine solch harte Ablehnungshaltung der Mehrzahl der potentiellen Nutzer (wie bei Windows Vista) scheint Windows 7 jedenfalls nicht zu stoßen. Somit bleibt auch unsere alte Prognose bestehen, wonach Windows Vista wohl nie die Marktführerschaft übernehmen kann, sondern erst Windows 7 diesen Job erledigen wird. PS: Wir danken allen über 3000 Teilnehmern dieser Umfrage und verweisen auf unsere neue Umfrage in der rechten Seitenleiste, welche sich mit der aktuellen DirectX-Ausstattung beschäftigt. Ansatzpunkt für diese Umfrage ist dabei, daß wir prüfen wollen, ob sich dieses Verhältnis unter den 3DCenter-Lesern deutlich von dem bei der bekannten Steam-Hardware-Umfrage unterscheidet.