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News des 23. Juni 2011

Bei nVidia hat sich eine neue OEM-Grafikkarte eingefunden, welche wieder einmal einen bekannten Namen nutzt, aber völlig abweichende Daten zur Retail-Ausführung bringt: Die GeForce GTX 560 OEM basiert wie schon die GeForce GTX 560 Ti OEM nicht auf dem GF114-Chip der im Retail-Markt angebotenen GeForce GTX 560 & 560 Ti, sondern dem GF110-Chip der GeForce GTX 570 & 580 Karten. Die GeForce GTX 560 OEM bietet dabei mit 384 Shader-Einheiten und 48 TMUs an einem 320 Bit DDR Speicherinterface sogar mehr Recheneinheiten als die GeForce GTX 560 Ti OEM mit 336 Shader-Einheiten und 44 TMUs an einem 320 Bit DDR Speicherinterface auf, hat allerdings mit 552/1104/1603 MHz die mehr als deutlich niedrigeren Taktraten gegenüber der GeForce GTX 560 Ti OEM mit 732/1464/1900 MHz.

GeForce GTX 460 1024MB GeForce GTX 560 OEM GeForce GTX 560 Ti OEM GeForce GTX 560 GeForce GTX 560 Ti
Chipbasis nVidia GF110, 1950 Millionen Transistoren in 40nm auf 365mm² Die-Fläche nVidia GF110, ca. 3000 Millionen Transistoren in 40nm auf ca. 520mm² Die-Fläche nVidia GF114, 1950 Millionen Transistoren in 40nm auf 358mm² Die-Fläche
Technik DirectX 11, 2 Raster Engines, 7 Polymorph Engines mit 7 Tesselations-Einheiten, 336 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 56 SFUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface DirectX 11, 3 oder 4 Raster Engines, 12 Polymorph Engines mit 12 Tesselations-Einheiten, 384 Shader-Einheiten, 48 TMUs, 48 SFUs, 40 ROPs, 320 Bit DDR Interface DirectX 11, 3 oder 4 Raster Engines, 11 Polymorph Engines mit 11 Tesselations-Einheiten, 352 Shader-Einheiten, 44 TMUs, 44 SFUs, 40 ROPs, 320 Bit DDR Interface DirectX 11, 2 Raster Engines, 7 Polymorph Engines mit 7 Tesselations-Einheiten, 336 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 56 SFUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface DirectX 11, 2 Raster Engines, 8 Polymorph Engines mit 8 Tesselations-Einheiten, 384 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 64 SFUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface
Taktraten 675/1350/1800 MHz 552/1104/1603 MHz 732/1464/1900 MHz 810/1620/2000 MHz 822/1644/2000 MHz
Speicherausbau 1024 oder 2048 MB GDDR5 1280 oder 2560 MB GDDR5 1280 oder 2560 MB GDDR5 1024 oder 2048 MB GDDR5 1024 oder 2048 MB GDDR5
TDP 160W 150W 210W 150W 170W
Performance 160% ca. 150% ca. 185% 190% 210%
Preisbereich 110-140 Euro nur OEM nur OEM 145-170 Euro 180-200 Euro

Dies führt dazu, daß die GeForce GTX 560 OEM nochmals merkbar weniger Rohleistung als die GeForce GTX 560 Ti OEM auf die Waage bringt – teilweise sogar weniger als die GeForce GTX 460 1024MB. Zu GeForce GTX 560 OEM und 560 Ti OEM wäre allerdings immer der förderende Effekt der GF110-Abstammung zu beachten, was in mehr Rasterizern und mehr Tesselatoren resultiert und die Karte in diesen Fragen klar besser als die GF104/GF114-basierten Karten stellt. Trotzdem denken wir, daß die GeForce GTX 560 OEM nicht ganz die Performance einer GeForce GTX 460 1024MB selbst auf deren default-Takt erreicht. Eine vernünftige Performance-Lösung ist die GeForce GTX 560 OEM trotzdem – nur leider wie auch die GeForce GTX 560 Ti OEM etwas ineffektiv angesichts der für die Performance veranschlagten TDP. Begeisterende Angebote sind GeForce GTX 560 OEM und 560 Ti OEM in keinem Fall und sicherlich locken die OEM-Hersteller manchen Komplett-PC-Käufer damit in die Falle – ein Spiel, welches nVidia mit der Auflage dieser Karten leider direkt unterstützt.

Rohleistungs-Vergleich GeForce GTX 460 1024MB, 560 OEM, 560 Ti OEM, 560 & 560 Ti

Gemäß WinFuture arbeitet das PCI-Standardisierungsgremium PCI-SIG an einem Kabelstandard, welcher PCI Express 3.0 x4 auf drei Meter Entfernung beherrschen soll. Umgerechnet auf PCI Express 2.0 entspricht dies einer x8-Anbindung, bezogen auf PCI Express 1.x einer x16-Anbindung – was also auch für heutige HighEnd-Grafikkarten ausreichen würde. Der bisher schon existierende Standard von PCI Express per Kabelverbindung bezieht sich noch auf PCI Express 1.x und wird höchst selten genutzt. Das Problem dieses Standards liegt in erster Linie in der fehlenden Verbreitung entsprechender Buchsen an normalen PCs und Notebooks – wie das mit dem zukünftigen PCI-Express-Kabelstandard besser werden soll, bleibt die große Frage. Die Beschränkung auf PCI Express 3.0 x4 scheint zudem eher auf Anwendungsfälle wie externe Datenträger etc. ausgelegt zu sein, und nicht auf den Fall externer Grafikkarten – denn dann wäre man gleich auf die volle PCI-Express-Bandbreite gegangen.

Immerhin ist die erreichbare theoretische Datenrate dieses kommenden neuen PCI-Express-Kabelstandards mit (in beide Richtungen jeweils) 32 GBit/sec deutlich höher als diejenige von Thunderbolt, welches auch PCI-Express-Signale übertragen kann, in seiner ersten Ausführung aber nur auf (in beide Richtungen jeweils) 10 GBit/sec kommt und damit für die Anbindung von Grafikkarten eigentlich schon jetzt zu schwach ist (vergleichsweise PCI Express 2.0 x2,5). Thunderbolt dürfte allerdings die höheren Chancen am Markt haben, da diverse Hersteller (vor allem Intel und Apple) diesen Standard mit Macht durchsetzen wollen und somit zukünftig viele PCs und Notebooks mit entsprechender Schnittstelle angeboten werden dürften. Zudem wird der neue PCI-Express-Kabelstandard nicht vor Mitte 2013 in den Markt gehen – dann sollten eigentlich schon viele Geräte mit Thunderbolt-Schnittstelle existieren, was die Durchsetzung eines weiteren Standards zum gleichen Thema erschweren dürfte.