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Hardware- und Nachrichten-Links des 13. Oktober 2014

HT4U bieten eine Auflistung von GeForce GTX 970 Modellen samt deren Besonderheiten an, welche auch Angaben zum jeweils angesetztem Power Target sowie zur maximalen Erhöhbarkeit desselben umfasst. Leider sind letztere Angaben wegen der mangelhaften Informationspolitik der Hersteller unvollständig, gerade von den stark ab Werk übertakteten Karten fehlen oftmals die entsprechenden Angaben. Erkennen läßt sich jedoch, daß entgegen der nVidia-Vorgabe eines Power Targets von 150 Watt auch die gar nicht oder niedrig ab Werk übertakteten Modelle generell mindestens ein Power Target von 160 Watt tragen – und hieraus natürlich auch eine gewisse Mehrperformance beziehen, wie kürzlich erst dargelegt. Faktisch kann man die Performance dieser Modelle mit Power Target von 160 Watt jedoch als die Referenz zur GeForce GTX 970 betrachten, in Ermanglung dessen, daß es wirkliche Referenzmodelle zu dieser Karte am Markt zu kaufen gibt. Wenn man also mit einem Herstellerdesign die Performance der regulären GeForce GTX 970 zu simulieren versucht, sollte man nicht nur die Referenz-Taktraten einstellen, sondern eben auch das Power Target der Karte auf 160 Watt herabsetzen.

Mit der neuen Version 1.4.775 bekommt der 3DMark13 einen weiteren Benchmark hinzu – "FireStrike Ultra". Hierbei handelt es sich um die bekannte FireStrike-Benchmarksequenz, allerdings in der UltraHD-Auflösung von 3840x2160 gerendert. Passenderweise wird jene nur auf entsprechenden Monitoren nativ dargestellt, auf kleineren Monitoren per Downsampling jedoch entsprechend heruntergedreht – womit man diesen Test auch dazu benutzen kann, die 4K-Fähigkeit der eigenen Hardware zu testen, ohne bereits einen 4K-Monitor zu besitzen. Aufgrund der extrem nach oben gezogenen Anforderungen an die Grafikkarte dürften jedoch nur absolute HighEnd-Grafikkarten sowie MultiChip-Lösungen gute Werte unter diesem "FireStrike Ultra" Test abliefern – Futuremark gibt als Anforderung gleich einmal 3 GB Grafikkartenspeicher für diesen Einzeltest an, was bei Grafikkarten mit weniger Speicher wohl für sehr deutlich spürbare Limitationen sorgen dürfte. Im Sinne der klaren Bedeutungszunahme der 4K-Auflösung in der letzten Zeit ist jener Test dennoch nützlich und dürfte uns daher wohl lange begleiten.

Die PC Games Hardware berichtet über eine Theorie, wie es zu der zuletzt feststellbaren deutlichen Steigerung der Anforderungen an Grafikkartenspeicher in PC-Spielen gekommen sein könnte: Danach könnten unoptimierte Konsolen-Portierungen hieran Schuld haben, bei welchen die Spieleentwickler nicht mehr zwischen Hauptspeicher und Grafikkartenspeicher getrennt haben, da es diese Trennung bei den aktuellen Konsolen bekannterweise nicht mehr gibt. Ergo würden in der PC-Version des Spiels der Grafikkartenspeicher auch für Sachen verwendet werden, welche dort gar nicht liegen müssen, demzufolge früher volllaufen und dann für Performance-Probleme sorgen. Dies ist eine mögliche Variante, eventuell machen es sich die Spieleentwickler auf dem PC auch ganz einfach und trennen die vorliegenden Berechnungsdaten gar nicht auf, sondern schieben einfach jeweils eine komplette Kopie in Hauptspeicher und Grafikkartenspeicher.

Andererseits ist ein gewisser Anstieg der Anforderungen auch schlicht dadurch zu erklären, daß die Spieleentwickler nun mit der aktuellen Konsolen-Generation dramatisch mehr Speicher zur Verfügung haben als bisher – und sich daher keine größeren Begrenzungen bei Texturenqualität und anderen speicherbelastenden Effekten mehr auferlegen müssen. Diese Entwicklung ist dabei noch lange nicht zu Ende, denn weder wird auf den aktuellen Spielekonsolen deren Speicher bislang voll ausgenutzt, noch wurden bisher großartige Speicherspar-Technologien angesetzt, wie sie auf der letzten Konsolen-Generation zwangläufig genutzt werden mussten. Zudem besteht nach wie vor ein bemerkbarer Auflösungs-Unterschied zwischen Konsolen und PC, welcher mit steigender Bildqualität wohl sogar noch größer werden wird – die Konsolen werden im Laufe der Zeit bei der Auflösung wohl noch häufiger abspecken müssen, während der PC hingegen Richtung UltraHD marschiert. Dies kann in einigen Jahren schnell in Richtung des doppelten bis dreifachen Speicherbedarfs auf dem PC resultieren – der aktuelle zu beobachtende Effekt ist daher möglicherweise nur der Anfang.

Heise und der Spiegel berichten über Aussagen seitens des Cyberabwehrzentrums von Europol, daß es weltweit wohl nur 100 maßgebliche Malware-Programmierer geben dürfte. Hiermit sind dann sicherlich nicht die (viel größere) Gruppe der Nutzer von Malware-Baukastensystemen gemeint, sondern nur noch deren Programmierer – und natürlich dann noch jene Hacker, welche aufgaben-spezifische Malware entwickeln können. Natürlich besteht seitens Europol ein hohes Interesse daran, diese Malware-Programmierer ausfindig zu machen – die dazu geäußerte Idee, es ausgerechnet mit Hintertüren in Programmen und Diensten zu versuchen, ist absurd und (angeblichen) IT-Fachleuten vollkommen unwürdig. Schließlich dürften jene Spitzen-Hacker noch mit zu denjenigen gehören, welche sich am am besten vor einer solchen Maßnahme schützen können – im völligen Gegensatz zum Normalbürger. Zudem zwingt die heutige Zeit, sich immer auch mit den Mißbrauchsmöglichkeiten einer neuen Methode zu beschäftigen – denn was einmal vorhanden ist, wird zwingend mißbraucht werden. In diesem Sinne handelt Europol hiermit komplett entgegen seines Auftrages: Um ein IT-Problem zu lösen, soll ein noch viel größeres geschaffen werden.

Nochmals Heise berichten darüber, daß das NSA-Programm "Tarex" neben den USA auch in Südkorea, China und Deutschland läuft. Unter Tarex sind verschiedene Maßnahmen zusammengefasst, eine davon ist die Infiltration des Postverkehrs zum Zweck der Manipulation von Hardware für überwachte Personen und Einrichtungen – besonders beliebt sind hierbei wohl Internet-Router, wo die NSA dann ihre eigene Überwachungsschnittstelle mit anbringt. Einen direkten Beweis dafür, daß selbiges auch in Deutschland geschehen ist, gibt es zwar nicht – aber man darf es als Hinweis darauf betrachten, daß dies durchaus passiert kann. Damit müssen Personen und Einrichtungen mit erhöhtem Sicherheitsbedarf (hierzu kann wegen der Wirtschaftsspionage-Aktivitäten der NSA auch jedes Unternehmen mit eigener Forschungsabteilung zählen) leider davon ausgehen, daß neu gekaufte IT-Gerätschaften nicht manipulationssicher sind, sondern vor Einsatz entsprechend kontrolliert werden und im Idealfall auch gleich mit vom Hersteller unabhängigen Betriebssystemen betrieben werden sollten. Für Unternehmen wird zudem die Mitarbeiter-Prüfung umfangreicher, denn das Tarex-Programm beinhaltet auch das Einschleussen von NSA-Mitarbeitern in Unternehmen zum Zweck der Installation von Überwachungstechnik direkt vor Ort.

Shortcuts: Die PC Games Hardware berichtet über Meldungen, die jüngsten AMD-Preissenkungen wären nur ein temporärer Alleingang der Boardhersteller – und würden zudem nach einer gewissen Zeit wieder eingestellt, was dann wieder in höheren Preisen für AMD-Grafikkarten resultieren würde. Letzteres ist aufgrund der aktuellen Marktsituation jedoch kaum vorstellbar, womit das ganze wohl nur eine gute PR-Masche zum weiteren Ankurbeln der Verkäufe sein dürfte. Fudzilla berichten hingegen über ein angeblich neues "Never Settle" Bundle – was wir allerdings in dieser Form für unwahrscheinlich halten, da AMD gerade erst ein neues Bundle vorgestellt hat, wovon noch nicht einmal alle Spieletitel veröffentlicht wurden. Da AMD seine Spiele-Bundles bisher niemals komplett umgeworfen hat, so lange die Laufzeit des aktuellen Bundles noch nicht überschritten war (das aktuelle Bundle läuft bis zum 31. Januar 2015), dürfte es dieses Jahr wenn dann nur Ergänzungen des aktuellen Bundles durch neue Spieletitel geben – aber weniger denn ein komplett neues Bundle.