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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. Juni 2020

TechPowerUp berichten über neue Diskussionen darüber, dass die kommende "Rocket Lake" Prozessoren-Generation in einem MultiChip-Verfahren mit einem 14nm Prozessoren-Die und einem 10nm iGPU-Die ausgeführt sein könnte. Das ganze geht zurück auf eine These von RetiredEngineer @ Twitter aus dem letzten Herbst, wurde jedoch auch schon früher im Jahr 2019 bereits durch die Blume seitens einer Dell-Roadmap für Intel-Prozessoren derart nahegelegt. Jene zeichnete die Rocket-Lake-Generation in der 14nm-Fertigung teilweise mit der Verwendung einer 10nm-Grafiklösung ein – was dann auf ein MultiChip-Verfahren hinausläuft, welche allerdings bei Intel auch nicht gänzlich unbekannt sind (die ersten Core 2 Quads waren schlicht zwei Core 2 Duos zusammengepappt, die späteren Clarkdale-Prozessoren liefen mit CPU- und extra iGPU-Die aus sogar unterschiedlicher Fertigung). Natürlich wäre es eine leicht irritierende Situation, wenn Rocket Lake ein 14nm-Backport von Ice Lake oder Tiger Lake darstellt, die bei Tiger Lake bereits integrierte Xe-Grafik dann aber nicht mit zurückportiert wird, sondern jene extra als einzelner Chip gefertigt werden muß.

Hierfür könnten natürlich technologische Vorteile sprechen – wie, das jene Xe-Grafik unter 14nm nicht mehr so gut läuft wie unter 10nm (bei den Prozessoren-Dies ist es allerdings augenscheinlich umgedreht). Vor allem aber hat Intel hiermit eine volumenmäßig hochinteressante Verwertung für sein Xe-Erstlingswerk "DG1" in der Hand – welches wie bekannt nicht als Desktop-Grafikkarte erscheinen wird (trotz des "DG", was in der Langform "Desktop Graphics" ergibt). Jene DG1-Grafiklösung bietet exakt dieselben 96 Ausführungseinheiten wie die iGPU von Tiger Lake, wäre demzufolge auch für Rocket Lake im passenden Performance-Feld. Sicherlich geht DG1 auch ins Mobile-Segment, muß sich dort aber mit alteingesessenen Mobile-Lösungen von nVidia herumschlagen, welche die Notebook-Hersteller allein wegen der Markennamen "nVidia" und "GeForce" logischerweise viel lieber verbauen. Die Verwendung des DG1-Dies für die Rocket-Lake-Prozessoren würde hingegen umgehend eine Massenfertigung rechtfertigen, womit die 10nm-Fertigung dann mal mehr als nur Vierkern-Mobile-Prozessoren herausbringen darf – und Intel sogar mit "10nm im Desktop !!!1!" werben könnte. Trotz dass das ganze weiterhin im Status einer wohlfeilen These ist, wäre diese Auflösung doch ziemlich elegant – denn das DG1-Die hat Intel nun sowieso schon auf Hand, da muß man nicht zwingend noch die Xe-Grafik auf Rocket Lake und dessen 14nm-Fertigung zurückportieren.

Wie gestern schon durch den Planet 3DNow! vermeldet, verläßt Prozessoren-Entwickler Jim Keller (aus persönlichen Gründen) mit sofortiger Wirkung Intel – nach nur vergleichsweise kurzer Verweildauer von zwei Jahren. Jim Keller darf durchaus als Entwickler-Mastermind betrachtet werden, nachdem er sowohl für die Entwicklung von AMDs K7/K8-Architekturen, Apples A4/A5-Architekturen, der Tesla Autopiloten-Hardware und (teilweise) AMDs Zen-Architektur verantwortlich zeichnet. Für seinen bisherigen Werdegang ist es sogar üblich, nur ein paar Jahre Projekt-bezogen bei seinen Arbeitgebern zu bleiben, beispielsweise im Fall der Zen-Architektur verließ er AMD lange vor dem initialen Ryzen-Launch bereits im September 2015. Dennoch haben seine Arbeitgeber jeweils enorm von seiner Arbeit profitiert, die dabei erstellten Strukturen und technologischen Entwicklungen wurden üblicherweise noch jahrelang erfolgreich eingesetzt. Somit verwundert der sehr schnelle Abschied von Intel etwas, auch die tiefergehende Meldung seitens WCCF Tech bringt hierzu kein Licht ins Dunkel. Es deutet sich somit eher der Punkt an, das Jim Keller bei Intel die eigentlich geplante Arbeit nicht vollenden konnte, sprich Intel hierbei einen greifbaren Nachteil erleidet – im Gegensatz zu den anderen Arbeitgeber-Wechseln, die erst zum Ende des jeweiligen Projekts passierten.

Welche Arbeit für Intel dies war, wird sich vermutlich erst in einigen Jahren herausstellen – wie am Beispiel der Zen-Architektur zu sehen, an welcher Jim Keller von 2012-2015 bei AMD mitgearbeitet hatte und welche dann erst im März 2017 in erste kaufbare Produkte überführt wurde. Bei Intel wäre dagegen die Arbeit an weiteren Ausbaustufen der "Cove" Serie an CPU-Kernen denkbar – wobei die Weiterentwicklung einer bereits bestehenden Idee eher weniger dem bisherigen Arbeitsprofil von Jim Keller entspricht. Somit gibt es durchaus auch Chancen für die These, das sich Jim Keller bei Intel der eigentlich bereits für 2019/20 angedachten echten NextGen-Architektur gewidmet hat, welche aufgrund von Intels Schwierigkeiten mit der 10nm-Fertigung sowie dem weiteren Ausbau der Linie an "Cove"-Kerne nunmehr kaum vor dem Jahr 2024 zu verorten ist. Andererseits müssen solcherart Langfrist-Pläne auch nicht immer zu einem Ziel führen – die durchaus derart geplante Weiterentwicklung der Pentium-4-Serie hin zu Taktraten auf 10 GHz hat Intel schließlich auch nie in der Tat umgesetzt, sondern zugunsten eines gänzlich anderen Architektur-Ansatzes (Core-Architektur) komplett aufgegeben.

Nach längerer Zeit hat AMD mal wieder ein neues Spielebundle aufgelegt, welches die kommende PC-Umsetzung von "Horizon Zero Dawn" kostenlos auf den Erwerb eines Zen-2-basierten "Matisse"-Prozessors ab dem Sechskern-Niveau (konkret von Ryzen 5 3600 bis Ryzen 9 3950X) beigibt. Dies gilt sowohl für den Erwerb einzelner Prozessoren als auch entsprechender Komplett-Systeme – wobei natürlich nicht jedes passende Händlerangebot Teil dieser Aktion sein muß. "Horizon Zero Dawn" ist ein hochbewertetes Action-RPG für die PS4 aus dem Jahr 2017 und soll zur Jahresmitte 2020 in einer "Complete Edition" auch für den PC erscheinen, wobei die Spielbundle-Aktion nur bis 30. Juni 2020 läuft bzw. die entsprechenden Gutscheine dann bis 30. Juli 2020 einlösbar sind. Jene Bundle-Aktion weist möglicherweise darauf hin, dass AMD derzeit noch ein wenig Lagerware an aktuellen Matisse-Prozessoren losschlagen will – entweder weil man Intels Comet-Lake-Prozessoren als potenten Gegner einschätzt oder/und weil AMD dann schon in Richtung des anstehenden Matisse-Refreshs schaut. Falls man etwas mit jenem RPG-Titel anfangen kann, handelt es sich um eine weitere (inoffizielle) Preissenkung, nachdem aktuell die Zen-2-Prozessoren mehrheitlich schon klar unterhalb ihrer Listenpreise verkauft werden.

AMD "Ryzen Game Bundle Q2/2020"
teilnehmende Hardware Aktionszeitraum Inhalt des Spielebundles
Ryzen 9 3900X & 3950X
Ryzen 7 3700X & 3800X
Ryzen 5 3600 & 3600X
10. bis 30. Juni 2020, Gutscheine einlösbar bis 30. Juli 2020 Spiel "Horizon Zero Dawn" in der Complete-Edition
Hinweis: Nicht jeder Händler nimmt an allen Aktionen teil und selbst bei den teilnehmenden Händlern muß nicht jedes Produktangebot Teil der konkreten Aktion sein.