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Hardware- und Nachrichten-Links des 13. Juli 2016

Die PC Games Hardware berichtet über Microsofts Arbeiten an einem quelloffenem Multi-GPU-Layer für DirectX 12. Hiermit soll primär kleineren Spiele-Entwicklern die Möglichkeit gegeben werden, auf einfachem Wege Multi-GPU-Support unter DirectX 12 anzubieten – bisher müssen die Spiele-Entwickler diesen Multi-GPU-Support unter DirectX 12 für jedes Spiel extra neu erstellen, da DirectX 12 von Haus aus so etwas nicht mehr anbietet (bzw. wegen des LowLevel-Ansatzes nicht mehr in dieser allgemeinen Form anbieten kann). Das ganze stellt also eine dringend notwendige Erweiterung von DirectX 12 dar, um die Multi-GPU-Idee nicht noch weiter absacken zu lassen. Ob dies allerdings ausreichend ist bzw. wirklich wirksam wird, steht noch auf einem ganz anderen Blatt. DirectX 12 bringt zwar interessante Funktionen gerade für die Nutzung mehrerer Grafikchips mit, aber da SLI & CrossFire unter DirectX 12 plötzlich einen extra Aufwand für die Spieleentwickler darstellen, sparen sich viele Spieleentwickler aus reinem Prinzip diesen Support. Hinzu kommt die Zunahme von Engine-eigenen Inkompatibilitäten, womit dann teilweise sogar große Entwicklerstudios bei AAA-Projekten vor dem Multi-GPU-Support kapitulieren.

HT4U zeigen einen Weg auf, wie man die Gratislizenz von Windows 10 trotz Mainboard-Wechsels behält. Regulär gesehen ist die kostenlose Upgradelizenz Hardware-gebunden, man kann allerdings bestätigt Hauptspeicher & Grafikkarte wechseln, höchstwahrscheinlich auch Festplatte, weitere Steckkarten und alle Peripherie – während ein Mainboard-Wechsel ebenso bestätigt eigentlich einen Lizenzverlust nach sich zieht. Daran ändert sich offiziell auch gar nichts, mittels der Methode von HT4U kann man sich nur daran vorbeischummeln: Notwendig ist hierfür zuerst die Installation des alten Betriebssystems – also Windows 7, 8 oder 8.1 – auf der neuen Hardware. Danach wird jenes erneut auf Windows 10 upgegradet (auch eine frische Neuinstallation ist ja inzwischen möglich) und man kann nachfolgend wieder Windows 10 unter der neuen Hardware nutzen. Aus dem beschriebenen Prozedere ist allerdings auch zu schließen, das dieser Schleichweg nach dem 29. Juli 2016 (mit dem Auslaufen des Kostenlosumstiegs-Angebots) nicht mehr funktionieren wird. Eventuell bietet es sich für den einen oder anderen Anwender daher an, einen in absehbarer Zukunft geplanten Mainboard-Wechsel jetzt noch vorzuziehen – wobei allerdings leider nicht garantiert werden kann, das dieser Weg zur erneut kostenlosen Windows-10-Lizenz wirklich in jedem Fall funktioniert.

Bei Golem hat man sich eingehend mit Wireless HDMI anhand einiger für diese Technologie gedachter Produkte beschäftigt. Regulär gesehen ist das ganze ein spannendes Thema, denn nicht in jedem Fall ist es möglich, ein HDMI-Kabel zu verlegen – und dann könnte Wireless HDMI der Retter in der Not sein. All zu viel sollte man sich allerdings nicht versprechen – und es kommt augenscheinlich besonders auf die Wahl der richtigen Technik an: Insbesondere die 5-GHz-Technik, welche sogar Wände durchdringen soll, schafft nicht einmal im selben Raum ein störungsfreies Signal zu übermitteln und scheidet somit vor Erreichen der Ziellinie aus. Die 60-GHz-Technik schafft hingegen den störungsfreien Empfang, ist aber schon per Prinzip nicht auf den Empfang durch Wände hindurch ausgelegt und damit nur innerhalb eines Raumes mit möglichst Sichtkontakt zwischen Sender und Empfänger sinnvoll. Dies kann in vielen Fällen weiterhelfen, aber eben nicht in allen – noch scheint die ganze Technologie noch nicht derart solide zu sein, das man jene als "sorgenfrei" weiterempfehlen könnte. Wenigstens hat sich preislich etwas getan, heutige Systeme kosten nicht mehr gleich vierstellige Beträge, sondern sind inzwischen im Bereich von 200-400 Euro angesiedelt.

Gaming Bolt haben mit dem CEO des deutschen Spieleentwicklers "Deck 13" über die Xbox Scorpio und deren Möglichkeiten zugunsten der Spieleentwickler gesprochen. Prinzipiell stehen hierbei die Optionen "mehr fps", "höhere Auflösung" und "besserer Content" (auch im Mix) zur Verfügung, wobei natürlich die von Microsoft mehr oder weniger versprochene Abwärtskompatibilität der Spiele zur Xbox One zu berücksichtigen wäre. Eben aus diesem Grunde wird Deck 13 auch die einfachste Option wählen – dies wären mehr fps oder/und eine höhere Auflösung. Was man bei Deck 13 hingegen vermeiden wird, sind zwei Spielversionen für die beiden genannten Microsoft-Konsolen herzustellen, womit die Option "besserer Content" bis auf Ausnahmen nicht zur Anwendung kommen wird. Denken andere Spieleentwickler ähnlich – und aufgrund der Begründung mit der Wirtschaftlichkeit ist dies anzunehmen – werden Xbox Scorpio und PS4K "Neo" mehr oder weniger nur für höhere Auflösungen und Frameraten sorgen, aber mitnichten für bessere Spiele.

Damit werden aber auch die höheren Hardwarefähigkeiten der kommenden neuen Spielekonsolen nicht wirklich ausgenutzt, die Entwicklung der Spielegrafik also mitnichten beschleunigt – da weiterhin die Hardware-Fähigkeiten von Xbox One und originaler PS4 als kleinster gemeinsamer Nenner zu beachten sind. Allenfalls dürfte die Spielegrafik daran wachsen, das nach Erscheinen von Xbox Scorpio und PS4K "Neo" der Druck seitens Microsoft und Sony, Spiele für Xbox One und PS4 in Auflösungen möglichst nahe an FullHD herauszubringen, eher abnehmen wird, weil dann die neuen Konsolen diese Stellung übernehmen werden. Die nativen Renderauflösungen können dann auf Xbox One und PS4 (noch weiter) sinken, was dann ein paar Reserven zugunsten höherwertigeren Contents abwirft. Einen echten Sprung wird es mit Xbox Scorpio und PS4K "Neo" aber nicht geben können – dies muß dann Aufgabe der nachfolgenden Konsolen-Generation werden. In dieser nicht vor dem Jahr 2020 zu erwartenden Konsolen-Generation muß dann zwingend auch die Software-Kompatibilität zu vorherigen Konsolen fallen – ansonsten würde man erneut nicht die vorliegende neue Hardware äquadat ausnutzen können.