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News des 1. Juli 2010

Die DigiTimes bringen nochmals etwas genauere Informationen zu den demnächst anstehenden Intel-Prozessoren. Beachtenswert ist hierbei insbesondere die Notiz zum Sechskerner Core i7-970, welcher Mitte Juli zu einem Listenpreis von 885 Dollar in den Markt gehen soll. Damit hält Intel den Preis für die eigenen Sechskern-Modelle weiterhin sehr hoch – andererseits könnte man auch mit gesetzteren Preisen kaum AMDs Preisstrategie mitgehen, bei welcher die günstigsten Sechskerner schon für unter 200 Euro zu haben sind. Abzuwarten bliebe, ob Intel mit den ab 2011 anstehenden Sandy-Bridge-Prozessoren in dieser Frage über seinen Schatten springt – denn so dürften die Absätze für Intels Sechskerner im Desktop-Markt weiterhin an wenigen Händen abzählbar bleiben. Als weitere Information ist noch ein Termin und Preis für den Core i7-870s hinzugekommen, alle anderen Angaben zu Nehalem-CPUs waren vorher schon bekannt.

Prozessor Technik aktuelles Portfolio in Vorbereitung
Core i7-9xx Gulftown, 32nm, HexaCore + HyperThreading
1,5 MB Level2-Cache, 12 MB Level3-Cache, TurboMode mit max. +266 MHz (DualCore-Mode: max. +133 MHz), Hardware-Virtualisierung via Intel VT, TripleChannel-Speicherinterface bis DDR3/1066, Sockel 1366
980X – 3.33 GHz (130W TDP) 990X – 3.46 GHz (130W TDP)
(viertes Quartal, 999$)
970 – 3.2 GHz (130W TDP)
(Mitte Juli, 885$)
Core i7-9xx Bloomfield, 45nm, QuadCore + HyperThreading
1 MB Level2-Cache, 8 MB Level3-Cache, TurboMode mit max. +266 MHz (DualCore-Mode: max. +266 MHz), Hardware-Virtualisierung via Intel VT, TripleChannel-Speicherinterface bis DDR3/1066, Sockel 1366
975 XE – 3.33 GHz (130W TDP)
965 XE – 3.2 GHz (130W TDP)
960 – 3.2 GHz (130W TDP)
950 – 3.06 GHz (130W TDP)
940 – 2.93 GHz (130W TDP)
930 – 2.8 GHz (130W TDP)
920 – 2.66 GHz (130W TDP)
?
Core i7-8xx Lynnfield, 45nm, QuadCore + HyperThreading
1 MB Level2-Cache, 8 MB Level3-Cache, TurboMode mit max. +666 MHz (DualCore-Mode: max. +533 MHz), Hardware-Virtualisierung via Intel VT, PCI Express 2.0 x16/2x8 Interface, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel 1156
875K – 2.93 GHz (95W TDP)
870 – 2.93 GHz (95W TDP)
860 – 2.8 GHz (95W TDP)
860s – 2.53 GHz (82W TDP)
880 – 3.06 GHz (95W TDP)
(Termin unbekannt)
870s – 2.66 GHz (82W TDP)
(Mitte Juli, 351$)
Core i5-7xx Lynnfield, 45nm, QuadCore
1 MB Level2-Cache, 8 MB Level3-Cache, TurboMode mit max. +533 MHz (DualCore-Mode: max. +533 MHz), Hardware-Virtualisierung via Intel VT, PCI Express 2.0 x16/2x8 Interface, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel 1156
750 – 2.66 GHz (95W TDP)
750s – 2.4 GHz (82W TDP)
760 – 2.8 GHz (95W TDP)
(18. Juli, 205$)
Core i5-6xx Clarkdale, 32nm, DualCore + HyperThreading
0,5 MB Level2-Cache, 4 MB Level3-Cache, TurboMode mit max. +266 MHz (DualCore-Mode: max. +133 MHz), Hardware-Virtualisierung via Intel VT, PCI Express 2.0 x16 Interface, integrierte "Intel HD Graphics" @ 733 MHz (nur Modell 661: 933 MHz), DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel 1156
680 – 3.6 GHz (73W TDP)
670 – 3.46 GHz (73W TDP)
660 – 3.33 GHz (73W TDP)
661 – 3.33 GHz (87W TDP)
655K – 3.2 GHz (73W TDP)
650 – 3.2 GHz (73W TDP)
?
Core i3-5xx Clarkdale, 32nm, DualCore + HyperThreading
0,5 MB Level2-Cache, 4 MB Level3-Cache, Hardware-Virtualisierung via Intel VT, PCI Express 2.0 x16 Interface, integrierte "Intel HD Graphics" @ 733 MHz, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel 1156
550 – 3.2 GHz (73W TDP)
540 – 3.06 GHz (73W TDP)
530 – 2.93 GHz (73W TDP)
560 – 3.33 GHz (73W TDP)
(29. August, 138$)
Pentium Gxxxx Clarkdale, 32nm, DualCore
0,5 MB Level2-Cache, 3 MB Level3-Cache, Hardware-Virtualisierung via Intel VT, PCI Express 2.0 x16 Interface, integrierte "Intel HD Graphics" @ 533 MHz, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1066, Sockel 1156
G6950 – 2.8 GHz (73W TDP) ?

Zusätzlich notiert die DigiTimes noch diverse Preisverschiebungen – so beim Core i3-550, welcher im Oktober von 138$ auf 117$ Listenpreis heruntergeht, und beim Core i7-950, welcher im August von 562$ auf 294$ Listenpreis fällt. Abseits des Nehalem-Produktprogramms baut Intel in der Core-2-Linie sein Celeron- und Pentium-Programm weiter aus: Neu in den Markt kommen hierbei im August der Celeron E3500 (DualCore, 2.7 GHz, 1 MB Level2-Cache, FSB800, 53$), der Pentium E5700 (DualCore, 3.0 GHz, 2 MB Level2-Cache, FSB800, 75$) und der Pentium E6800 (DualCore, 3.33 GHz, 2 MB Level2-Cache, FSB1066, 86$), wobei die letzten beiden Prozessoren unter Umständen zur günstigen Aufrüstung taktschwacher älterer Core-2-Systeme interessant sein könnten. Der Name der Prozessoren gibt zwar augenscheinlich nicht viel her, aber mit 2 MB Level2-Cache ist man letztlich auf demselben Niveau wie einst Core 2 Duo E6300 und E6400 – nur zu nunmehr deutlich höheren Taktraten.

Wir ergänzen unsere gestrige Meldung bezüglich der deutlichen Zunahme der Ausgaben für PC-Zubehör und Software gegenüber den Ausgaben für den eigentlichen PC-Kauf noch um einen Punkt, welcher auch bei der gern angestellten Betrachtung Mobile- gegen Desktop-Verkäufe wichtig ist: Der Unterschied der PC-Märkte zwischen der westlichen Welt und den Schwellenländern, beispielhaft seien hier die enorm volumenträchtigen Märkte Indien und China genannt. In diesen vollzieht sich gerade der gesellschaftliche Wandel, daß zum einen die größer werdende Mittelschicht das Geld für einen PC-Kauf zur Verfügung hat (Mittelschicht im Sinne dieser Länder, nicht im westlichen Sinne) und zum anderen, daß das Thema PC & Internet nun auch in der breiten Gesellschaft ankommt und damit langsam zum Standard wird – wenn nicht für die Generation der Eltern, so auf jeden Fall für die Generation der Kinder.

Der Stand ist ungefähr mit dem Deutschlands im Jahr 2000 vergleichbar, als das Internet schon überall breit erwähnt wurde und selbst PC-freie Bürger in den nachfolgenden Jahren dazu übergingen, sich ihren ersten privaten PC nur zum Zweck der Internet-Nutzung anzuschaffen. Die Chinesen mögen in dieser Frage schon etwas weiter sein, weil China mittlerweile über 300 Millionen Internetnutzer zählt – die allermeisten aber aus Internet-Cafes heraus, nicht vor dem privaten PC. Hier schlummert noch ein gigantischer Markt für die PC-Industrie, welcher in den nächsten Jahren erschlossen werden dürfte – und welcher aber eben auch anders aussehen wird als der PC-Markt der westlichen Welt.

Denn in den Schwellenländern geht es primär um die PC-Erstausstattung, meist ist auch nur Geld für ein Gerät pro Familie und natürlich nichts für Zubehör und Software vorhanden. Wenn die Chinesen und Inder erst einmal anfangen, massiv PCs zu kaufen, dann geht es da also vorwiegend um billige Desktop-Computer. Mit einem Anzug der PC-Verkäufe in den Schwellenländern dürften vorgenannten Trends – die eben zumeist nur die westliche Welt abbilden – dann erst einmal ausgebremst und vielleicht sogar teilweise wieder zurückgefahren werden. Dafür dürfte in jedem Fall der Trend zum Billig-PC weiter stark zunehmen, einfach weil die Kaufkraft in den Schwellenländern nicht mehr hergibt und deren Gewicht an den PC-Verkäufen weltweit in den kommenden Jahren vermutlich explodieren dürfte.