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News des 30. März 2010

SemiAccurate berichten über eine Änderung der ATI-Pläne für die nächste Grafikchip-Generation: Ursprünglich sollte hierbei die NextGen-Architektur "Northern Islands" in 28nm zum Jahreswechsel 2010/11 antreten. Nachdem sich die 28nm-Fertigung für HighPerformance-Chips bei TSMC aber zu verschieben scheint, es die Alternative GlobalFoundries auch nicht früher hinbekommt und letztlich die weitere Verwendung der 40nm-Fertigung für "Northern Islands" wohl nicht machbar ist, hat sich ATI offenbar umentschieden. So soll es nun zu einer Architektur namens "Southern Islands" unter weiterhin der 40nm-Fertigung kommen. Mittels dieser will ATI dann schon Ende des Jahres 2010 bereitstehen – was auch bedeuten würde, daß diese von SemiAccurate berichtete Planänderung bei ATI schon eine gewisse Zeit her ist, vermutlich schon im Jahr 2009 getroffen wurde.

"Southern Islands" soll dann ein Mix aus der aktuellen "Evergreen"-Architektur (RV8xx-Chipserie) und der eigentlich geplanten "Northern Islands" Architektur sein: Laut SemiAccurate werden für "Southern Islands" die Shader-Einheiten von "Evergreen" benutzt und von "Northern Islands" die restlichen Chipteile. Damit würde ATI nicht den eigentlich angestrebten großen Architektur-Schritt erzielen, aber es würden wohl gewisse Teilziele erreicht (beispielsweise würden sich Raster- und Tesselations-Leistung stark steigern lassen) und vor allem sollte diese "Southern Islands" Architektur dann eben im geplanten Zeitfenster und noch unter der verfügbaren 40nm-Fertigung erscheinen können. So zumindest die Informationen seitens SemiAccurate, welche derzeit natürlich noch reichlich unsicher sind – zum einen, weil eine Bestätigung fehlt und zum anderen, weil nicht ganz klar ist, wieviel davon echte Information und wieviel zusätzliche Dichtung seitens SemiAccurate ist. Für den Augenblick ist dies daher erst einmal nur als eine Zukunftsmöglichkeit anzusehen – welche auf eine weitere Bestätigung wartet.

Die PC Games Hardware hat die Aubausimulation "Die Siedler 7" in Bezug auf die vom Spielentwickler versprochene Mehrkern-Unterstützung untersucht. Das Ergebnis war leider eindeutig unbefriedigend, denn das Spiel skaliert so gut wie überhaupt nicht zwischen einer DualCore- und einer QuadCore-CPU: Zwischen Core 2 Duo E6600 und dem gleichgetakteten Core 2 Quad E6600 lagen gerade einmal 4 Prozent Performance und ein Core 2 Duo E8400 konnte sich mit seinen 3 GHz Takt problemlos in der Spitzengruppe der QuadCore-Prozessoren mithalten. Dies ist umso bedauerlicher, als daß Strategiespiele in aller Regel doch einiges an CPU-Leistung verschlingen – oder von der anderen Seite her betrachtet, daß die CPU-Routinen in Strategiespielen deutlich besser bzw. ausgereifter sein könnten, wenn man die Performance aktueller Mehrkern-Prozessoren denn wirklich ausnutzen würde. Spiele mit merkbarer QuadCore-Ausnutzung bleiben daher weiterhin sehr rar gesät (Anno 1404 & GTA IV).

Die X-bit Labs berichten von einer Analysten-Meldung, wonach die Speicherpreise in den kommenden drei Jahren wenn dann eher etwas steigen als denn noch weiter sinken dürften. Als Grundlage für diese Einschätzung gelten zum einen der marktbelebende Effekt von Windows 7 und zum anderen ein (angeblicher) anstehender Profitzyklus der Speicherindustrie nach dem abgeschlossen Verlustzyklus der Jahre 2007 bis 2009. Technisch mag dies nicht falsch sein, aber hier wurde möglicherweise ein großer Bremsklotz nicht mit bedacht: Im PC-Bereich besteht auf absehbare Zeit bei den gewöhnlichen Mainstream- und LowCost-PCs kein echter Bedarf an Speichermengen oberhalb von 4 GB. Dies ergibt zwar vom jetzigen Stand gerechnet (wo viele Komplett-Angebote nur 2 GB Speicher haben) noch ein gewisses Wachstumspotential, aber ab dem Stand von 4 GB im normalen Komplett-PC kann es durchaus auch zu einer gewissen Marktberuhigung kommen.

Und die ist schlecht für die Profitablität der Speicherhersteller und kann vor allem bei aufgebauten Überkapazitäten schnell auch einen heftigen Preiskampf auslösen kann. Allerdings muß auch eingerechnet werden, daß die Speicherindustrie nunmehr nicht mehr so abhängig vom Geschehen auf dem DRAM-PC-Markt ist wie früher – die meisten DRAM-Hersteller sind gleichzeitig auch Flashspeicher-Hersteller und in diesem Marktsegment sehen die Aussichten ziemlich rosig aus, man denke nur an den explodierenden SSD-Markt. Insofern kann durchaus auch beides zutreffen: Die Speicherhersteller könnten die nächsten Jahre (primär wegen Flashspeicher) ein gutes Geschäft machen – und trotzdem sinken wegen Überkapazitäten und kaum noch steigender Nachfrage die Preise für PC-Hauptspeicher. Für den übereilten Hauptspeicher-Kauf wegen dieser Analysten-Vorhersage gibt es derzeit jedenfalls keinen Grund.

Shortcuts: Laut TweakPC soll es nVidias "Wunder-Treiber" 256 im April geben. Ob der 256er Treiber den GeForce GTX 470/480 Karten nochmal einen beachtbaren Performanceboost geben kann, ist unklar – derzeit geht es bei diesem Treiber primär nur um nVidias 3D Vision Surround. Bei TechPowerUp hat man sich mit der PCI-Express-Skalierung der GeForce GTX 480 beschäftigt. Gemessen wurde dabei allerdings nur PCI Express 2.0 x4, x8 und x16, woraus sich nur gewisse Aussagen ableiten lassen: Beispielsweise diese, daß ein Mainboard mit nur PCI Express 1.1 keinen merkbaren Performanceverlust mit der GeForce GTX 480 haben wird, denn zwischen PCI Express 2.0 x8 (von der Bandbreite her direkt vergleichbar mit PCI Express 1.1 x16) und der besten Möglichkeit in Form von PCI Express 2.0 x16 liegen laut den Messungen von TechPowerUp nur ein bis zwei Prozent. Und abschließend wäre noch das CPU-Roundup bei BeHardware zu erwähnen, welches Benchmarks zu immerhin 146 verschiedenen Prozessoren anbietet. Dabei hat man alles an neueren CPUs aufgeboten, was der Markt hergibt, bezüglich älterer Prozessoren waren der Athlon 64 X2, der Athlon X2 und der (Pentium-4-basierte) Pentium D mit von der Partie.