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News des 9./10. Juni 2010

Die in den letzten News besprochene GeForce GTX 465, welchem von Lab501 auf eine GeForce GTX 470 umgeflasht wurde, war angeblich eine Karte mit gleich 10 Speicherchips – ergo eine eigentliche GeForce GTX 470, welche nur mit dem passenden BIOS als GeForce GTX 465 verkauft wurde. Deswegen konnte dort der BIOS-Flash gelingen und die 1280 MB Speicher freischalten – einfach, weil diese Speichermenge auch physikalisch auf der Karte vorhanden waren. Im Fall des Falles (der Beweis in Form eines entsprechenden Fotos steht noch aus) dürfte es sich hier um einen seltenen Sonderfall handeln – möglicherweise hatte der Hersteller noch nicht genügend GeForce GTX 465 Karten und andererseits zu viele GeForce GTX 470 Karten an Lager und behielf sich deswegen dieserart weiter. Mittel- und langfristig dürften aber kaum GeForce GTX 465 Karten mit der Speichermenge der GeForce GTX 470 ausgeliefert werden, denn die zwei Speicherchips mehr schlummern im Normalfall ungenutzt auf der Karte, kosten den Hersteller aber trotzdem Geld.

Demzufolge ist es immer besser, für die GeForce GTX 465 die Freischalttools der Grafikkartenhersteller zu benutzen, wie es das chinesischsprachige Chiphell (maschinelle Übersetzung ins deutsche) mit einer Asus-Karte getan hat: Diese lief dann mit den Shader- und Texturen-Einheiten der GeForce GTX 470, aber weiterhin dem Speicherinterface, der Speichermenge und den Taktraten der GeForce GTX 465. Trotzdem kommt man damit bezüglich der theoretischen Werte der regulären GeForce GTX 470 recht nahe: Bei der Rechen- und Texturierleistung erzielt man den exakt selben Wert, nur bei der Speicherbandbreite liegt man um auf nur 77 Prozent des Niveaus der regulären GeForce GTX 470. In der Benchmark-Praxis reicht dies dann aber nur für eine Position ungefähr in der Mitte zwischen (regulärer) GeForce GTX 465 und 470.

465mod vs. 465 470 vs. 465mod
1680x1050 4xAA +13,4% +10,4%
1920x1200 4xAA +16,3% +10,3%
2560x1600 4xAA +15,1% +17,0%

Unter 1680x1050 und 1920x1200 zeigt die Tendenz zwar eher zur GeForce GTX 470, bei einem Performanceabstand von 10 Prozent zwischen modifizierter GeForce GTX 465 und regulärer GeForce GTX 470 kann man aber sicherlich kaum von einem Erreichen der Performance der regulären GeForce GTX 470 sprechen. Das Freischalten macht die GeForce GTX 465 also mitnichten zu einer GeForce GTX 470, sondern eher zu so etwas wie einer "GeForce GTX 468". Dasselbe Ergebnis wäre sicherlich auch mittels starker Übertaktung erreichbar, ist also noch nicht wirklich überragend – aber natürlich ist die Freischaltung der elegantere Weg gegenüber einer Übertaktung, welche man zudem ja auch noch zusätzlich anbringen kann. Ob diese Freischaltmöglichkeit nun ein entscheidender Punkt zur GeForce GTX 465 ist, bliebe aber abzuwarten – dafür müssen erst andere Grafikkartenhersteller neben Asus entsprechende Tools veröffentlichen und es muß sich aus Erfahrungsberichten eine gute Chance auf eine erfolgreiche Freischaltung herauskristallisieren.