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Hardware- und Nachrichten-Links des 10. März 2015

Obwohl eigentlich für den 10. März vorgesehen und mittels einer weiteren Vorstellung einer entsprechenden MSI-Grafikkarte sowie entsprechenden Händler-Notierungen auch gewissermaßen bestätigt, hat es die GeForce GTX 960 4GB augenscheinlich nicht zu einem großen Launch geschafft – was schade ist, muß somit doch die interessante Betrachtung von 2 GB vs. 4 GB Grafikkartenspeicher auf einer modernen Grafikkarte nunmehr etwas verschoben werden. Rein preislich überzeugen die ersten Händler-Angebote zudem auch noch überhaupt nicht: Das meiste fängt bei 260 bis 270 Euro an, nur ein einzelnes Angebot geht auf 250 Euro herunter – und ist auch damit gute 60 Euro von den besten Preisen der regulären 2-GB-Ausführung entfernt. Bei diesen Preisen muß wirklich niemand die 4-GB-Version erstehen, da lohnt sich bei nVidia viel eher der Blick zur GeForce GTX 970 bzw. eher der Schwenk herüber zu den viel attraktiveren Mittelklasse-Angeboten von AMD. Erst ab einem Preis von 220 Euro lohnt die GeForce GTX 960 4GB eine Überlegung – und ist selbst dann noch stark unter Druck durch die gleichpreisige und schnellere Radeon R9 280X.

Bei den Grafikchip-Entwicklern scheint derzeit VR-Gaming hoch im Kurs zu stehen, wie auch AMDs neues VR-SDK "Liquid VR" beweist. Dabei sollte man laut Golem für eine optimale Performance auf gleich zwei Grafikkarten zurückgreifen, welche dann jeweils das Bild für ein Auge alleine berechnen. Aus dieser Warte gesehen kann VR-Gaming für die Grafikchip-Entwickler natürlich nicht früh genug kommen – ist schließlich alles willkommen, was mehr Leistung verbrät und demzufolge leistungsfähigere Hardware erfordert. Ob es der Markt annimmt, wenn neben dem VR-Spielzeug dann noch der halbe Computer umgerüstet werden muß, bliebe abzuwarten bzw. lieber gleich zu bezweifeln. Andererseits befindet sich VR ohne leistungsfähige Hardware sicherlich in einer gewissen Falle: Nur allein die blanke Technik mit aber schwachen Frameraten wird nicht überzeugen – während hingegen eine aus Performance-Sicht optimale Lösung (mit am besten zwei GeForce GTX Titan X Karten) wegen der Seitenwirkung auf benötigte Prozessoren-Power, auf Netzteil und Gehäuse einfach zu teuer erscheint, um VR-Gaming all zu schnell eine Chance zu geben. Vermutlich wird das Thema in absehbarer Zeit technisch spruchreif werden – bis es dann einen erträglichen Preis hat, wird dagegen noch dauern.

Zum kürzlich gemeldeten Benchmark-Wert zu Skylake gibt es Stimmen, welchen der 20%ige (taktnormierte) Performancesprung als zu wenig erscheint. Rein vom Prinzip her stimmt dies sogar – 20% Mehrperformance dürften eigentlich niemand hinterm warmen Ofen hervorholen. Das Gegenargument hierzu lautet, daß dieser Performancegewinn in der jüngeren Intel-Historie wohl einen Spitzenwert ergeben dürfte, selbst wenn sich hier Broadwell noch ein paar Prozentpunkte abknöpft (die 20% beziehen sich auf den Sprung von Haswell direkt zu Skylake). Die letzten Pro/MHz-Steigerungen bei Intel waren schließlich allesamt ziemlich mager, die letzten größeren Schübe gab es mit Nehalem und Sandy Bridge – dies waren die Jahre 2008 und 2011. Offen bleibt an dieser Stelle natürlich, ob Skylake nicht eventuell noch Taktraten-Offensiven oder aber eine bessere Übertaktungsfähigkeit als Haswell mit sich bringt, dies könnte natürlich auch noch für weitere Mehrperformance sorgen.

Gemäß der ComputerBase soll USB 3.1 bzw. der damit einhergehende Stecker "Typ C" sogar in der Lage sein, Thunderbolt-Signale durchleiten zu können – von der Geschwindigkeit her zwar nur Thunderbolt in der Version 1 (10 Gbit/sec wie bei USB 3.1), aber immerhin. Mit einer zukünftigen USB-Norm mit mehr Geschwindigkeit wäre es sicherlich auch möglich, Thunderbolt 2 (20 GBit/sec) über USB durchzuleiten. Damit kann man letztlich alle vorhandenen Thunderbolt-Gerätschaften (mittels Adaptersteckern) weiterbetreiben, könnte die Thunderbolt-Schnittstelle aber irgendwann einmal aussterben lassen. Apple als einziger wirklich bedeutsamer Thunderbolt-Anwender scheint jedenfalls in diese Richtung hin zu denken, denn angeblich soll zukünftige Apple-Hardware ohne Thunderbolt-Stecker daherkommen. Interessante Seitennote: Jener neue Stecker "Typ C" ist (im Gegensatz zu Kabeln und Schnittstelle) bereits auf die doppelte USB 3.1 Geschwindigkeit ausgelegt, könnte also auch bei einer kommenden weiteren USB-Norm weiterverwendet werden.

Shortcuts: Die PC Games Hardware hat ein Special aufgelegt, welches sich mit verschiedenen Spielevideos-Aufzeichnungslösungen beschäftigt. Nachdem es hierzu jahrelang fast nur Fraps gab, sind die Möglichkeiten gerade durch Hersteller-spezifische Tools in letzter Zeit sehr viel vielfältiger geworden – da dürfte sich sicher für jeden Geschmack etwas finden lassen. Overclocking.Guide haben eine Anleitung verfasst, wie man auf nVidia-Grafikkarten ab der Kepler-Architektur das Power Target mittels Hardware-Modifikation nach oben verschiebt. Dazu sind drei Löt-Eingriffe auf der Grafikkarte samt Ausmessen des konkret anliegenden Widerstands vonnöten – das ganze ist also nur etwas für erfahrene Hardware-Bastler (und zudem natürlich außerhalb jeder Garantie). Noch im alten Jahr hat sich die ComputerBase mit der Treiber-Optimierung von AMD und nVidia auf Early-Access-Spielen beschäftigt. Dabei zeigte sich ein klarer Vorteil von nVidia in einigen Spielen, wo nVidia entweder schon rechtzeitig optimiert hatte oder aber welche auf AMD-Hardware ohne Optimierung einfach schlecht laufen – durchaus ein kleiner Pluspunkt für nVidia in einem bislang kaum beachteten Themenfeld.