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Hardware- und Nachrichten-Links des 18. August 2016

SemiWiki haben mit GlobalFoundries gesprochen und können daher bestätigen, was bisher nur als Gerücht gehandelt wurde: Der Auftragsfertiger wird die 10nm-Fertigung zugunsten der 7nm-Fertigung komplett überspringen. Offiziell sieht GlobalFoundries die 10nm-Fertigung eher nur als kurzlebige Angelegenheit – was allerdings die anderen wichtigen Halbleiterfertiger Intel, Samsung und TSMC durchaus anders sehen, Intel hat sogar eben erst gleich drei Ausbaustufen der eigenen 10nm-Fertigung angekündigt. Eher wahrscheinlich erscheint die Auflösung, das GlobalFoundries weder über die Forschungskapazitäten noch die zeitlichen Reserven verfügt, um schon zwei Jahre nach der 14nm-Fertigung – welche am Ende schließlich von Samsung lizensiert und 1:1 übernommen wurde – schon wieder mit der 10nm-Fertigung dastehen zu können. Ergo konzentriert man seine Anstrengungen besser auf die nachfolgende 7nm-Fertigung, was dem eigenen Forschungsteam einfach mehr Zeit läßt, die Sache wirklich gut zu machen.

Aufgrund der starken Verbindung von AMD zu GlobalFoundries dürfte diese Meldung auch erhebliche Auswirkungen auf AMDs Release- und Technologiepläne haben: Für die kommenden Zen-Prozessoren dürfte der Wegfall der 10nm-Fertigung noch das kleinere Problem darstellen, da jene bezüglich die Diegrößen überhaupt nicht grenzwertig sind. Bei den Grafikchips kann sich hier jedoch durchaus ein Problem für AMD sehen: Angenommen, nVidia nutzt die 10nm-Fertigung von TSMC (beispielsweise bei Volta), dann könnte AMD dagegen mit 14nm-basierten Grafikchips wohl überhaupt nicht ankommen, ganz besonders nicht im HighEnd/Enthusiasten-Segment mit seinen grenzwertigen Chipflächen. AMD müsste dann wieder bei TSMC oder alternativ bei Samsung fertigen lassen – wobei man bei beiden Auftragsfertigern sicherlich nicht als vorrangiger Kunde (wie eben nVidia) behandelt werden würde. Prinzipiell dürfte diese Problematik schon die Polaris/Vega-Nachfolgegeneration "Navi" betreffen, welche anzunehmenderweise ursprünglich in der 10nm-Fertigung geplant sein dürfte – und bei welcher AMD nunmehr sehen muß, wo man damit bleibt. Entweder AMD ändert seine ursprünglichen Pläne und versucht es mit einer zweiten 14nm-Generation – oder man muß wohl oder übel wieder mit TSMC oder erstmals mit Samsung kooperieren.

Heise berichten über die Arbeiten am lange verschobenen PCI Express 4.0 Standard, welcher wieder (grob) eine Bandbreitenverdopplung mitbringen wird. Hierzu konnten Komponentenhersteller bereits ein lauffähiges System mit richtig guter Performance zeigen – technisch gesehen ist das ganze wohl nahezu spruchreif. Was fehlt, sind die praktischem Umsetzungen, die natürlich in erster Linie an entsprechenden Interfaces in den üblichen PC-Prozessoren hängen. AMD und Intel haben PCI Express 4.0 derzeit noch für keine zukünftigen Consumer-Prozessoren auf ihren Roadmaps, aller Wahrscheinlichkeit nach wird man den neuen Standard zuerst im reinen Server-Bereich sehen. Von den entsprechenden Xeon-Prozessoren ausgehend dürfte dann die Käufer der E-Plattform (zukünftig X-Plattform) zuerst profitieren – und erst nachfolgend PCI Express 4.0 dann bei den eigentlichen Consumer-Prozessoren landen. Bei AMD ist eine ähnliche Vorgehensweise zu erwarten, da es dort schließlich auch unterschiedliche Dies für Consumer- und Server-Prozessoren gibt. Wie dies bei den Grafkchip-Entwicklern aussieht, ist dagegen noch vollkommen im Dunklen – aller Wahrscheinlichkeit nach warten jene ab, was AMD und Intel im Prozessoren-Bereich tun.

Gemäß WinFuture beschwört ein Microsoft-Manager das Ende der Konsolenzyklen – in Zukunft soll es keine neuen Konsolen-Generationen mehr geben, sondern ständige neue Hardware-Innovationen auf Basis allerdings desselben Grundgerüsts. Ob dies funktionieren kann, sei allerdings stark bezweifelt: Der Vorteil der kommenden Xbox Scorpio ist schließlich gleichzeitig auch ihr Nachteil: Weil mit dieser Konsole keine neue Konsolengeneration angefangen wird, können einfach so die Spiele der Xbox One übernommen werden – aber damit wird auch die Hardware der Xbox Scorpio nicht wirklich angezapft werden. Selbst wenn man später einmal die Software-Kompatibilität zur Xbox One beendet und danach den Spieleentwicklern die Möglichkeit gibt, nur noch für die Xbox Scorpio zu entwickeln – ein paar Jahre nach Launch erst den vollen Zugriff auf die Hardware zu bekommen ist logischerweise bei weitem nicht so gut wie ein klarer Schnitt und damit eine echte neue Konsolen-Generation. Demzufolge darf man durchaus erwarten, das die Nachfolger von PS4K "Neo" und Xbox Scorpio dann wieder diesen klaren Schnitt wagen, damit wenigsten deren Hardware wieder voll ausgenutzt werden kann.