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News des 20. Oktober 2011

Die VR-Zone hat in einem Beta-Treiber von AMD reichlich Einträge zur Radeon HD 7000 Grafikkarten-Serie entdeckt, welche auch schon eine gewisse Ahnung ergeben, wie AMD diese Grafikkarten-Serie herausbringen wird und welche Architekturen für die einzelnen Grafikchips wahrscheinlich zum Einsatz kommen werden. So ist auffallend, daß AMD für die LowCost- und Mainstream-Lösungen bereits Grafikkarten-Namen (Radeon HD 7300, 7400, 7500 & 7600) vergeben hat, im Performance- und HighEnd-Segment aber weiterhin mit Codenamen operiert – dies deutet darauf hin, daß LowCost- und Mainstream-Chip zuerst antreten und Performance- und HighEnd-Chip später kommen werden. Und weiterhin werden derzeit nur die HighEnd-Lösungen "Tahiti" (SingleChip) und "New Zealand" (DualChip) mit dem extra Präfix "SI" (für "Southern Islands") markiert – dies deutet darauf hin, daß nur dieser Grafikchip wirklich die Graphics Core Next Grafikchip-Architektur trägt und daß die anderen Chips der Radeon HD 7000 Serie demnach wohl weiterhin auf der VLIW4-Architektur basieren.

Evergreen
(Radeon HD 5000)
Northern Islands
(Radeon HD 6000)
Southern Islands
(Radeon HD 7000)
DualChip Hemlock
(2x RV870/Cypress)
VLIW5-Architektur
Radeon HD 5900 Serie
Antilles
(2x RV970/Cayman)
VLIW4-Architektur
Radeon HD 6990
New Zealand
(2x R1000/Tahiti)
GCN-Architektur
HighEnd RV870/Cypress
VLIW5-Architektur
Radeon HD 5800 Serie
RV970/Cayman
VLIW4-Architektur
Radeon HD 6950/6970
R1000/Tahiti
GCN-Architektur
Performance RV840/Juniper
VLIW5-Architektur
Radeon HD 5700 Serie
RV940/Barts
VLIW5-Architektur
Radeon HD 6800 Serie
Cape Verde
VLIW4-Architektur
Mainstream RV830/Redwood
VLIW5-Architektur
Radeon HD 5500/5600 Serie
RV930/Turks
VLIW5-Architektur
Radeon HD 6500/6600 Serie
Pitcairn
VLIW4-Architektur
Radeon HD 7500/7600 Serie
LowCost RV810/Cedar
VLIW5-Architektur
Radeon HD 5400 Serie
RV910/Caicos
VLIW5-Architektur
Radeon HD 6400 Serie
Lombok
VLIW4-Architektur
Radeon HD 7300/7400 Serie

In dieser Frage ist natürlich noch Spielraum vorhanden – es könnte genauso auch ein Auslassungsfehler sein, dieses "SI" nur "Tahiti" und "New Zealand" voranzustellen. Bisher ging man davon aus, daß AMD bei den drei größeren Chips GCN einsetzen wird und nur beim LowCost-Chip weiterhin die VLIW4-Architektur der Radeon HD 6900 Serie. GCN nur beim HighEnd-Chip wäre aber auch wieder nicht so ungewöhnlich, bei nVidia deutet sich ähnliches im Rahmen der Kepler-Serie an. Zu "Southern Islands" gehören die Grafikchips sowieso unabhängig der eingesetzten Architektur, da AMD mit "Southern Islands" nur die Grafikchip-Serie bzw. die daraus resultierende Grafikkarten-Serie Radeon HD 7000 beschreibt und nicht die jeweils bei den Grafikchips eingesetzte Chip-Architektur. Daß AMD aber auch von unten nach oben starten will, deutet ebenfalls darauf hin, daß GCN eher weniger als mehr bei der Radeon HD 7000 Serie verbaut wird.

Daneben nennt die Auflistung der VR-Zone noch die jeweiligen Mobile-Codenamen, wobei AMD hierbei bekannterweise extra Codenamen für die eigentliche gleichen Grafikchips vergibt: "Chelsea" und "Heathrow" gehen in den Mainstream-Bereich und "Wimbledon" in den Performance-Bereich (der HighEnd-Chip wird wie gewöhnlich nicht für Mobile-Bedürfnisse umgesetzt, da zu stromfressend). Unklar ist dagegen, was sich hinter den erstmals genannten Codenamen "Great Wall" und "Summer Palace" verbirgt – möglicherweise ja Varianten für den professionellen Einsatz, aber dies muß derzeit einfach noch offenbleiben. In jedem Fall scheint nach diesen Informationen bestätigt, daß AMD mit den kleinsten 28nm-Grafikchips anfängt, was die Chance auf wirklich potente 28nm-Beschleuniger noch dieses Jahr auf ein Minimum zusammenschrumpfen läßt.

WinFuture berichten über neue Ansätze von McAfee zur Malware-Bekämpfung: Dabei sollen in Zusammenarbeit mit McAfee-Besitzer Intel getarnte Schädlinge hardware-nah auf Kernel-Ebene erkannt werden können – sehr praktisch gegenüber hochentwickelter Malware, welche sich heutzutage durchaus effektiv vor den Augen des Betriebssystems zu verstecken weiss (als Gegenmaßnahme sei ein früherer Artikel zur Rootkit-Erkennung unter Windows empfohlen). Ob dies in der Praxis gut funktioniert, wird man sehen müssen – eine erstklassige Werbemaßnahme für Intels Core-i-Prozessoren ist es in jedem Fall, denn diese sind Voraussetzung für den McAfee Deep Defender. Interessant dürfte zudem sein, wann AMD an McAfee´s Tür klopft und gleiche Funktionalität für AMDs Prozessoren wünscht – den Prozessoren-technisch scheint wohl nur die weit verbreitete VT-Funktionalität Grundvoraussetzung zu sein, die auch AMD schon des längeren bietet.