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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. August 2013

Ein Forenuser bei LinusTechTips wirft neue Spekulationen zur Radeon R9-D970 in die Runde – wobei nicht ganz klar ist, ob die dort genannten Daten nun als Information oder als Annahme gedacht sind. Passend sind die Daten so oder so nicht, denn AMD wird es sicherlich zu vermeiden versuchen, einen Grafikchip mit der doppelten Anzahl an Hardware-Einheiten wie beim R1000/Tahiti-Chip noch unter 28nm zu veröffentlichen – die dort genannten 4096 Shader-Einheiten an einem 512 Bit DDR Speicherinterface würden unter 28nm eine Chipfläche in Richtung 600mm² ergeben, was bei TSMC gar nicht mehr herstellbar sein dürfte. Daneben sollte ein solch massiver Chip auch die GeForce GTX Titan im Vorbeigehen kassieren und nicht – wie angegeben – nur um 5% überbieten. Ergo sind die gesamten Angaben aus dieser Quelle ziemlicher Nonsens, selbst wenn sich irgendwo doch ein Körnchen Wahrheit verirrt haben sollte.

Die PC Games Hardware berichtet über den nächsten Microsoft-Tritt vor das Schienbein der Windows-Nutzer: Mittels "Windows 8.1 Smart Search Experience" wird Windows 8.1 alle lokalen Suchanfragen über die Microsoft-Suchmaschine Bing leiten, womit in den Suchanfragen sowohl Ergebnisse von den lokalen Datenträgern als auch aus dem Internet zu finden sind. Ob sich damit die Suchergebnisse wirklich verbessern lassen, darf bezweifelt werden – in jedem Fall bekommt Bing (und die NSA) damit jedoch einen frei Haus gelieferten Einblick in die Rechner der Windows 8.1 Nutzer, zudem werden die Suchergebnisse gemäß den Windows-Lizenzbestimmungen an Werbepartner zur besseren Personalisierung von Werbung weitergeleitet. Sicherlich hat Microsoft dieses System nicht erfunden – es ist unter Android bereits Standard – aber unter einem Desktop-Betriebssystem hat dieses System logischerweise auch die größeren Auswirkungen, da hier die Festplatten mehr an kritischen persönlichen Daten (wie dienstliche Dokumente oder Anwaltskorrespondenz) hergeben dürften als unter Smartphones & Tablets.

Microsofts Suchfunktion war schon immer ein zweischeidiges Schwert, nun aber schießt Microsoft die Funktion vollens ab – bzw. der Nutzer von Windows 8.1 sollte dies umgehend nach der Installation dieses Updates tun. Das genauere Prozedere hierzu ist allerdings noch etwas unklar: Man kann auf jeden Fall "Smart Search" deaktivieren – wobei nicht sicher ist, ob dies dann nur den Internet-Zugriff der Suche stoppt oder (unglücklicherweise) auch die gesamte Windows-Suche. Eine positive Erweiterung zu Windows ist diese Funktionalität in jedem Fall nicht, im Sinne der PRISM/Tempora-Enthüllungen hört sich die Weiterleitungen jeglicher lokalen Suche (inklusive der Suchergebnisse) an eine zweifelsfrei von der NSA überwachte Suchmaschine geradezu absurd an. Und natürlich muß man leider befürchten, daß das Feature in zukünftigen Windows-Versionen nicht mehr deaktiviert werden kann – wenn nicht in der nächsten Windows-Version, dann doch eines Tages ziemlich sicher. Hier baut sich durchaus immer mehr Potential zugunsten einer Windows-Alternative auf, da Microsoft in letzter Zeit doch zu viel nur gegen anstatt für den Nutzer arbeitet.

Mit GTA Online wird Rockstar Games ab dem 1. Oktober nicht einfach nur einen Multiplayer-Modus für GTA vorstellen, sondern ein regelrechtes MMO – wenngleich derzeit wohl nur mittelgroß, so aber dennoch überaus ausbaufähig. Die gebotenen Möglichkeiten hören sich recht interessant an, das ganze geht ein wenig in Richtung des leider nicht wirklich erfolgreichen APB – aber wahrscheinlich kann Rockstar Games allein aufgrund der Stärke seiner Marke dies besser und damit erfolgversprechender lösen. Entscheidend dürfte auch die von Rockstar Games geplante Einbindung der GTA-Community bei der Inhalteerstellung sein: Die über den Spiel-eigenen Editor geschaffenen Rennstrecken und Deathmatch-Arenen lassen sich mit anderen Spielern tauschen und erweitern so potentiell das Spiel in einem Umfang, welchen selbst ein großer Entwickler wie Rockstar Games es nicht alleine realisieren könnte.

GTA Online steht (erst einmal kostenfrei) jedem Käufer des am 17. September erscheinenden GTA 5 offen – wobei noch nicht ganz klar ist, wie GTA Online nachfolgend langfristig finanziert werden soll. Wahrscheinlich will Rockstar Games aber auch erst einmal nur sehen, wie viel Interesse GTA Online hervorruft, um dann später entweder auf ein Abomodell oder Mikrotransaktionen zu gehen – echtes Free-2-Play erscheint bei dieser Klasse an Spiel jedoch eher unwahrscheinlich. Wann die PC-User hinzukommen werden, ist leider immer noch offen, allerdings dürfte sich Rockstar Games dieses gerade im Online-Geschäft große Marktsegment kaum entgehen lassen. Wenn Rockstar Games die Sache richtig anpackt, hat man durchaus das Potential, mit GTA Online einen solchen Goldesel wie World of WarCraft zu erschaffen – allein das Publikumsinteresse bei APB deutet darauf hin, daß die Spielerwelt faktisch nur auf ein solches Spiel wartet.