1

Hardware- und Nachrichten-Links des 1. September 2014

Die ComputerBase bringt zum Thema "Haswell-E" einen interessanten Artikel, welcher sich mit der Performance bei mehreren Grafikkarten beschäftigt, speziell betrachtet unter dem Blickwinkel der differierenden Aufteilung der PCI Express Lanes zwischen Ivy Bridge E und Haswell E. Allerdings macht dies trotz der zusätzlich höheren CPU-Power von Haswell-E nichts aus, teilweise ist sogar das System mit Ivy Bridge E Prozessor minimal schneller als das System mit Haswell-E Prozessor. Zugleich kann man in dem Artikel auch die schwache Skalierung von drei Grafikchips gegenüber zwei Grafikchips sehr gut sehen, welche unter FullHD bei +16% liegt, unter UltraHD bei +17% (die Skalierung von einem auf zwei Grafikchips lag hingegen bei vernünftigen +66% unter FullHD und exzellenten +83% unter UltraHD). Von vier Grafikchips – obwohl Haswell-E nun sogar fünf Grafikkarten unterstützt – kann nur vollkommen abgeraten werden, hierbei ergab sich gar kein Leistungsplus gegenüber drei Grafikchips mehr.

Asus versucht sich derzeit mit Intel darüber zu streiten, ob es trotz des Sondersockels 2084 seitens Asus nun eine Intel-Garantie auf die Haswell-E-Prozessoren geben kann, wenn man jene auf diesen Sondersockel setzt. Wie die ComputerBase ausführt, versucht es Asus derzeit so darzustellen, als daß Intel eigentlich überhaupt nichts definitives zur Garantie gesagt hätte – was aber letztlich nicht relevant ist, da die Intel-Garantie auch so schon feststehend ist und immer nur den absolut spezifikationsgerechten Betrieb abdeckt. Natürlich kann man den Asus-Ausführungen folgen, wonach auch andere Abweichungen vom Referenz-Layout wie ein eigenes VRM-Design oder goldbeschichte Pins keinen Garantieverlust nach sich ziehen – allein, ein faktisch anderer Sockel mit von Intel nicht für den Consumer-Einsatz vorgesehenen Pins ist dann eben einfach ein zu großer Sprung. Wie allerdings gestern schon dargelegt, dürfte das ganze eine eher theoretische Diskussion sein, da aus technischer Sicht keine Probleme durch diesen Sondersockel zu erwarten sind.

Die neuesten Zahlen zur Betriebssystem-Verbreitung seitens Netmarketshare zeigen vor allem die Unsicherheiten bzw. Schwankungen dieser Statistik: Verlor Windows 8/8.1 im Juli sogar noch leicht, legte es im August ziemlich gut um 0,89% zu. Windows 7 hingegen blieb diesesmal nahezu gleich, während Windows XP erneut deutlich um 0,93% verlor. Aufgrund der hohen Schwankungsbreite der monatlichen Daten ist der reine Monatsvergleich allerdings nicht wirklich aussagekräftig – besser ist wohl der Vergleich über einen längeren Zeitraum: Seit Jahresende 2013 hat Windows 7 von 47,52% auf 51,21% gut zugelegt (+3,69%), während Windows 8/8.1 von 10,49% auf 13,37% sich für das aktuelle Microsoft-Betriebssystem nur arg unterdurchschnittlich entwickelte (+2,88%) und Windows XP von 28,98% auf 23,89% nicht unerwartet stark verlor (-5,09%), allerdings immer noch eine bedeutsame Nutzerbasis hat – viel mehr, als es ein 13 Jahre altes und inzwischen nicht mehr mit Sicherheits-Updates versorgtes Betriebssystem eigentlich haben sollte.

Von IDC kommen neue Prognosen zu den PC-Verkaufszahlen für 2014 und 2018, welche einen weniger stark als bislang befürchten Geschäftsrückgang aufzeigen. So stand die bisherige Prognose für das Jahr 2014 auf -6%, nun sollen es nur noch -3,7% werden. Interessanterweise gibt es dabei eine Zweiteilung des Marktgeschehens zwischen den Industrieländern, wo es dieses Jahr mit +5,6% sogar ein klares Verkaufsplus geben wird, gegenüber den Schwellen- und Entwicklungsländern, wo es dieses Jahr einen Abfall von immerhin -10,6% geben soll. Hier spielt mit hinein, daß in den Schwellen- und Entwicklungsländern Smartphones und Tablets derzeit hohe Marktanteile erobern und oftmals auch als einziges IT-Device eingesetzt werden, während in den Industrieländern zumeist mehrere IT-Devices pro Person gleichzeitig im Einsatz sind und daher der PC weiterhin breit benutzt wird. Die mittelfristige Prognose für das Jahr 2018 sieht allerdings weiterhin kein Geschäftswachstum vor – das PC-Geschäft soll vielmehr bei ca. 300 Millionen verkaufter Stück stagnieren. Insbesondere die mittelfristige Prognose basiert allerdings vermutlich eher denn auf Überlegungen als denn auf harten Zahlenmaterial – sprich, der Fehlerquotient ist hier besonders hoch.

Eine weitere neue Prognose von IDC beschäftigt sich mit dem Wachstum des Tablet-Markts: Jener wird dieses Jahr nur noch in den Schwellen- und Entwicklungsländern mit +12% stattfinden, in den Industrieländern sollen hingegen nicht mehr Geräte verkauft werden. Für das Jahr 2018 prognostiziert man dann Stückzahlen-Zuwächse von 4-5%, was dann einem normalen Wachstum und keinem boomenden Geschäft (wie noch in den letzten Jahren) entspricht. Hochinteressant ist, daß die durchschnittlichen Verkaufspreise in den Industrieländern dieses Jahr erstmals nahezu gleich bleiben, in den Schwellen- und Entwicklungsländern jedoch um 10% fallen sollen. Sprich: Die höheren Stückzahlen werden durch sinkende Verkaufspreise wieder aufgefangen, der Umsatz bleibt letztlich derselbe wie anno 2013. Allerdings kommen uns die genannten durchschnittlichen Verkaufspreise (373$ bzw. 302$) immer noch relativ hoch vor – gut möglich, daß IDC hier zu stark mit offiziellen Hersteller-Daten arbeitet und keinen guten Zugriff auf echte Straßenpreise hat. Insbesondere in den Schwellen- und Entwicklungsländern widersprechen schließlich Tablet-Preise von im Schnitt über 200 Euro der dort existierenden Einkommenssituation.