20

News des 20. Juli 2009

Ziemlich widersprüchliche Angaben gibt es derzeit dazu, wie sich die mobilen Nehalem-Varianten denn nennen sollen: Laut erneut dem PC Watch wird es "mobile Core i5 & i7" geben, während Golem hingegen von Core 2 Quad/Extreme Prozessoren auf Nehalem-Basis berichten. Letzteres hört sich erst einmal prinzipbedingt unglaubwürdig an, zu allem Überfluß berichten Golem im Gegensatz zu PC Watch aber auch noch über konkret geplante Prozessoren und Taktfrequenzen, können ihren Standpunkt also sogar noch untermauern. Insofern bliebe abzuwarten, welches Benennungsschema Intel letztlich wählt, im Gegensatz zu den Desktop-Nehalems gibt es hier noch keine wirklich belastbaren Informationen.

Klar ist somit nur die vorhandene Technik: Im Mobile-Bereich wird es die Cores "Clarksfield" und "Arrandale" geben, welche 1:1 den Desktop-Cores "Lynnfield" (45nm, QuadCore + HyperThreading, 8 MB Level3-Cache, TurboMode mit max. vier Taktstufen, PCI Express 2.0 x16/2x8 Interface, Intel VT, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333) bzw. "Clarkdale" (32nm, DualCore + HyperThreading, 4 MB Level3-Cache, TurboMode mit max. zwei Taktstufen, Intel VT, PCI Express 2.0 x16 Interface, integrierte Intel-Grafik, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333) entsprechen – Intel wählt nur zur Unterscheidung des Marktsegments andere Core-Namen, rein praktisch stammt das entsprechende Silizium aber aus derselben Produktionsstraße (Clarksfield = Lynnfield und Arrandale = Clarkdale).

Zudem wird Intel je nach Einsatzzweck die Eigenschaften der jeweiligen Cores nicht voll ausfahren – so soll es bei einigen Prozessoren zu Abspeckungen beim maximal unterstützten Speicher oder auch beim Level3-Cache kommen. Eine konkrete Aufstellung hierzu lohnt aber noch nicht, so lange die Daten nicht wirklich gesichert sind und eventuell auch ein paar konkrete Taktfrequenzen bekannt sind. Eben wegen des Fehlens von Taktfrequenzen läßt sich derzeit nämlich noch überhaupt nicht einschätzen, um wieviel stärker sich die Nehalem-basierten neuen Mobile-Prozessoren gegenüber den bisherigen Core-2-basierten Modellen präsentieren werden. Zudem kommt hier ja auch immer noch die Frage nach der Verlustleistung mit ins Spiel: Gut möglich, daß QuadCore-Nehalems im Mobile-Bereich gar nicht so interessant werden, da die 45nm-Fertigung bzw. die sich daraus ergebende Verlustleistung die Taktrate effektiv begrenzt, mit welcher diese Prozessoren dann praktisch eingesetzt werden.

Dafür könnten hier die in 32nm gefertigten DualCore-Prozessoren auf Nehalem-Basis (Arrandale-Core) punkten – mit diesen sollten sehr gute Taktraten möglich sein, ohne daß man all zu schnell in höhere Verlustleistungsklassen vorstößt. Abzuwarten wäre natürlich, ob Intel diese Möglichkeiten auch wirklich ausnutzt – oder sich vielmehr damit begnügt, nur geringfügig besser als die bisherigen DualCore-Modelle der Core-2-Serie zu sein. Da Intel derzeit im Mobile-Segment ziemlich gut darsteht, könnte das dem Unternehmen vollkommen ausreichen – und für die Einkäufer der Gerätehersteller kommt es in erster Linie auf den Mix aus Preis, Features und Handelbarkeit an, eine nicht voll ausgefahrene Taktrate hat bei jenen keinerlei Priorität. Sprich: In der Theorie ist der 32nm Arrandale-Core für das Mobile-Segment hochinteressant, ob Intel die wirklich interessanten Modelle aber auch in der Praxis anbieten wird, ist dagegen unsicher.

Gleich mal eine Bestätigung dafür, wieviel die 32nm-Fertigung aus so einem Zweikern-Prozessor herausholen kann, gibt es in Form einiger Screenshots aus Fernost von einem Clarkdale-Prozessor (Desktop DualCore): Zu sehen war dabei ein Clarkdale auf regulär 3.06 GHz, welcher bei einer CPU-Spannung von angeblich nur 0.832 Volt und unter unveränderter Luftkühlung satte 4 GHz Takt aus dem Stand heraus schaffte. Sicherlich kommen auch aktuelle 45nm Core 2 Duo Prozessoren auf Taktraten von 4.5 GHz und teilweise mehr, dies aber zumeist mit Spannungszugabe und besserer Kühlung – der Clarkdale-Prozessor stammte dagegen aus der Vorserienproduktion, welche eigentlich überhaupt noch nicht auf Taktrate getrimmt ist. Dies läßt noch deutlich bessere Taktergebnisse in der Serienproduktion vermuten – wie weit es dann aber geht, kann derzeit nur spekuliert werden.

In jedem Fall wird Intel diese Prozessoren natürlich nicht auf jenen überragenden Taktraten anbieten – im Desktop-Bereich steht schon fest, daß es den Clarkdale vorerst bis maximal 3.46 GHz Takt geben wird, im Mobile-Bereich dürfte es nicht unähnlich zugehen. Wieder einmal werden diese Taktreserven dann nur Übertaktern zufließen – allerdings zeichnet sich hier deutlich ab, daß der Clarkdale/Arrandale-Core ein "Fest für Übertakter" werden dürfte. Kleine Anmerkung noch zu den 0.832 Volt: Diese CPU-Spannung ist deutlich niedriger als bei den aktuellen Intel-Prozessoren, so daß nicht sicher ist, ob es sich hierbei eventuell auch nur um einen Auslesefehler von CPU-Z bei dieser neuen CPU handelt. Sollte der Wert allerdings stimmen, so hätte Intel hier einen großen Schritt nach vorn gemacht, denn aktuelle Intel-CPUs liegen bei 1.1 bis 1.4 Volt CPU-Spannung.