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News des 6. Mai 2011

Bei Tom's Hardware hat man sich mit der PCI-Express-Skalierung aktueller Grafikkarten auf Intels P67-Chipsatz beschäftigt, allerdings bezogen auf einzelne Grafikkarten und nicht auf SLI/CrossFire. Dabei hat man sich speziell auf die Eigenheiten des P67-Chipsatzes bezogen, der seine Grafikkarten-Steckplätze regulär an das PCI-Express-Interface der verbauten CPU anbindet, den manchmal verbauten PCI Express x4 Steckplatz allerdings an das PCI-Express-Interface des Mainboard-Chipsatzes, welches seinerseits nur recht schmalbanding mittels DMI an die CPU angebunden ist. Demzufolge ist dieser Test auch nicht wirklich als generelle Aussage zur PCI-Express-Skalierung unter allen möglichen Konfigurationen zu verstehen, sondern eben nur auf die P67-Plattform und die in diesem Punkt ähnliche P55-Plattform bezogen.

Tom's Hardware 570: x16 vs. x8 570: x16 vs. x4 6950: x16 vs. x8 6950 x16 vs. x4
1680x1050 4xAA +1,6% (-1,5%) +9,6% (-8,8%) +4,2% (-4,0%) +21,2% (-17,5%)
1920x1080 4xAA +2,0% (-2,0%) +9,6% (-8,8%) +3,8% (-3,6%) +20,1% (-16,7%)
2560x1600 4xAA +0,9% (-0,9%) +5,8% (-5,5%) +2,8% (-2,7%) +14,9% (-13,0%)

In jedem Fall lernen wir durch diesen Test, daß unter PCI Express 2.0 der Rückstand von x8 gegenüber x16 bei nur 2 bis 4 Prozent liegt, bei AMD-Grafikkarten etwas stärker als bei nVidia-Grafikkarten zu sehen. Eine x4-Anbindung liegt dann gegenüber x16 doch sehr bemerkbar um rund 10 bis 20 Prozent entfernt (wieder deutlich stärker bei AMD) – allerdings ist unklar, wieviel davon durch die eher ungünstige Anbindung über den Mainboard-Chipsatz kommt und wieviel x4 selber ausmacht. Da die eher ungünstige Anbindung (im Fall von P55/P67) über den Mainboard-Chipsatz aber nur einen Seiteneffekt darstellt, kann dennoch generell gesagt werden, daß man selbst im Zeitalter von PCI Express 2.0 von x4-Anbindungen die Finger lassen sollte. Eine x8-Anbindung ist (in diesem rein auf einzelne Grafikkarten bezogenen Test) dagegen ein absolut gangbarer Weg, da unter PCI Express 2.0 der Performance-Verlust vernachlässigbar ist. Unter (dem auf älteren Mainboards vorhandenem) PCI Express 1.x verdoppeln sich dagegen die Anforderungen: PCI Express 1.x mit x8-Anbindung ist so langsam (aka performancefressend) wie PCI Express 2.0 mit x4-Anbindung und sollte daher ebenfalls vermieden werden.

Der durch "Elite" bekannte Spieledesigner David Braben hat seinen Kleinstcomputer "Raspberry Pi" als Prototyp vorgestellt, welcher auf der Größe der Hälfte einer Computermaus einen kompletten Computer realisiert. Als Zutaten wurden dabei ein ARM11-Prozessor mit 700 MHz und 128 MB SDRAM als Hauptspeicher verwendet, das Gerät läuft unter Ubuntu 9.04 und kommuniziert mit der Außenwelt über USB (Maus/Tastatur/externe Speicher), HDMI (Monitor/Fernseher) und einen SD/MMC/SDIO-Slot für die Zweckentfremdung einer Speicherkarte als Massenspeicher. Der Clou an der Sache ist, daß trotz der extrem geringen Größe die Kosten für das Grundsystem ohne Maus/Tastatur, ohne Monitor und wohl auch ohne Speicherkarte bei nur 17 Euro liegen sollen. Selbst mit Speicherkarte und Maus/Tastatur dürfte Raspberry Pi in jedem Fall dem angestrebtem Zweck eines Billigstcomputers für einkommensschwache Familien und Regionen dienen – David Braben will diverse Regierungen dazu begeistern, sein Gerät entsprechend kostenlos abzugeben. Und für den Zweck, die Jugend für Programmierung und Bastelei zu begeistern, dürfte dieses Spargerät sogar wesentlich besser geeignet sein als ein üblicher Komplett-PC.

Raspberry Pi

Shortcuts: Der Heise Newsticker erwähnt im Zuge der Berichterstattung über den Hack von Sonys Playstation-Network auch den US-Dienst Allclear ID, der für 10 Dollar im Jahr darüber wacht, ob nicht in diversen Untergrund-Foren die eigenen Daten irgendwie auftauchen. Besonders interessant an diesem Dienst ist der Punkt, daß man – falls doch etwas passiert – gleich mit einer Million Dollar gegen Schäden aus Datenverlust abgesichert ist – eigentlich genau die Art Versicherung, die man in der heutigen Zeit benötigt. Allerdings scheint Allclear ID derzeit nur in den USA zu operieren – eventuell wird die Idee demnächst ja auch in Europa aufgegriffen. Bei Jon Donym gibt es dagegen einen Check der eigenen IP-Adresse, über welchen man herausfinden kann, ob die eigene Tor- oder JonDonym-Anonymisierung auch wirklich funktioniert bzw. was eine Webseite ganz allgemein über einen bei einem einfachen Besuch herausfinden kann.

Und letztlich hat die U.S. Homeland Security noch unfreiwillig Werbung für ein Firefox-Addon gemacht, welches im Browser von der US-Regierung beschlagnahmte Webseiten-URLs auf ihren neuen Standort umleitet. Derzeit wird dieses Addon üblicherweise nur für nicht wahnwitzig bedeutende Seiten zu Glücksspiel oder Filesharing benutzt, aber so lange sich die US-Regierung das Recht herausnimmt, mittels der Urteile von (für die Weite des Internets) völlig unbedeutenden US-Bezirksrichtern weltweit wirksam in das DNS-System einzugreifen, sollte das Addon "MAFIAA Fire" eigentlich eine Standard-Option für jede Firefox-Installation sein – zukünftig läßt sich dieses sicherlich auch dazu ausnutzen, die DNS-Umleitungen anderer Regierungen zu umgehen. Mittels der überaus reichlichen Eingriffe verschiedener Regierungen in das DNS-System wäre eventuell auch mal ein Browser-Addon nicht verkehrt, welches Zugriff auf die diversen alternativen, nicht von der ICANN kontrollierten DNS-Systeme bietet.