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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. Juli 2018

Aus unserem Forum kommt der Hinweis auf Preislistungen zu GDDR6-Speicher beim Elektronikbauteil-Händler Digi-Key für entsprechenden Micron-Speicher (Preisangaben durchgehend ohne MwSt., Mindestabnahmemenge jeweils 2000 Stück). Hierbei handelt es sich natürlich um vergleichsweise (sehr) hohe Preislagen, welche nicht jene Preispunkte widerspiegeln, welche die Grafikchip-Entwickler und Grafikkarten-Hersteller bei Direktbestellungen bei den Speicherchip-Herstellern zahlen müssen. Da geht es dann um viel größere Mengen und zudem einen ständigen, fortlaufenden Bedarf, ergo dürften sehr erhebliche Rabatte im Spiel sein – sicherlich bezahlen Grafikchip-Entwickler und Grafikkarten-Hersteller nur die Hälfte (oder gar weniger) der Preise bei Digi-Key. Interessant sind jene GDDR-Preise somit vor allem in Relation zu anderen Grafikkartenspeicher-Preisen – so zu dem von GDDR5-Speicher, welcher ebenfalls bei Digi-Key erhältlich ist.

Technik Stückpreis USD Stückpreis EUR Anmerkung
GDDR5 @ 3500 MHz 8 Gbit (1 GByte) GDDR5 mit 3500 MHz DDR (7 Gbps) 22,11 $ 18,88 € wurde im Mai 2017 für 13,41 € angeboten
GDDR5 @ 4000 MHz 8 Gbit (1 GByte) GDDR5 mit 4000 MHz DDR (8 Gbps) 23,44 $ 20,01 € -
GDDR6 @ 12 Gbps 8 Gbit (1 GByte) GDDR6 auf 12 Gbps (3000 MHz QDR) 24,34 $ 20,78 € -
GDDR6 @ 13 Gbps 8 Gbit (1 GByte) GDDR6 auf 13 Gbps (3250 MHz QDR) 25,35 $ 21,64 € -
GDDR6 @ 14 Gbps 8 Gbit (1 GByte) GDDR6 auf 14 Gbps (3500 MHz QDR) 26,36 $ 22,51 € -
Preise des Elektronikbauteil-Händlers Digi-Key vom 11./12. Juli 2018 bei Abnahme von jeweils 2000 Stück, ohne Mehrwertsteuer ausgewiesen

Demzufolge kostet GDDR6-Speicher mit 14 Gbps (3500 MHz QDR) derzeit gerade einmal +12,5% mehr als GDDR5-Speicher mit 4000 MHz Takt – eigentlich erstaunlich wenig, schließlich muß in diese Lücke dann auch noch der (seitens Digi-Key nicht angebotene) GDDR5X-Speicher hineinpassen. Zu den oftmals kolporierten "viel höheren" Preisen für GDDR6-Speicher passt diese Preisangabe in jedem Fall nicht, selbst wenn natürlich die (erheblichen) Händleraufschläge potentiell diese Preislage bei Digi-Key verfälschen können. Interessant ist daneben, das sich der Preis für GDDR5-Speicher auf 3500 MHz zwischen Mai 2017 und heute um immerhin +40,8% erhöht hat – an dieser Stelle dürfte wohl eher der Grund dafür zu suchen sein, wieso die Grafikkarten-Preise nur eher langsam sinken bzw. die Grafikchip-Entwickler so ihre Probleme damit haben, neu herauskommenden Grafikkarten mit deutlich mehr Grafikkartenspeicher auszurüsten.

Derzeit machen angebliche AotS-Benchmarks einer "GeForce GTX 2080 Ti" die Runde, welche in der Aots-Benchmark-Datenbank zu finden sind. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich hierbei allerdings um eine kleine Fälschungsaktion – nicht der Ergebnisse selber, sondern schlicht der Anzeige des Grafikkarten-Namens im BIOS und damit auch unter dem AotS-Benchmark. Denn die präsentierten Ergebnisse sind zu einer GeForce GTX 1080 desselben Users auf demselben System auffallend ähnlich, was angesichts des erheblichen Größen-Unterschieds vom GP104-Chips der GeForce GTX 1080 (314mm²) zum GT102-Chips der GeForce GTX 1180 Ti (~676mm²) eigentlich unmöglich zusammenpassen kann. Zudem gilt generell, das regulärerweise eine solche Karte noch nicht in derart finaler Form (d.h. mit finalem Verkaufsnamen im BIOS) bereits außerhalb nVidias existieren sollte – sofern man (wie bisher) annimmt, das nVidia zuerst den GT104-Chip der GeForce GTX 1170/1180 herausbringt und der GT102-Chip der GeForce GTX 1180 Ti dann erst zum Jahresende 2018 oder gar Jahresanfang 2019 nachfolgen würde. Hier hat sich schlicht jemand einen kleinen "Spaß" mit einem BIOS-Editor erlaubt – der Namenszusatz "special supply for GSS" im BIOS-seitig hinterlegten Grafikkarten-Namen deutet es eigentlich auch schon an.

Bei PCGamesN bringt man eine AI-getriebene Technologie zum Errechnen von 3D-Haaren aus einem 2D-Bild mit nVidias Turing-Generation bzw. nVidias Tensor Cores im Volta GV100-Chip in Zusammenhang. Allerdings dürfte dieser Idee eher ein Mißverständnis zugrundeliegen: Der 2D/3D-Umwandlungstechnologie geht es um die reine Machbarkeit, aus einem 2D-Abbild ein lebensechtes 3D-Modell zu kreiieren – was vielleicht dem Spieleentwickler als Arbeitserleichterung nützt, der Grafikkarte beim eigentlichen Rendern dieser 3D-Szenen jedoch kein Stück an Arbeit abnimmt. Für jene spielt es keine Rolle, ob der Spieleentwickler sein 3D-Modell nun manuell moduliert oder mittels dieser 2D/3D-Umwandlungstechnologie gewonnen hat – am (hohen) Aufwand der Darstellung von Haaren in Computerspielen ändert sich hiermit nichts. Dafür wären andere Ansätze vonnöten bzw. gibt es jene ja bereits mittels AMDs TressFX sowie nVidias Hairworks. Die beschriebene 2D/3D-Umwandlungstechnologie kann ergo nichts an der Performance verändern – kann aber generell dazu dienen, den Arbeitsaufwand der Spieleentwickler zu reduzieren und somit Kosten- wie Zeitbudget heutiger Spieleentwicklung entlasten.