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Hardware- und Nachrichten-Links des 13./14. Oktober 2012

Der IT-Aufreger des Wochenendes ist sicherlich die CNet-Meldung, wonach AMD vor Massenentlassungen steht, welche innerhalb der nächsten Wochen 20 bis 30 Prozent der Belegschaft treffen sollen. Eine Bestätigung dieser Meldung gibt es zwar noch nicht, trotzdem wird jene weithin ernst genommen – und teilweise macht man sich durchaus schon Sorgen um AMD, denn eine derart großflächige Personalkürzung bedeutet schließlich nicht nur primär Kostensenkungen, sondern natürlich auch deutlich weniger Schlagkraft im Wettbewerb mit Intel und nVidia. Angeblich sollen gerade recht viele Ingenieure bei AMD gehen, besonders betroffen soll dabei die Grafikchip-Sparte seit – die einzige Sparte, wo AMD noch auf Augenhöhe mit der Konkurrenz mitspielen konnte.

Sollte dies zutreffen, nutzt dies der Konkurrenz doppelt: Nicht nur, daß man sich aus dem Pool der entlassenen AMD-Mitarbeiter bedienen kann – in einer solchen Situation wird sich auch die eine oder andere Führungskraft, die AMD eigentlich behalten will, viel einfacher von einem Arbeitgeberwechsel überzeugen lassen. Gut möglich, daß ein solcher Aderlaß AMD effektiv noch härter trifft als es die Marke von "20 bis 30 Prozent" ohnehin schon anzeigt. Es bleibt fast nur zu hoffen, daß die bisherigen Vorab-Meldungen zum Thema einfach etwas übertrieben sind und AMD bei eventuellen Entlassungen mit Augenmaß antritt und nicht die für AMD überlebenswichtige Ingenieurs-Mannschaft vergrault. AMD kann sich schließlich gerade jetzt nicht leisten, bei den Prozessoren technologisch noch mehr gegenüber Intel in Rückstand zu geraten – und bei den Grafikchips darf man sich gegenüber nVidia auch keinerlei Blöße geben, dies würde sofort mit Verlust von Marktanteilen bestraft werden.

Eine neue Studie der kanadischen Brock University beschäftigt sich mit den Auswirkungen gewalthaltiger Spiele und kommt hierbei zu durchaus neuen Erkenntnissen: Danach wird zwar ein höheres Aggressivitätslevel vermessen – aber dies nicht automatisch bei den gewalthaltigen Spielen, sondern vor allem bei den Spielen mit hohem Wettbewerbscharakter. Selbst wenn ein solcher Titel mit hohem Wettbewerbscharakter wenig oder gar keine Gewalt beinhaltete, war ein klarer Anstieg des Aggressivitätslevels messbar – und umgedreht stieg das Aggressivitätslevel in einem gewalthaltigen Titel nicht besonders an, wenn jener keinen echten Wettbewerbscharakter hat. Dies ist mal ein sehr interessantes Ergebnis, weil es damit aussagt, daß nicht Gewalt primär am öfters schon gemessenen Antieg des Aggressivitätslevel unter Egoshootern "schuld" ist, sondern eben der Wettbewerbscharakter dieser Titel.

Einen Wettbewerbscharakter haben aber auch viele andere Spiele, welche keinerlei Gewalt beinhalten – und trotzdem das Aggressivitätslevel des Spielers anheben. Sollte sich diese Sichtweise durch andere Studien untermauern lassen, könnte man sogar sagen, daß damit Computerspiele auf dieselbe Stufe wie die meisten Sportarten gestellt werden – wo der Wettbewerbscharakter schließlich auch einen elemtaren Bestandteil darstellt und genauso auch das Aggressivitätslevel der Sportler belegbar höher als in deren "Normalzustand" liegt. Oder anders formuliert: Wollte man Computerspiele wegen der erzeugten höheren Aggressivitätslevel angehen, müsste man genauso auch die meisten Sportarten angehen, da – gemäß vorgenannter Studie – das Wirkprinzip bei Computerspielen und beim Sport das gleiche zu sein scheint.