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News des 11./12. Juli 2009

Unsere zu Ende gegangene wöchentliche Umfrage drehte sich um das Thema Buffering-Einstellungen bzw. welche von diesen zu bevorzugen wäre. Dabei gab es ein recht eindeutiges Ergebnis: 41 Prozent der Umfrage-Teilnehmer votierten hier für "Triple Buffering" – wenn man diejenigen Teilnehmer herausrechnet, welche pur für den Treiber-default vortiert haben (immerhin 35 Prozent), sind es sogar mit 63 Prozent eine klare Mehrheit. Demgegenüber haben die Einstellungen "Double Buffering mit Vsync=on" mit 7 bzw. 10 Prozent und "Double Buffering ohne Vsync" mit 17 bzw. 27 Prozent nichts zu lachen – TripleBuffering ist klar diese Einstellung, welche von unseren Lesern in der Mehrheit bevorzugt wird (bzw. würde, wenn sie denn unter DirectX in den Treibern von ATI und nVidia vorhanden wäre).

 Welche Buffering-Einstellung ist zu präferieren?

Zudem zeigt die Präferenz im DoubleBuffering-Bereich zugunsten von "Vsync=off" (gut dreimal mehr Stimmen als "Vsync=on") deutlich an, daß die Problematik von stark springenden Frameraten bei DoubleBuffering mit aktivierten Vsync nicht gerade als klein angesehen wird – die Gamer nehmen hierbei offenbar lieber den Tearing-Effekt bei deaktiviertem Vsync in Kauf. Beide Punkte sollten doch nun langsam aber sicher für die Grafikchip-Entwickler Anlaß genug sein, in ihren Treibern eine entsprechende Funktionalität einzubauen. Davon abgesehen sei allen Umfrage-Teilnehmern, welche für die erste Option ("keine Ahnung") votiert haben, nochmals unser entsprechender Artikel ans Herz gelegt ;). Wir danken allen Umfrage-Teilnehmern und verweisen auf unsere neue Umfrage in der rechten Seitenleiste, welche sich damit beschäftigt, wie weit es Googles ChomeOS womöglich bringen kann.

In unserem Forum wird die interessante Frage gestellt, wie lange ein jetzt gekaufter DualCore-Prozessor denn noch durchhalten wird bzw. ob es nicht sinnvoller ist, gleich auf ein TripleCore- oder QuadCore-Modell zu gehen. Zu dieser Frage lassen sich sicherlich ganze Abhandlungen schreiben, letztlich liegt es aber immer in der persönlichen Präferenz zugunsten verschiedener Anwendungen und natürlich auch den eigenen Performanceerwartungen. Wenigstens lassen sich solche Punkte wie "Internet-Surfen und Office-Tätigkeiten" aus der Gleichung herausnehmen, da für diese Fälle ein (selbst mittelmäßig schnell getakteter) DualCore-Prozessor noch lange genug ausreichend sein wird, der Performancebedarf dieser Anwendungsfelder ist in aller Regel gering und wird derzeit sogar von älterer Hardware noch ausreichend abgedeckt.

Eher interessant wird es dann auf dem Feld der Video/Musik/Fotobearbeitung, jedenfalls dann wenn man in diesem Bereich ernsthaft aktiv ist. Denn hier liegt eine augenscheinliche Stärke von Mehrkern-Prozessoren, sie können zumeist direkt pro mehr vorhandenem Rechenkern viel Zeit sparen. Wirklich relevant ist dies aber nur bei zeitintensive Tätigkeiten wie beispielsweise dem Umkodieren eines Videos – denn nur weil ein QuadCore-Prozessor ein normales Digicam-Foto in 0,05 sec (anstatt wie ein DualCore-Prozessor in 0,1 sec – simplifiziertes Beispiel) einlädt, benötigt man nicht wirklich eine bessere Hardware-Ausstattung. Dieser Punkt wird oft mißverstanden: Nur weil mehr Rechenkerne im Multimedia-Einsatz technisch gesehen klar besser sind, bedeutet dies nicht, daß der normale Anwender hiervon spürbare Vorteile hätte.

Für den normalen Anwender bleibt somit eigentlich nur das Gebiet der Computerspiele als einziger Bereich übrig, wo die Hardware-Leistung heutiger PCs wirklich benötigt und ausgefahren wird. Leider ergeben sich ausgerechnet hier – und trotz aller Fortschritte bei neueren Spielen – die geringsten Leistungszuwächse zwischen (ansonsten vergleichbaren) DualCore- und QuadCore-Prozessoren. Daß trotzdem heutzutage mehrheitlich QuadCore-Modelle auch im Spielebereich vorzuziehen sind, ergibt sich primär durch die preisliche Attraktivität der QuadCore-Modelle. Diese wird auch in Zukunft zunehmen, da beide Prozessorenbauer keine wirklich überzeugenden DualCore-Modelle mehr planen, dafür aber speziell AMD das QuadCore-Angebot noch deutlich (mittels der Athlon II X4 6xx Modelle) nach unten hin ausbauen wird.

Trotzdem kann man durchaus auch heute noch in einen DualCore-Prozessor zum Spieleeinsatz investieren: Sofern man keine der Billiglinien der Prozessorenhersteller nimmt (Celeron E, Pentium E, Athlon II X2), welche eher nur für günstige Office-Rechner interessant sind und im Spieleeinsatz doch ihre Nachteile offenbaren, und natürlich mit der entsprechenden Taktrate anrückt (3 GHz und mehr – beim Core 2 Duo bekannt einfach durch Overclocking zu erreichen), gibt es nur äußerst wenige Beispiele, wo QuadCore-Modelle wirklich schneller sind und dies gleichzeitig bedeutsam für eine spielbare Framerate wäre. Als weitere Bedingung für eine DualCore-Prozessor kann man zudem aufstellen, daß das vorhandene System (hauptsächlich das Mainboard) schon für den Einsatz von QuadCore-Prozessoren vorbereitet sein sollte, um in zwei bis drei Jahren dann kostengünstig auf ein QuadCore-Modell umzusteigen.

Denn um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Ein auf 3 bis 3.5 GHz laufender DualCore-Prozessor dürfte – nach einem Blick in die 3DCenter-eigene Kristallkugel – noch ungefähr zwei Jahre durchhalten. Zwar sind bis zu diesem Zeitpunkt kaum Spiele zu erwarten, welche nach noch mehr Taktrate verlangen – dafür aber wird die Anzahl der Titel zunehmen, welche auch mehr als zwei Rechenkerne ausnutzen und dabei signifikante Nachteile bei "nur" zwei Rechenkernen aufweisen, welche sich dann eben auch nicht mehr durch hohe Taktfrequenzen gänglich egalisieren lassen. Zwei Jahre mögen sich zwar nach wenig anhören – aber im Gamer-Bereich, wo die Performance-bringende Hardware (erstes Grafikkarte, zweitens CPU) doch eher häufig gewechselt wird, ist dies ausreichend lange, um jetzt auch noch mit einer hochklassigen DualCore-CPU leben zu können.

Hier kommen dem Gamer die gewöhnlich eher kurzen Investitionszyklen bei Gamer-PCs ausnahmsweise mal zu gute: Man muß eine jetzt gekaufte Hardware sicherlich nicht unendlich lang in die Zukunft planen, sondern kann vielmehr für das hier und jetzt sowie maximal die nähere Zukunft kaufen. Schon für die mittelfristige Zukunft zu kaufen (den Bereich ab zwei Jahren), lohnt im Gamer-Bereich nicht, weil zu diesem Zeitpunkt die jetzt erstandene Gerätschaft zumeist sowieso schon reif zur Ablösung ist. Insofern macht man mit einem hochklassigem DualCore-CPU zum jetzigen Zeitpunkt nicht viel falsch, allerdings bieten sich ab einem gewissem Preisbereich aufgrund des günstigen Preis/Leistungsverhältnisses ganz automatisch schon die QuadCore-Modelle an.

Eine andere CPU-Frage geht BlackBirdSR in seinem Blog an: Hierbei geht darum, ob bei den 64-Bit-CPUs bzw. vielmehr deren Ausnutzung im Software-Bereich endlich einmal etwas passiert. Leider sieht es diesbezüglich immer noch eher mau aus – und dies trotz daß aufgrund der aktuellen Speicherpreise immer mehr PCs mit 4 GB RAM oder mehr und dementsprechend mit den 64-bittigen Versionen von Microsofts Betriebssystemen ausgestattet werden. Trotzdem bewegt sich die Ausnutzung der sich dadurch eröffnenden Möglichkeiten im Software-Bereich nur äußerst schleppend voran – obwohl es ja durchaus Optionen gibt, dies mit relativ geringem Aufwand zu realisieren.