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News des 9. Juni 2009

Die VR-Zone berichtet über Anfang Juli bei ATI anstehende Preissenkungen für die Radeon HD 4800 Grafikkarten-Serie. Dabei sollen die Listenpreise teilweise um 50 Dollar sinken, was angesichts der ja sowieso nicht hoch angesetzten Preise dieser Karten auf den ersten Blick nach einer ganz ordentlichenk Preisreduktion ausschaut. Allerdings dürfte ATI mit diesen neuen Listenpreisen in erster Linie den in letzter Zeit sowieso stetig gesunkenen Straßenpreisen "nachlaufen" – ob sich also eine reale Preisreduzierung ergibt, ist noch nicht ganz sicher:

Listenpreis
(alt)
Listenpreis
(neu)
aktueller
Straßenpreis
Radeon HD 4850 512MB ? 99$ 80-95 Euro
Radeon HD 4870 1024MB 199$ 149$ 145-160 Euro
Radeon HD 4890 1024MB 249$ 199$ 180-200 Euro

Wenn man hochrechnet, daß zum aktuellen Dollar/Euro-Kurs ein europäischer Straßenpreis bei ca. 85 Prozent des Dollar-Listenpreises liegen kann, dann würden sich für die Radeon HD 4850 512MB nach dieser Listenpreissenkung ein Straßenpreis von ca. 84 Euro ergeben, welcher allerdings jetzt schon erreicht und teilweise unterboten ist. Etwas besser sieht dies bei der Radeon HD 4870 1024MB aus: Dort würde der neue Listenpreis hochgerechnet einen Straßenpreis von ca. 127 Euro ergeben, was dann doch fast 20 Euro besser sind als derzeit. Bei der Radeon HD 4890 1024MB würde der neue Listenpreis dagegen einen Straßenpreis von ca. 169 Euro ergeben, hier liegt der Vorteil zum gegenwärtigen Straßenpreis bei runden 10 Euro.

In jedem Fall scheint der Preisrutsch demzufolge nicht so gewaltig zu sein wie dies die Listenpreisen zuerst suggerieren. Diese Rechnung ist natürlich vorbehaltlich eventueller von ATI auf die Listenpreise noch gegebener Rabatte – letztlich sind die Listenpreise dann doch nur ein eher grober Anhaltspunkt und keinesfalls in Stein gemeißelte Eckpunkte. Trotzdem scheint ATI mit dieser Preissenkung zumindest optisch das Feld schon einmal für die kommenden RV870-Grafikkarten vorzubereiten, deren SingleChip-Ausführungen bei 250 bis 300 Dollar Listenpreis zu finden sein dürften, während eine entsprechende DualChip-Ausführung sicherlich bei mindestens 500 (eher 600) Dollar Listenpreis anfangen wird.

Laut Gulli hat jetzt ein schwedisches Gericht überraschenderweise befunden, daß der Richter im Pirate-Bay-Prozeß nicht befangen gewesen sein soll. Seine Mitgliedschaft in gleich zwei Verbänden, welche für ein härteres Copyright eintreten, wurde als "wichtiger Platz für Fortbildungen" angesehen – was sich in seiner Absurdität kaum noch kommentieren läßt: Ein Verband existiert sicherlich nicht in erster Linie mit dem Ziel der Fortbildung seiner Mitglieder, sondern natürlich erst einmal mit dem Ziel der Einflußnahme bei einem bestimmten Thema in einer bestimmten Richtung hin.

Eine Mitgliedschaft setzt eine Anerkennung der Verbandsziele voraus, womit man sich dann auch in diesem Themenfeld positioniert hat und somit als per Definition unabhängige Instanz in einem Gerichtsverfahren wegen Befangenheit automatisch ausscheiden sollte. Daß dies so einfach mißachtet wurde, ist nicht nur eine weitere juristische Niederlage für die Pirate-Bay-Betreiber, sondern auch eine schwere Schlappe für den Rechtsstaat Schweden. Und es darf natürlich die große Frage gestellt werden, wo denn das viel beschworene Unrechtsbewußtsein bei den "Urheberrechtssündern" herkommen soll, wenn man sieht, daß die "andere Seite" auch nur die für sich selber positiven Aspekte des Rechtswesens achtet.