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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. Juni 2021

The Verge zeigen Bilder zu Windows 11 – welche auch eine klare Bestätigung dafür enthalten, dass es sich um "Windows 11" handelt. Microsoft scheint also seine Ankündigung zum Launch von Windows 10, wonach dies "das letzte Windows" sein würde, zu brechen – zugunsten einer gewissen Microsoft-Tradition, das vorherige Windows jeweils unfertig zurückzulassen (oder kaputtgepatcht) und sich dann lieber einer neuen Windows-Version zu widmen. Der Neuheitswert von Windows 11 hält sich allerdings gemäß dem bisher Gezeigten in Grenzen, eventuell gibt es hiervon noch mehr im bisher nicht sichtbaren Bereich oder/und unter der Haube. An dieser Stelle könnte Microsoft durchaus viel nützliches tun: Bessere Konfigurierbarkeit beispielsweise mittels Profilen (anstatt hunderter Datenschutz-Einzeloptionen), konsequente Übernahme aller Windows-Settings bei Major-Updates, echte Nutzerwahl bei allen nicht direkt zum Kern-Betriebssystem gehörigen Apps (Edge, Wetter, News, etc), ein endlich mal wieder zweckmäßiges Startmenü. Besonders wahrscheinlich ist leider nichts davon, da zumeist gegen den Business-Plan von Microsoft bei Windows gehend.

VideoCardz berichten über einen chinesischen Test zur Radeon RX 6600M, bei welcher jene auch gegen GeForce RTX 3050 Ti & 3060 (jeweils in Mobile-Ausführung) getestet wurde. Alle Mobile-Lösungen sollen dabei auf ihren maximalen TDP-Einstellungen gelaufen sein – was dann durchaus einen kleinen TDP-Vorteil für die GeForce RTX 3060 ergibt. Aber auch von der reinen Hardware-Ansetzung her wäre ein AMD-Sieg schon unwahrscheinlich, schließlich stehen hier nur 28 Shader-Cluster auf AMD-Seite gleich 30 Shader-Cluster auf nVidia-Seite gegenüber. So gesehen kommt die Radeon RX 6600M vergleichsweise gut weg, denn unter FullHD ist die GeForce RTX 3060 Laptop nur um ca. 7% schneller, unter WQHD dann ca. 13%. Auf wirklich gleicher TDP sollten die Ergebnisse nochmals enger ausfallen bzw. möglicherweise sogar in einen leichten AMD-Vorteil umschwenken. Die Ergebnisse unter den eSports-Titeln zeigen hingegen eher auf ein (gleichlautendes) CPU-Limit hin, während die für AMD positiven 3DMark-Ergebnisse nur beweisen, dass der 3DMark13 für AMD/nVidia-Vergleiche eher ungeeignet ist.

3050 Ti Laptop 3060 Laptop RX 6600M
Hardware GA107, 20 SM @ 128 Bit GA106, 30 SM @ 192 Bit Navi 23, 28 CU @ 128 Bit
TDP-Settings Base 80W + 15W dynamisch Base 115W + 15W dynamisch Base 100W + 20W dynamisch
3DMark13 FS/TS/PR  (5 Tests) 68,3% 100,7% 100%
FullHD eSports-Titel  (3 Tests) 84,0% 99,5% 100%
FullHD AAA-Titel  (8 Tests) 79,9% 107,2% 100%
WQHD AAA-Titel  (5 Tests) - 112,8% 100%
gemäß der Benchmarks von Zhihu, in Kopie bei VideoCardz

Nochmals VideoCardz berichten über nochmals einen chinesischen Test zu einer wassergekühlten "Radeon RX 6900 XT LC" – an welcher AMD wohl gearbeitet hat, welche jedoch nie offiziell erschienen ist. Die getestete Sapphire-Karte kommt jedenfalls in einem AMD-Referenzdesign daher und hat damit nichts mit wassergekühlten Herstellermodellen zu tun, die beispielsweise Sapphire inzwischen selber anbietet. Die Taktraten sind allerdings leicht abweichend vom AMD-Standard bei der Radeon RX 6900 XT – sowohl beim Chiptakt (2075/2250/2435 MHz anstatt 1825/2015/2250 MHz) als auch erstaunlicherweise beim Speichertakt (18,5 Gbps anstatt 16 Gbps). Dennoch reicht es unter diversen 3DMark13-Tests nur zu einem eher mageren Performancegewinn von +3,7% gegenüber der (Luft-gekühlten) Standard-Ausführung der Radeon RX 6900 XT. Interessanterweise kann sich Sapphires eigene Wasserkühlungs-Kreation in Form der Radeon RX 6900 XT "Toxic Extreme" mit +7,7% Performance-Differenz beachtbar stärker absetzen.

AMD 6900 XT Ref. Sap. 6900 XT LC Sap. Toxic Extreme
Hardware Navi 21 XTX, 1825/2015/2250 MHz & 16 Gbps Navi 21 XTX, 2075/2250/2435 MHz & 18,5 Gbps, AiO-Wakü Navi 21 XTX, 2200/2375/2535 MHz & 16 Gbps, AiO-Wakü
3DMark13 FS/TS/PR  (4 Tests) 100% 103,7% 107,7%
gemäß der Benchmarks von Bilibili, in Kopie bei VideoCardz

Möglicherweise hat der geringe Performance-Gewinn von AMDs eigener default-Wasserkühlung einen offiziellen Launch dieser Karte (oder auch die standardmäßige Ausrüstung der Radeon RX 6900 XT mit AiO-Wakü) verhindert. Denn letztlich würden auch jene +3,7% diese "Radeon RX 6900 XT LC" nicht wesentlich voranbringen, die Performance-Differenz zur GeForce RTX 3090 ist zumindest unter der 4K-Auflösung doch etwas größer: +8,0% sind es gemäß der kommenden Launch-Analyse zur GeForce RTX 3070 Ti – doch rechnen musste AMD sicherlich mit jenen +10,9% zum Zeitpunkt des Launches der Radeon RX 6900 XT. Nichtsdestotrotz scheint jene "Radeon RX 6900 XT LC" in Fernost sowie an Systemintegratoren tatsächlich verkauft zu werden – was die Möglichkeit ins Spiel bringt, dass AMD anfänglich vielleicht auch nicht genügend hochklassige Navi-21-Chips für die höheren Taktraten dieser Chip-Variante hatte. Dies könnte dann auch erklären, wieso Grafikkarten-Hersteller PowerColor jenes wassergekühltes Referenzdesign laut TechPowerUp nunmehr sogar auf seiner Webseite listet – was eine kommende breitere Verfügbarkeit dieser Karte nahelegt.