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Hardware- und Nachrichten-Links des 1. Juli 2014

AMD hat mit dem neuen Monat nun auch den gestern erst erwähnten FX-9590 mit Wasserkühlung ab Werk offiziell gemacht bzw. auf der Produkt-Webseite für eine Auslieferung "in Kürze" notiert. Hierfür verwendet AMD eine Coolermaster Seidon 120V All-in-One-Wasserkühlung und verlangt nach früheren Angaben einen Aufpreis von 40 Dollar, kommt also bei einem Listenpreis von 359 Dollar heraus. Wirklich günstig ist dies nicht, denn Intels Core i7-4790K steht für 339 Dollar in der Preisliste – zwar ohne Wasserkühlung ab Werk, aber genauso ungelockt und mit deutlich mehr Overclocking-Potential wie auch Nominal-Performance. Nachdem AMD allerdings seine Bulldozer/Vishera-Prozessoren mit den Centurion-Modellen auf 5 GHz Takt gehieft hat, ist alles Pulver seitens AMD bereits verschossen und man kann – mangels Nachfolger mit neuen Architekturen oder/und in neuen Fertigungsverfahren – nichts mehr wirklich neues bieten.

WinFuture präzisieren die Erkenntnislage zu Windows "Threshold" nochmals: Danach soll die Desktop-Version von Windows "Threshold" keinen Startscreen mehr bieten, sondern nur noch ein Startmenü. Dafür allerdings wird das Threshold-Startmenü eher wie der Startscreen von Windows 8 funktionieren – nicht also wie die von Windows 95 bis 7 bekannten Startmenüs. Andererseits ist bis zum Release von Windows "Threshold" noch jede Menge Zeit – je nach Gerüchtequelle werden Frühjahr 2015 oder Herbst/Winter 2015 genannt – in welcher sich Microsoft noch dreimal umentscheiden kann. Interessant ist eher, wieviel Entwicklungsarbeit für diesen eher sinnlosen Versuch verschwendet wird, das Rad neu zu erfinden – dabei liegen nun inzwischen jahrzehntelange Erfahrung mit Startmenüs vor, selbst die Erfahrungen von Microsoft-fremden Oberflächen wie MacOS oder verschiedenen Linux-Distributionen werden Microsoft offenstehen.

Daß man es angesichts dieser geballten Entwicklungs- und Erfahrungsmacht nicht schafft, endlich einmal ein funktionierendes System zu schaffen, sondern sich mit den verschiedenen Ausführungen von Windows 8 samt Nachfolgern nur einmal komplett im Kreis gedreht hat, dürfte eine der größten Merkwürdigkeiten der jüngeren Softwareentwicklungs-Geschichte darstellen. In dieser Zeit, wo Microsoft den Desktop einmal komplett neu erfunden und nachfolgend Schritt für Schritt wieder zum vorherigen System zurückrudert, haben andere (Apple & Google) ganze Betriebssysteme (iOS & Android) aus dem Boden gestampft und groß gemacht. Zudem darf durchaus die Frage gestellt werden, inwiefern durch die umfangreiche Arbeit an der Oberfläche andere Punkte eines Betriebssystems bei Microsoft eventuell zu kurz kommen. Außer dem wenig geliebten Cloud-Ansatz ist bislang wenig zu hören davon, was Microsoft zukünftig wirklich verbessern will – das Zurückrudern bei der Oberfläche kann schließlich kaum als "Verbesserung" bezeichnet werden.