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News des 23. August 2010

Fuzilla haben ein paar halbe Details zu einer GeForce GT 430: Danach soll diese DirectX11-Karte mit einer unbekanten Anzahl an Shader-Einheiten und einem 128 Bit DDR Speicherinterface zu Taktraten von 700/900 MHz antreten – wobei bezüglich des Speichers nicht klar ist, ob es sich hierbei um DDR3- oder GDDR5-Speicher handelt, in letzterem Fall würden wir dann besser von 1800 MHz Speichertakt sprechen (weil dies der Takt ist, mit dem die Daten übertragen werden und aus welchem sich die Bandbreite errechnet). Wenn wir diese Informationen mit dem bisherigen Wissen über die weiteren Fermi-Lösungen abgleichen, dann handelt es sich bei der GeForce GT 430 um die erste Lösung auf Basis des GF108-Chips, welcher 96 Shader-Einheiten und 96 TMUs an einem 128 Bit DDR Speicherinterface aufbietet und in der Tat auch GDDR5-Speicher ansprechen kann.

Radeon HD 5500/5600 Serie GeForce GT 4xx Serie
Chipbasis ATI RV830/Redwood, 627 Mill. Transistoren in 40nm auf 104mm² Die-Fläche nVidia GF108, 40nm, ca. 127mm² Die-Fläche
Technik DirectX 11, 400 Shader-Einheiten, 20 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface (bis GDDR5) DirectX 11, 96 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface (bis GDDR5)
Taktraten 775/2000 MHz
(Radeon HD 5670)
700/1400/1800 MHz
(GeForce GT 430)
Rechenleistung 620 GFlops
(Radeon HD 5670)
269 GFlops
(GeForce GT 430)
Texel-Füllrate 15,5 GTex/sec
(Radeon HD 5670)
11,2 GTex/sec
(GeForce GT 430)
Bandbreite 64,0 GB/sec
(Radeon HD 5670)
57,6 GB/sec
(GeForce GT 430)
Kartenvarianten Radeon HD 5550 DDR2 (320SE, 550/400 MHz)
Radeon HD 5550 DDR3 (320SE, 550/800 MHz)
Radeon HD 5550 GDDR5 (320SE, 550/1800 MHz)
Radeon HD 5570 DDR2 (650/400 MHz)
Radeon HD 5570 DDR3 (650/900 MHz)
Radeon HD 5570 GDDR5 (650/1800 MHz)
Radeon HD 5670 (775/2000 MHz)
GeForce GT 420 (?)
GeForce GT 430 (700/1400/1800 MHz)

Die Taktraten der Karte sollten somit vollständig 700/1400/1800 MHz lauten – und als Kontrahenten dürfte alles gelten, was bei ATI unter den Radeon HD 5500 & 5600 Serien läuft. Allerdings wird nVidia erst einmal die bisherige eigene Mainstream-Lösung in Form der GeForce GT 240 schlagen müssen, welche ebenfalls mit 96 Shader-Einheiten und allerdings klar niedrigeren Taktraten (550/1340/1700 MHz) antritt. Allein durch die höhere Taktrate sollte die GeForce GT 430 schon einmal 15 bis 20 Prozent zulegen können, eine höhere Effizienz des GF108-Chips gegenüber dem GT215-Chip könnte einen noch etwas höheren Performancegewinn bedeuten. Um die Performance der nun nicht gerade besonders stark ausgefallenen Radeon HD 5670 zu erreichen, sollte dies eigentlich auslangen – theoretisch sollte sogar mehr möglich sein für die neue Mainstream-Lösung von nVidia.

Sehr wichtig wird aber natürlich auch sein, welchen Preis nVidia für die GeForce GT 430 zu machen gedenkt – die Radeon HD 5670 ist in dieser Frage derzeit besonders bei der 1024-MB-Version denkbar ungünstig aufgestellt, da der Preis der ATI Mainstream-Lösung viel zu nah am Preis der Performance-Lösung Radeon HD 5750 liegt. Davon abgesehen wird nVidia mit der GeForce GT 420 noch eine kleinere Ausführung des GF108-Chips mit nur kleineren Taktraten bringen (Hardware-Abspeckungen sind angesichts der großen Shader-Cluster von 48 Shader-Einheiten auf einmal kaum denkbar bzw. sinnvoll), wahrscheinlich auch mit nur DDR3-Speicher. Diese Karte könnte dann in Konkurrenz zur Radeon HD 5570 DDR3 gehen, welche derzeit im unteren Mainstream-Bereich ein ziemlich gutes Preis/Leistungsverhältnis bietet.

Ende letzter Woche schon verlinkt, greifen wir noch einmal kurz das Thema der derzeit klar fallenden Preise der GeForce GTX 470 auf: Die Karte ist laut den Erhebungen von HT4U derzeit schon ab 250 Euro zu haben, was klar in das Preisterritorium der Radeon HD 5850 hineingeht. Zwischen diesen beiden Karten geht die Tendenz angesichts dieser Preislage natürlich ziemlich stark in Richtung der nVidia-Lösung – es sei denn, der Strombedarf ist ein höchst wichtiger Punkt, denn in dieser Frage ist die ATI-Lösung mit 111W unter Spielen mit weitem Abstand genügsamer als die nVidia-Lösung mit 191W unter Spielen. Allerdings kann man natürlich auch die Overclocking-Versionen der GeForce GTX 460 1024MB als Kontrahenten dieser beiden Karten ansehen – und diese dürften an dem Preisrutsch der GeForce GTX 470 auch nicht ganz schuldlos sein, da selbst die schnellen Overclocking-Versionen der GeForce GTX 460 noch günstiger als die GeForce GTX 470 sind.

So eine GeForce GTX 460 1024MB mit 810 MHz Chiptakt wie die AMP!-Auführung von Zotac kann einer regulären GeForce GTX 470 zudem auch bei der reinen Performance ziemlich kräftig einheizen – laut dem entsprechenden Testbericht seitens HT4U ist die Performance dieser Karten nahezu gleich, während der Stromverbrauch der GeForce GTX 460 1024MB durch deren ab-Werk-Übertaktung nur von 123W auf 139W hinaufgeht und damit weiterhin deutlich niedriger als bei der GeForce GTX 470 liegt. Dies bringt den Käufer in diesem Preisbereich in die Qual der Wahl, denn trotz der derzeit sehr niedrigen Preise der GeForce GTX 470 scheinen die (hoch übertakteten) Overclocking-Versionen der GeForce GTX 460 trotzdem den besseren Mix aus Preis, Performance und Strombedarf zu bieten.

Davon abgesehen kann man natürlich vermuten, daß die aktuelle Preislage der GeForce GTX 470 – vor allem da die umliegenden nVidia-Karten nicht in diesem starken Maß im Preis gesunken sind – ein Auslaufen dieser Karte vorbereitet, welche dann durch eine "GeForce GTX 468" mit einem GF104-Chip im Vollausbau ersetzt werden dürfte. Wie früher schon dargelegt, hat der GF104-Chip auf jeden Fall das Potential, mit der vollen Anzahl von 384 Shader-Einheiten und 64 TMUs samt maßvoll höheren Taktraten eine durchgehend gleichwertige oder/und höhere Performance gegenüber der GeForce GTX 470 zu bieten. Um eine solche spekulativ derzeit "GeForce GTX 468" genannte Karte bringen zu können, müssten aber in der Tat zuerst die Läger an GeForce GTX 475 Karten geleert werden, da beide Karten eine zu ähnliche Performance aufweisen und die ältere Karte durch die neuere Karte natürlich schnell unattraktiv werden würde.

Die ComputerBase hat sich mit den Performanceanforderungen von Mafia II beschäftigt. Das Spiel verwendet eine eigenentwickelte DirectX9-Engine, welche allerdings anscheinend kein normales Multisampling Anti-Aliasing unterstützt. Als Ausweichmöglichkeit bietet das Spiel ein 2x Supersampling Anti-Aliasing an, welches nach Untersuchungen der ComputerBase jedoch keine wirklich zufriedenstellende Kantenglättungsqualität ergibt und zudem reichlich Leistung frisst (zwischen 30 und 45 Prozent). Leider hat man keine durchgehenden Tests auch mit etwas älteren Grafikkarten angestellt, sondern nur Tests mit den jeweils aktuellen Serien von ATI und nVidia. Aus diesen läßt sich jedoch schon schlußfolgern, daß das Spiel in etwa mittelhohe Anforderungen hat – unter 1920x1080 kommen Performance-Karten wie Radeon HD 5750 und GeForce GTX 260 noch auf knapp 40 fps, mit dem bewußten 2x Supersampling Anti-Aliasing sind es noch über 25 fps.

Die HighEnd-Lösungen halten sich dementsprechend schadlos und kommen ohne Anti-Aliasing zumeist auf 60 fps und mehr, mit Anti-Aliasing sind noch 35 fps und mehr drin. Über die Performance kleinerer und älterer Karten kann nur spekuliert werden, aber vermutlich kommen die schnelleren Mainstream-Vertreter unter 1920x1080 ohne Anti-Aliasing noch auf Werte in Richtung 30 fps, während die langsameren Mainstream-Vertreter unter 1680x1050 ohne Anti-Aliasing ebenfalls noch mithalten können sollten. Ein Spiel für Mainstream-Karten älterer Bauart dürfte Mafia II – zumindest unter heute üblichen Auflösungen – allerdings nicht sein, jedenfalls nicht ohne die Bildqualität hier und da herunterdrehen zu müssen.

PhysX ist zudem ein weiterer Performance-Bremsklotz in diesem Spiel: Eine GeForce GTX 460 fällt unter 1920x1080 von 58,2 auf 34,5 fps mit der höchsten PhysX-Stufe herunter (-41%), selbst mit der mittleren PhysX-Stufe sind es noch 40,8 fps (-30%). Wenn man hierauf noch Anti-Aliasing ansetzen würde, könnte das schon knapp werden – was dann eher eine Sache der echten HighEnd-Grafikkarten GeForce GTX 470 & 480 sein sollte. Im Gegensatz dazu scheint das Spiel bezüglich der CPU-Performance sehr genügsam zu sein – ein gut getakteter DualCore-Prozessor wird die Grafikkarte immer mit genug CPU-Power für Mafia II versorgen. Beachtenswert ist zudem, daß es eine TripleCore-Unterstützung gibt, welche mit einem Performancegewinn von 13,5 Prozent zwischen DualCore- und TripleCore-Prozessor auf gleichem Takt gar nicht einmal übel ausfällt.

Bei dieser Gelegenheit: Das Fehlen von regulärem Multisampling Anti-Aliasing unter Mafia II genauso wie schon unter StarCraft II ist der Nutzung von Deferred Rendering/Shading in beiden Spielen geschuldet, womit regulär unter DirectX9 nun einmal kein Multisampling Anti-Aliasing möglich ist (genauere Hintergründe werden in unserem Forum diskutiert). Ein üblicher Ausweg ist die Nutzung von DirectX 10/11, diese APIs ermöglichen Deferred Rendering/Shading und Multisampling Anti-Aliasing miteinander zu verbinden. Ansonsten ist in dem einen oder anderen Spiel dann mittels einiger Treibertricks doch noch Multisampling Anti-Aliasing möglich – wie in StarCraft II geschehen. Dies ist aber von Spiel zu Spiel unterschiedlich und hängt von der Art ab, wie Deferred Rendering/Shading jeweils eingesetzt wird. Letztlich sollte diese Problematik durch DirectX 10/11 zukünftig seltener auftreten, aber da viele Spiele von ihrer Grundengine weiterhin auf DirectX9 basieren, kann dies trotzdem hier und da vorkommen.