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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. September 2016

Bei der PC Games Hardware und dem Tech Report hat man sich auch noch die DirectX-12-Performance unter Deus Ex: Mankind Divided angesehen – mit dem gleichen enttäuschenden Resultat, das nichts schneller wurde, sondern meistens alles sogar langsamer lief. Die PCGH kam zudem noch zu der Erkenntnis, das der integrierte Benchmark des Spiels wenig über die reale Spielperformance aussagt und im Fall von DirectX 12 sogar zur Fehlannahme verführt, jene wäre der DirectX-11-Performance halbwegs gleichwertig. Zugleich wird auch ein DirectX-12-Trailer von Microsoft kritisiert, welcher die Vorteile von DirectX 12 anhand eben jener Benchmark-Szene aus Deus Ex: Mankind Divided aufzeigen soll, dafür jedoch DirectX-11-Rendering nur vollkommen benachteiligt darstellt. Dabei liegt das Hauptproblem von DirectX 12 unter Deus Ex: Mankind Divided laut beiden Artikeln noch nicht einmal bei der reinen Framerate – sondern hingegen dem viel unruhigeren Frameratenfluß, sprich unregelmäßigeren Frametimes unter DirectX 12. Als Vorzeigetitel für die neue API taugt Deus Ex: Mankind Divided kaum etwas – man wird wohl eher froh sein müssen, wenn hier eines Tages eine zu DirectX 11 wirklich vergleichbare Performance geboten werden kann.

Laut dem chinesischen BenchLife (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kämpfen die 2017er Prozessoren in Form von Intels Kaby Lake und AMDs (Zen-basiertem) Summit Ridge mit weiteren Verzögerungen. So scheint Intel Lieferprobleme bei Kaby Lake zu haben, womit womöglich der Launchtermin in Form der CES-Messe (Las Vegas, 5-8. Januar 2017) weiterhin gehalten werden kann, die Prozessoren dann aber für einige Zeit nur schlecht verfügbar wären. Alternativ könnte Intel den (bislang sowieso nur angenommenen) Launchtermin auch weiter nach hinten verschieben, momentan ist diesbezüglich schließlich noch nichts fest. Bei AMDs Zen scheint sich hingegen inzwischen als Launchtermin der Februar 2017 herauszukristallisieren – was auch wieder bedeutet, das es direkt für den Jahresanfang 2017 wohl Lieferprobleme geben dürfte. Auch bei AMDs Zen ist allerdings ein Frühstart zur CES mit anschließend erst einmal schlechter Verfügbarkeit weiterhin nicht vom Tisch – weil sich beide Chipentwickler normalerweise die gute Gelegenheit nicht entgehen lassen, das neue Jahr mit einem Paukenschlag (eben auf der CES) zu beginnen.

Gemäß The Motley Fool könnte Intels 7nm-Fertigung durchaus erst im Jahr 2021 oder 2022 erscheinen – entsprechende Anzeichen für diese Verschiebung hat man einer Intel-Stellenanzeige entnommen. Dies passt natürlich gut zur bekannten Information, das Intels 10nm-Fertigung weiter verschoben wurde, derzeit auf dem Jahr 2018 (mit der Cannon-Lake-Generation) steht. Hinzu gerechnet den Punkt, das Auftragsfertiger TSMC kürzlich die Massenfertigung seines 7nm-Prozesses für das Jahr 2018 angekündigt hat, liegt hier durchaus der Eindruck nahe, Intel würde seine (traditionelle) Führerschaft in der Halbleiterfertigung verlieren. Allerdings zeigen sich hierbei wohl nur die unterschiedlichen Prozeß-Strategien der Halbleiterfertiger: Intel will mit seinen neuen Fertigungsverfahren (wie gehabt) jeweils erhebliche technische Fortschritte hinlegen – und läßt sich dafür dann notfalls auch mehr Zeit. Die anderen Halbleiterfertiger, welche zum Großteil als reine Auftragsfertiger gegeneinander konkurrieren, legen hingegen eher zielgrichtet aller zwei Jahre eine neue Fertigungsstufe auf – und leben mit diesem Fortschritt, welcher bis dahin zu erzielen ist, egal ob dieser dann geringer wird als zwischen früheren Prozeß-Generationen. Die Prozeß-Technologien der einzelnen Halbleiterfertiger, die früher eigentlich schon überhaupt nicht an ihren Nanometer-Namen zu vergleichen waren, werden somit nochmals weniger vergleichbar – oder ganz kurz formuliert: 7nm TSMC im Jahr 2018 dürfte etwas wirklich anderes sein als 7nm Intel im Jahr 2021.

Gemäß SamMobile soll sich Samsung in Gesprächen mit AMD und nVidia über eventuelle Smartphone-Grafikchips dieser beiden eher PC-basierten Chipentwickler befinden. Angeblich will Samsung bei zukünftigen Smartphone-SoCs mehr bieten als nur die ARM-Standardgrafik in Form der Mail-basierten Grafikdesigns – wie es auch bei Qualcomm (ARM-basierte Eigenentwicklung) und Apple (PowerVR-basiert) üblich ist. Eine Samsung-CPU mit einer fremden Grafiklösung im Rahmen eines Smartphone-SoCs zu verbinden, dürfte dabei nicht trivial werden – denn normalerweise setzen diese SoCs auf eine sehr hohe Integrationsdichte, werden heutzutage üblicherweise als ein Chip hergestellt. Um dies für einen Smartphone-SoC zu realisieren, müsste Samsung regelrecht nur die Designs von AMD- oder nVidia-Grafikchips einkaufen – und ob sich AMD & nVidia so tief in die Karten schauen lassen wollen, bliebe abzuwarten. AMD und nVidia haben bisher ähnliche Projekte ausschließlich komplett im eigenen Haus realisiert – entweder mit eigenen CPU-Lösungen oder ARM-basierten Standard-CPUs, welche man wie bekannt einfach lizenzieren kann.

Davon abgesehen schwebt über dem ganzen Ansatz auch noch die Frage, wieviel Sinn "mehr Power" in einem Smartphone-SoC noch macht, ausgehend von dem hohen Stand, denn gerade Qualcomm, Samsung und Apple bereits erreicht haben. Dafür, das die Marketing-Abteilung dann beim Release etwas von "höherer Leistung" schwadroniert, braucht man schließlich keine großen technischen Investitionen tätigen, das bekommt das Marketing allein über das Vollschreiben von Papier (bzw. von Webseiten) hin. Große Ansätze, das Samsung bei der praktischen Grafikpower oder auch der insgesamten SoC-Power etwas fehlen würde, gibt es zudem auch nicht – eher schon das Gegenteil, die Leistungskraft der Spitzen-SoCs von Samsung ist derart gut, das man auch mit jahrealten Spitzen-Smartphones immer noch sehr flüssig arbeiten kann. Für Nischenanwendungen wie VR etc. würde man zwar sicherlich wesentlich mehr Leistung verbraten können – aber Nischenanwendungen sind keine Geschäftstreiber, mehr (reale) Leistungsfähigkeit für Smartphone-SoCs derzeit einfach nichts, von welchem irgendwelche größeren Auswirkungen auf Verkaufszahlen und Geschäftsverlauf zu erwarten sind. Die Smartphone-Hersteller sind längst an dem Punkt angelangt, wo die trotzdem gebotene Mehrleistung bei jeder neuen Geräte-Generation eher denn zum Marketing-Instrument geworden ist, als denn wirklich gebraucht werden würde.