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News des 2. April 2009

Alles wichtige über den Launch von Radeon HD 4890 und GeForce GTX 275 steht ja bereits im extra Artikel, so daß an dieser Stelle nur noch ein paar Nachträge anzubringen sind. Denn erstens einmal überschreiten die Verbrauchsmessungen unter FurMark bei beiden Karten wieder deutlich deren Spezifikationen: Die Radeon HD 4890 wird von ATI mit 190 Watt "Max Board Power" angegeben und von der PCGH mit 226 Watt unter dem FurMark gemessen. Zur GeForce GTX 275 liegt derzeit zwar keine offizielle Verbrauchsangabe seitens nVidia vor, aber auch so übersteigt die FurMark-Messung von 215 Watt die TDP der größeren GeForce GTX 285 von 183 Watt eindeutig.

Besonders ATI hat sich mit den offiziellen Angaben ein dickes Ei gelegt, betittelte man doch in den Launchunterlagen die offiziellen Verbrauchswerte von Radeon HD 4870 (160W) und 4890 (190W) nicht unverbindlich als "TDP" (was ein noch auslegungsfähiger Begriff wäre), sondern als "Max Board Power". Damit sitzt man nunmehr in der Falle, daß es eigentlich in der Praxis wirklich nichts mehr geben dürfte, welches diesen Wert erreicht oder gar überschreitet – was wie gesehen mittels der FurMark-Messungen aber umgehend obsolet wird. nVidia scheint sich hingegen dadurch aus der Affäre gezogen zu haben, einfach gar keine offiziellen Verbrauchsangaben zur GeForce GTX 275 mehr zu veröfffentlichen.

Nochmals die PCGH weist zweitens darauf hin, daß gerade die GeForce GTX 275 anfällig fürs Spulenfiepen ist – ein hochfrequenter Ton besonders unter Last, welchen man zuerst unter dem üblichen Lüfterlärm überhört, welcher sich aber auf Dauer durchaus unangenehm ins Gehör "eingraben" kann. Üblicherweise bedeutet Spulenfiepen, daß die verwendeten Bauteile eher schon an der Grenze ihrer Spezifikationen arbeiten, das Ganze zeugt dann also nicht unbedingt von Qualitätsarbeit. Da das Spulenfiepen bei neueren Grafikkarten doch klar zugenommen hat, gibt es in unserem Forum auch eine entsprechende Umfrage, mittels welcher das Problem besser quantifizierbar gemacht werden soll.

WinFuture berichten über die Marktanteile der CPU-Hersteller für das Jahr 2008 (ermittelt nach Umsatz und nicht nach Stückzahlen), welches Intel mit 80,5 Prozent gegenüber AMD mit 12,0 Prozent erneut klar für sich entscheiden konnte. Beachtenswert ist hierbei auch der weitere Zugewinn von Intel um 1,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2007, während AMD dagegen um 1,2 Prozent verlor. In diesem Zahlen sind dann natürlich alle Prozessorenhersteller enthalten, nicht nur diejenigen des PC-Segments. Wenn man sich dagegen – wie sonst üblich – nur auf Intel und AMD konzentriert, lauten die Zahlen 87 zu 13 Prozent, was die enorme Intel-Dominanz der letzten Monate nochmals untermauert.

Allerdings steht AMD unserer Meinung nach jetzt gerade auch am tiefstmöglichen Punkt: Der gut anlaufende Phenom II greift noch nicht bedeutsam in die Verkäufe ein, da dafür die Stückzahlen und der Absatzzeitraum noch zu gering sind. Zudem kommen erst in den nächsten Wochen die Phenom-II-Ableger für Mainstream- und LowCost-Gefilde in den Markt, welche Intel dort durchaus stärker unter Druck setzen dürften als es der Phenom II in seiner Preisklasse derzeit kann. Damit kann AMD dann endlich einmal die inzwischen glasklar unmodernen Athlon 64 X2 Prozessoren aufs Altenteil schicken und gerade in den volumenträchtigen Marktsegmenten wieder mitspielen – was sich mit ein paar Monaten Verzögerung dann auch in den Marktanteilen bemerkbar machen dürfte.