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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. März 2014

Die gestrige Information über 20nm-Grafikkarten nicht vor dem Herbst 2014 (und vielleicht auch eher Winter 2014) wirft zugleich natürlich auch die Frage auf, welches DirectX-Level die kommenden 20nm-Grafikkarten von AMD und nVidia aufweisen werden. Dabei ist der besondere Punkt zu beachten, daß DirectX 12 eine unplanmäßig eingeschobene Version darstellt, welche primär AMDs Mantle-Vorteile egalisieren soll – und dafür in diesem Sinne keine neue Hardware benötigt sollte. Ein klarer Hinweis auf diese These ergibt sich auch daraus, daß Microsoft auf seiner DirectX-12-Ankündigungsseite auch das Xbox-One-Logo einblendet – womit klar ist, daß "alte" Hardware durchaus zu DirectX 12 kompatibel sein kann. Daneben könnte DirectX 12 neben der "Kopie" der Mantle-Funktionalität aber sicherlich auch andere Komponenten enthalten, welche explizit neue Hardware voraussetzen. Allerdings ist es etwas unwahrscheinlich, daß die kommende erste 20nm-Generation von AMD und nVidia bereits einen Hardware-Support für DirectX 12 bietet, die Designarbeit an diesen Grafikchips sollte (angesichts der benötigten mehrmonatigen Vorbereitungsphase auf die Produktion) längst abgeschlossen sein.

Sofern DirectX 12 also auch neue Hardware bedingt, ist es (weil DirectX 12 eben sehr kurzfristig seitens Microsoft angesetzt wurde) eher unwahrscheinlich, daß jene bereits in der nächsten Grafikchip-Generation enthalten ist und es DirectX-12-Hardware somit so schnell zu kaufen gibt. Die eigentliche Aufgabe von DirectX 12 in Form der Egalisierung von AMDs Mantle-API ist jedoch eine Software-Angelegenheit, welche auch ältere Grafikchips (GCN- sowie Kepler-basiert) leisten können sollten. Damit dürfte erstmals in der Geschichte von DirectX 12 der Unterschied zwischen Software- und Hardware-Support eine bedeutsame Rolle spielen: Die (möglichen) weiteren Features von DirectX 12 werden nur Hardware-mäßig kompatible Grafikkarten nutzen können, aber den Performance-Gewinn durch die "Kopie" der Mantle-Funktionalität gibt es wahrscheinlich auch für eine Vielzahl an DirectX-11-Grafikkarten, welche nur softwareseitig "kompatibel" zu DirectX 12 sind.

Hochinteressant in diesem Zusammenhang wird werden, wie Microsoft den Betriebssystem-Support von DirectX 12 handeln wird: DirectX 11.1 wird wie bekannt erst von Windows 8 unterstützt – doch wenn Microsoft wirklich AMDs Mantle begegnen will, müsste man eigentlich von diesem hohen Roß herunterkommen und DirectX 12 auch unter dem mengenmäßig weit dominierenden Windows 7 ermöglichen. Eine Verschiebung des DirectX-12-Supports rein auf Windows 9 wäre dagegen genauso denkbar – Microsoft mag es, neue Features immer nur den neuesten Betriebssystemen zukommen zu lassen, um deren Absatz entsprechend anzukurbeln. Dies würde aber natürlich AMDs Mantle-API weiterhin Luft zum Atmen geben und damit Microsofts Zielsetzung bei DirectX 12 etwas konterkarieren. Es wird in jedem Fall sehr interessant, was Microsoft am 20. März zur offiziellen Vorstellung von DirectX 12 zu sagen hat.

Shortcuts: Laut BSN hat Valve mit "ToGL" eine Software veröffentlicht, mittels welcher sich Direct3D-Code auf OpenGL umsetzen lassen soll. Hintergrund sind natürlich die Betrebungen von Valve, seinen Linux-basierten Steam Machines eine möglichst breite Software-Basis zur Verfügung zu stellen. Ob "ToGL" hierbei einen wichtigen Schritt darstellt, können aber wohl nur Spiele-Programmierer aus ihrer Praxis heraus sagen. Noch einfacher wird es natürlich, wenn die zugrundeliegende Spielengine gleich selber Linux-Support bietet – wie nun auch für die Cryengine 3 angekündigt. Golem vermelden eine Samsung-Aussage zum Kostenpunkt von M.2-SSDs, welche 20% teurer als herkömmliche SATA3-SSDs werden sollen. Dies wäre eine gangbare Marke, gerade beim immer weiterlaufenden SSD-Preisverfall. Gemäß dem Heise Newsticker wird Apple seine ersten 20nm-Prozessoren nun doch nicht exklusiv bei TSMC, sondern teilweise auch beim bisherigen Fertigungspartner Samsung herstellen lassen. Damit bringt man beide Auftragsfertiger in einen ständigen Konkurrenzkampf und sichert sich zudem besser gegenüber Lieferschwierigkeiten bei etwaigen Fertigungsproblemen ab.