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News des 18./19. Januar 2010

Noch ein paar Anmerkungen zu den technischen Informationen zum GF100-Chip: Die originalen nVidia-Unterlagen hierzu kann man bei HardOCP nachschlagen. Die PC Games Hardware hat dagegen alle Einzelbenchmarks kompakt notiert, die nVidia in irgendeiner Form zum GF100-Chip verlauten lassen hat. Leider ist davon vieles nur theoretischer Natur, insbesondere in den Vergleichen zur Radeon HD 5870. Bei den Hardware-Canucks hat man aus den zur Verfügung stehenden Benchmarks unter Far Cry 2 sogar Vergleichsdiagramme gemacht und eine Radeon HD 5870 vom eigenen Testsystem hinzugenommen. Dies ist zwar weit entfernt davon, exakt zu sein, dennoch scheint die Richtung generell zu stimmen. Denn wenn wir das ganze mit früheren Werten dieses Spiels seitens HT4U vergleichen, dann kommen dort für die Radeon HD 5870 wie auch für die GeForce GTX 285 verblüffend ähnliche Werte heraus.

Far Cry 2 GeForce GTX 285 Radeon HD 5870 GF100 Radeon HD 5970
1920x1200 "Ultra High" 4xAA 50,3 fps (nVidia)
52,0 fps (HT4U)
64,3 fps (HC)
65,8 fps (HT4U)
84,2 fps (nVidia) -
100,3 fps (HT4U)
2560x1600 "Ultra High" 4xAA 37,1 fps (nVidia) 44,6 fps (HC) 61,2 fps (nVidia) -

Insofern kann man diese Werte wohl sogar ernst nehmen, selbst wenn ein Benchmark natürlich kein Benchmark ist – in anderen Spielen kann es schon wieder ganz anders aussehen. Allerdings treffen diese Ergebnisse unter Far Cry 2 ziemlich die Vorab-Erwarungen, welche nVidia bisher für den GF100-Chip hat wecken können: Klar schneller als eine Radeon HD 5870 (unter Far Cry 2 um 28 Prozent schneller als diese), aber dennoch kein Gegner für eine Radeon HD 5970 (unter Far Cry 2 um 16 Prozent langsamer als diese). Es würde nicht überraschen, wenn andere GF100-Benchmarks letztlich im Schnitt auf eine sehr ähnliche Performance kommen würden, denn dies entspricht ungefähr dem Leistungspotential der präsentierten Grafikchip-Architektur, sofern nVidia vernünftige Taktraten für diese liefern kann. Welchen Stromverbrauch dies allerdings bedingt, ist angesichts der Stromverbrauchs-Werte der entsprechenden Tesla-Beschleuniger (225W TDP) noch eine der großen offenen Fragen zum GF100-Chip.

Unabhängig dieser Frage arbeitet nVidia laut Fudzilla aber trotzdem schon an einer DualChip-Grafikkarte auf GF100-Basis. Allerdings ist schwer vorstellbar, daß nVidia unter der 40nm-Fertigung jene mit den vollen zweimal 512 Shader-Einheiten auf den Markt loslassen kann, dies würde selbst unter besten Bedingungen eine TDP von ca. 450 Watt ergeben (im schlimmsten Fall ca. 550 Watt). Eher zu vermuten ist eine gewisse Abspeckung bei den Hardware-Einheiten (beispielsweise zweimal 448 Shader-Einheiten) samt etwas niedrigeren Taktraten, womit die TDP dann bei maximal 400 Watt liegen sollte. Um eine Radeon HD 5970 zu schlagen, dürfte dies so oder so reichen – dafür muß nur der GF100-Chip absehbar schneller als der RV870-Chip sein, da schließlich auch die Radeon HD 5970 eine etwas abgespeckte DualChip-Lösung darstellt und keinesfalls so schnell ist wie zwei Radeon HD 5870 Karten im CrossFire-Verbund. Angeblich soll die DualChip-Karte auf GF100-Basis einen Monat nach dem GF100-Launch antreten, was April bedeuten würde.

Nochmals Fudzilla vermelden zudem, daß der dem GF100-Chip untergeordnete Mainstream-Chip auf Basis der Fermi-Architektur sich im Gegensatz zum GF100 nicht verspäten soll. Vermutlich ist damit der GF102-Chip gemeint, welcher allerdings eher dem Performance-Segment zuzuordnen wäre und auf 128 Shader-Einheiten samt 32 TMUs zu schätzen ist. Nur das Speicherinterface dieses Chips lädt noch zu Spekulationen ein: 128, 192 oder 256 Bit sind die Möglichkeiten – wobei 192 Bit mit schnellem GDDR5-Speicher wohl die am besten passende Lösung darstellt. Die Nicht-Verspätung müsste im übrigen nach unserer Rechnung (die von Fudzilla ist etwas abweichend) auf einen Launchzeitpunkt im frühen zweiten Quartal hinauslaufen, denn dies entspricht dem üblichen Abstand zwischen dem ersten und zweiten Chip einer neuen Architektur bei nVidia, wenn man den ursprüngliche Lauchzeitpunkt des GF100 im frühen vierten Quartal 2009 berücksichtigt. Ob nVidia dies halten kann, bliebe abzuwarten – es wäre dem Hersteller aber zu wünschen, denn allein mit dem GF100-Chip ist gegenüber dem in Bälde vollständigen DirectX11-Portfolio von ATI kein Staat zu machen.

Der Heise Newsticker weist auf einige Programmergänzungen in Intels CPU-Portfolio hin, welche der Prozessenbauer derzeit auf den Markt bringt. Interessant von den Neuerscheinungen ist zum einen der Core 2 Quad Q9500, da dieser mit 2.83 GHz einen recht hohen Takt zu einem humanen Listenpreis von 183 Dollar bietet. Der Core i5-750 mit 2.66 GHz dürfte zwar trotzdem klar schneller sein und ist mit 196 Dollar Listenpreis auch CPU-seitig nicht deutlich teurer, aber dafür schlägt die Nehalem-Infrastruktur aus Mainboard und Speicher absolut klarer ins Budget als wenn man auf eine Core-2-Infrastruktur setzt. Für günstige Zweikern-Rechner ist zudem der Pentium E6600 interessant, welcher eine Taktrate von 3.06 GHz zu einem Listenpreis von 84 Dollar bietet. Diese CPU dürfte vom Preis/Leistungsverhältnis her wohl alles verdrängen, was Intel sonst noch so im Bereich von um die 100 Dollar Listenpreis hat – erst der Core i3-540 mit 2.93 GHz (und deutlich höherer Pro/MHz-Leistung) ist dann wieder eine andere Leistungsklasse.