19

Hardware- und Nachrichten-Links des 19. Februar 2015

Laut den SweClockers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommen unterhalb des Fiji-Chips in der Radeon R300 Serie nur Rebrandings – im genauen werden hierzu die Grafikchips Hawaii, Tonga und Bonaire genannt. Dies entspricht grob dem, was wir kürzlich zur Radeon R300 Serie geschrieben hatten – mit den kleinen Unterschieden, das wir "Grenada" als Hawaii-Umbenennung benannt sowie für das Mainstream-Segment "Trinidad" anstatt Bonaire genannt hatten. Bei Trinidad ist aber letztlich derzeit noch nicht klar, ob es sich hierbei nicht doch auch um ein Rebranding handelt – gemäß der technischen Daten wäre es dann eigentlich ein Rebranding von Pitcairn (da angeblich mit einem 256 Bit DDR Speicherinterface ausgerüstet), aber diesbezüglich ergeben sich aufgrund der unsicheren Informationslage noch einige Spielräume. Sofern sich SweClockers hoffentlich nicht auf unsere Meldung beziehen, sondern ihre eigenen Quellen haben, kann man es somit als bestätigt ansehen, daß AMD die Radeon R300 Serie nur mit einem wirklich neuen Grafikchip antreten wird – und selbst wenn man sich partiell irrt, dann mit maximal zwei neuen.

Dies werden natürlich viele Grafikkarten-Käufer nicht gerade gutheißen – schließlich ist der Vergleich zu nVidias Maxwell-Generation gerade so schön, welche aus mindestens drei neuen Grafikchips bestehen wird. Vergessen wird dabei jedoch, daß nVidia in aller Regel – die Maxwell-Generation ist hierzu die Ausnahme – zu einer Grafikchip-Generation immer zwei Grafikkarten-Generationen auflegt, wo also dieselben Chips noch einmal für eine komplett neue Grafikkarten-Serie rebrandet werden (Beispiele: Fermi als GeForce 400 & 500, Kepler als GeForce 600 & 700). Jeder Grafikchip-Entwickler hat also seine eigene Rebranding-Strategie – wobei nVidias Strategie den Vorteil hat, wenigstens ab und zu mal mit komplett neuen Grafikchips in den Markt zu kommen, während AMD bei seiner Strategie ständig irgendwelche Rebranding-Lösungen mit sich herumschleppt. Auflösen lassen wird sich dies erst mit der kommenden 14/16nm-Fertigung ab dem Jahr 2016: Dann werden die noch vorhandenen 28nm-Lösungen aufgrund erheblicher Nachteile bei Energieeffizienz und Herstellungskosten hoffentlich schnell und vor allem durchgehend abgelöst werden.

Im Zuge der anlaufenden 14nm-Fertigung von Samsung hat Intel betont, daß seine 14nm-Fertigung natürlich doch noch einmal etwas kleiner ist als die entsprechenden Angebote von Samsung und TSMC. Bei Heise gibt es eine entsprechende Übersicht ausgewählter Größen-Parameter, wonach Intel unter 14nm immer noch gute 19% kleiner ist als Samsung, bei einem beliebten Flächenvergleich sind es immerhin noch 9,7% weniger Chipfläche. Daß sich die Ansätze verschiedener Halbleiter-Fertiger bei der nominell gleichen Fertigungsstufe etwas unterscheiden, ist jedoch nicht wirklich neu – und am Ende zählt sowieso allein das herauskommende Ergebnis. Zudem steht Intel auch nicht in direktem Wettbewerb mit GlobalFoundries, Samsung und TSMC, da sich Intel bislang kaum als Auftragsfertiger profilieren konnte (und auch für viele Fertigungsaufträge aufgrund des direkten Konkurrenzverhältnisses mit dem Auftraggeber kaum geeignet ist). Eher interessant an den ganze Größenangaben ist da schon, wie weit alle Auftragsfertiger von den offiziell angebenen 14 bzw. 16 Nanometern weg sind: Die kleinsten benannten Abstände liegen bei 42nm (Intel) bzw. 48nm (Samsung & TSMC).

Gemäß dem Swiss IT Magazine wird Microsoft den Windows-XP-Support für (zahlende) Business-Kunden ab dem April glatt doppelt so teuer machen: Anstatt 200 Dollar pro Gerät und Jahr werden es dann 400 Dollar pro Gerät und Jahr – die Obergrenze pro Unternehmen bzw. Organisation steigt dann ebenfalls von 250.000 auf 500.000 Dollar. Dies macht bei den ganz großen Unternehmen & Behörden wohl nicht so viel aus, bei kleineren Unternehmen wird es dagegen teuer – auf ein paar Jahre gerechnet kann man dafür komplett neue Computer kaufen, anstatt weiterhin auf Windows XP gefangen zu sein. Dies dürfte wohl auch Microsoft erste Intention bei dieser Maßnahme gewesen sein, schließlich will man Windows XP schon seit Jahren zurückdrängen und hat dabei bislang nur eher maßvolle Erfolge erzielen können. Nebennutzen der Preissteigerung sind natürlich die höheren Einnahmen bei jenen Microsoft-Kunden, die aus irgendwelchen nachvollziehbaren Gründen wirklich bei Windows XP bleiben müssen.

Und am Ende könnten diese Preissteigerungen auch eine ganz profane Ursache haben: Je mehr Nutzer aus diesem Programm aussteigen, um so höher müssen die Preise für die verbleibenden Nutzer ausfallen – schließlich kostet die Microsoft-Arbeit am Windows-XP-Support höchstwahrscheinlich genauso viel, egal wie viele Kunden das Windows-XP-Supportprogramm noch hat. In jedem Fall deutet die Preissteigerung den verbliebenen Nutzern an, wohin der Weg geht: Nämlich daß es eines Tages unendlich teuer werden wird, Windows XP noch am Leben zu erhalten – und daß man daher besser verstärkt nach anderen Lösungen suchen sollte. Insbesondere für diverse Behörden, welche einfach nur aus Nachlässigkeit die Umstellung weg von Windows XP viel zu spät angefangen haben, dürfte dies ein nützlicher Warnhinweis sein (sofern man nicht schon längst im "sind-alles-eh-nur-Steuergelder"-Modus ist).