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News des 19. Mai 2009

Die ComputerBase vermeldet eine Reihe kommender neuer Mobile-Grafiklösungen von nVidia, welche ganz offensichtlich auf den lange erwarteten 40nm-Ausführungen der G9x-Chips (GT218, GT216 und GT214/GT215) basieren werden. Dafür spricht unter anderem die von der ComputerBase erwähnte niedrigere Leistungsaufnahme trotz teilweise höherer Performance. Auch werden die neuen Mobile-Grafiklösungen offenbar nur auf zwei neuen Grafikchips basieren – GT218 und GT216 – was zu den letzten Informationen passt, wonach nVidia diese kleineren 40nm-Grafikchips zuerst herausbringen wird und der größere 40nm-Grafikchip GT214/GT215 erst später im Jahr antritt.

Marktsegment bisherige Mobile-Lösung kommende Mobile-Lösung wahrscheinliche Chip-Basis
LowCost GeForce G110M
(G96b, 16 Shader-Einheiten, 64 Bit Interface)
GeForce G210M GT218
(32 Shader-Einheiten, 128 Bit Interface – eventuell für die GeForce G210M teil-deaktiviert)
Mainstream GeForce GT 130M
(G96b, 32 Shader-Einheiten, 128 Bit Interface)
GeForce GT 230M/240M GT218
(32 Shader-Einheiten, 128 Bit Interface)
Performance GeForce GTS 150M/160M
(G94b, 64 Shader-Einheiten, 256 Bit Interface)
GeForce GTS 2xxM GT216
(64 Shader-Einheiten, 128 Bit Interface)

Natürlich sind die technischen Angaben zu den neuen Mobile-Lösungen derzeit nur bessere Annahmen, es sind ja noch nicht einmal die technischen Daten zu den 40nm-Chips von nVidia (GT218, GT216 und GT214/GT215) wirklich gesichert. Trotzdem scheint alles zusammenzupassen: Beispielsweise, wenn die Performance der neuen LowCost-Lösung GeForce G210M recht nahe der neuen Mainstream-Lösung GeForce GT 230M/240M liegen soll – was kein Wunder wäre, wenn beide auf demselben Chip (GT218) basieren würden. Auch der von der ComputerBase noch nicht einordenbare Chip "N10E-GXX" läßt sich somit einfügen: Dies müsste dann der GT214/215-Chip sein, welcher mit 128 Shader-Einheiten und einem 192 Bit DDR Speicherinterface wohl erst im Spätsommer erscheinen und dann im Mobile-Bereich in Ersatz der GeForce GTX 260M/280M gehen wird.

In der Summe ist das aber trotzdem noch arg zaghaft, was nVidia hier bringt – der wesentliche Vorteil der neuen Generation liegt primär in der niedrigeren Verlustleistung durch die 40nm-Fertigung und weniger denn in mehr Performance durch mehr Hardware-Einheiten. Sicherlich wird nVidia hier und da die 40nm-Fertigung zu etwas höheren Taktraten ausnutzen, wirklich viel sollte man sich davon allerdings nicht versprechen. Zudem erscheint es derzeit als nicht gesichert, daß zum Ausgleich der teilweise kleineren Speicherinterfaces gegenüber der Vorgängergeneration im Mobile-Bereich wirklich überall GDDR5-Speicher zum Einsatz kommt: Denn da es bei diesem Speicher derzeit noch Probleme gibt, einen sauberen Stromsparmodus (mittels niedrigerem 2D-Takt) zu etablieren, könnten die Notebookhersteller aus Gründen der Akkulaufzeit lieber auf langsameren GDDR3-Speicher setzen.

Das größte Problem für die neuen 40nm Mobile-Chips von nVidia dürfte aber sein, daß ATI hier schon schneller war – und daß ATI mit der Mobility Radeon HD 4860 auch eine wirklich performante Lösung in 40nm anbietet. Jene Mobility Radeon HD 4860 bietet per Spezifikationen (die natürlich je nach Notebook abweichen können) eine Rechenleistung von 832 GFlops samt einer Speicherbandbreite von 64 GB/sec, das geht sehr nahe den Werten einer Radeon HD 4850 (1000 GFlops & 64 GB/sec) aus dem Desktop-Segment. nVidia hat im Mobile-Bereich da nur die G92-basierte HighEnd-Lösung GeForce GTX 280M mit 562 GFlops und 61 GB/sec um dagegenzuhalten, aber insbesondere aus dem kommenden 40nm-Angebot qualifiziert sich keiner der Kandidaten, um etwas gegen die Mobility Radeon HD 4860 ausrichten zu können.

Diese hat zudem wie angedeutet noch den Vorteil des früheren Markteintritts hat, so daß nun durchaus erste entsprechende Notebooks mit dieser Grafiklösung erscheinen könnten – während es nach einer Vorstellung der neuen 40nm Mobile-Lösungen von nVidia auf der Computex Anfang Juni sicherlich noch zwei Monate dauern dürfte, ehe es entsprechende Notebooks zu kaufen gibt. Ein gewisses Problem hat aber auch die Mobility Radeon HD 4860: Auch diese Mobile-Lösung setzt wieder auf GDDR5-Speicher für ihre hohe Bandbreite. Und wenn die Hersteller keine Lösung dafür finden, daß dieser Speicher sich im 2D-Betrieb entsprechend heruntertaktet, wird kaum ein Notebook-Hersteller den GDDR5-Speicher verbauen, weil dies dann einfach zu stark auf die Akkulaufzeit drückt. Wenigstens würde dann bei ATI aber mit der Mobility Radeon HD 4830 noch eine sehr potente GDDR3-basierte Alternative zur Verfügung stehen.