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News des 23. Februar 2010

Aus Fernost von IT168 stammen sehr offiziell ausschauende Spezifikationen zur Radeon HD 5830 – die RV870/Cypress-basierende Karte, welche am Donnerstag vorgestellt werden soll. Danach verfügt die Radeon HD 5830 in der Tat über 1120 Shader-Einheiten und 56 Textureneinheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface und hat mit 800/2000 MHz sogar gegenüber der Radeon HD 5850 (725/2000 MHz) die etwas besseren Takraten. Der Bremspunkt sind allerdings die nur 16 ROPs – während Radeon HD 5850 & 5870 hier jeweils 32 Stück aufbieten können. Zumindest in der Praxis soll dies die Radeon HD 5830 deutlich ausbremsen – laut einem Posting auf Beyond3D mit Bezug auf Werte in der GameStar-Printausgabe soll sich die Radeon HD 5830 gerade so auf der Performance einer Radeon HD 4890 bewegen (und damit dicke 20 Prozent hinter einer Radeon HD 5850).

ATI Radeon HD 5830 Spezifikationen

Aber natürlich wurden da auch nur zwei zwei Benchmarks angesetzt, ist also noch nicht alles in Stein gemeißelt. Trotzdem scheint ATI hier diese vorher gutklingende Karte an einer unscheinbaren aber folgenschweren Stelle bewußt beschnitten zu haben, um den gewünschten Effekt zu erzielen: Daß sich die Radeon HD 5830 direkt in die Mitte zwischen Radeon HD 5770 und 5850 legt und weniger denn zur Radeon HD 5850 tendiert. Sofern ATI den dafür passenden Preispunkt liefert, geht das auch alles in Ordnung – was der Launchtag dann zeigen wird. Eher ein kleiner Negativpunkt ist allerdings die mit 175 Watt vergleichsweise hohe TDP (die der Radeon HD 5850 liegt bei nur 151W), was wohl durch den hohen Chiptakt der Radeon HD 5830 ausgelöst wird. Ob die Karte auch in der Praxis mehr als die Radeon HD 5850 verbraucht, wird sich aber ebenfalls erst am Launchtag zeigen.

Auf der nVidia-Produktwebseite sind nun weitere Desktop-Vertreter der GeForce 300 Grafikkarten-Serie aufgetaucht: GeForce GT 320, 330 & 340. Die Karten sind allerdings nur im OEM-Geschäft erhältlich – und da nVidia dies bei den bislang schon erhältlichen GeForce 300 Karten so durchgehalten hat, wird dies wohl auch so sein. Was ein großes Glück für nVidia ist, denn somit bleibt der Wirbel um diese Karten weitgehend nur theoretisch – nicht auszudenken, wenn dieser Chip- und Spezifikationsmischmasch im Retail-Segment auftauchen würde. Ein relativ einfacher Vertreter ist da noch die GeForce GT 320, die auf dem GT215-Chip mit nur 72 Shader-Einheiten basiert – eine Karte etwas kleiner als die GeForce GT 240 also. Ein direkter Wiedergänger der GeForce GT 240 ist dann die GeForce GT 340 auf Basis des GT215-Chips – exakt dieselben Hardware-Daten und Taktfrequenzen, eine direkte Umbenennung.

Die GeForce GT 330 schlägt dann aber total aus der Reihe: Diese Karte basiert auf dem altehrwürdigen G92b-Chip und bietet damit abweichend von allen anderen GeForce 300 Modellen nur DirectX 10.0. Hinzu kommen vollkommen variable Spezifikationen, wie man es lange nicht mehr in diesem Geschäft gesehen hat: Die Anzahl der Shader-Einheiten kann zwischen 96 und 112 schwanken, die Taktraten zwischen 500 bis 550 MHz Chiptakt und 1250 bis 1340 MHz Shadertakt. Das Speicherinterface kann zudem sowohl 128 Bit, 192 Bit oder 256 Bit breit sein und entweder mit 500 MHz schnellem (langsamen) DDR2-Speicher oder 800 MHz schnellem DDR3-Speicher ausgerüstet sein. In der kleinsten Ausführung hat man ergo eine Karte, welche aufgrund ihres niedrigen Speichertakts die GeForce GT 240 DDR3 noch klar unterbietet – in der größten Ausführung eine Karte, welche etwas schneller als die GeForce GT 240 DDR3 sein sollte.

Der potentielle Performanceunterschied zwischen größtmöglicher und kleinster Ausführung einer GeForce GT 330 liegt bei geschätzten 50 Prozent – da passen unter Umständen zwei reguläre Grafikkarten hinein. Auch wenn es nur eine OEM-Variante ist und die OEMs solche frei nach Gusto anpassbare Produkte mögen, ist dies eigentlich nichts, womit sich ein großer Hersteller wie nVidia öffentlich blicken lassen sollte. Denn auch Käufer von OEM-Systemen schauen unter Umständen auf die nVidia-Webseite, um die Spezifikationen der eigenen Hardware gegenzuchecken – was in diesem Fall von völlig "fliessenden" Spezifikationen nicht gut für nVidia aussieht. Davon abgesehen vermuten wir, daß der Zweck dieser gesamten Serie allein ist, mittels des gutklingenden Namens der GeForce GT 330 die letzten Reste an G92b-Chips abzusetzen und daß GeForce GT 320 & 340 nur deswegen aufgelegt wurden, um die GeForce GT 330 inmitten dieser GT215-basierten Karten etwas zu tarnen ;).