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Hardware- und Nachrichten-Links des 19. Mai 2015

AMD hat mit einigen Präsentationsfolien offizielles zum Thema HBM-Speicher gesagt, jene Folien werden in diversen Artikel im Internet ausgebreitet. Wirklich neues gegenüber den entsprechenden Ausführungen vom letzten Herbst – No.1 & No.2 – gibt es es nicht, vielmehr wird eher nur bestätigt, was seinerzeit schon gesagt wurde: HBM1-Speicher gibt es in einem Stack mit 1024 Bit DDR Interface und exakt 1 GB Speichermenge, gestappelt wird dies üblicherweise als 4er-Stack, was dann in einem 4096 Bit DDR Interface im Grafikchip und einer Speicherbestückung von 4 GB mündet. Dies scheint nun doch zu 99% die Speicherbestückung des Fiji-Chips zu werden – von AMD wurden wohl explizit die Verwendung von nur 4 Stacks bestätigt, zudem scheint Speicherhersteller Hynix keinerlei Sonderformen wie beispielsweise 2 GB Speicher pro Stack etc. wirklich im Angebot zu haben.

AMD verspricht zwar, sich zukünftig per Treiber besser um die effektive Speicherausnutzung kümmern zu wollen – aber dies ist nur ein Tropfen aus den heißen Stein und ändert zudem nichts am optischen Bild einer Grafikkarte mit "nur" 4 GB Speicher, welche allerdings gegen die GeForce GTX Titan X mit deren 12 GB Speicher gestellt werden soll. Wenn AMD das ganze dann mit dem entsprechend niedrigen Preis versehen würde – als Maßgabe dürfen die Preise von GeForce GTX 970 & 980 dienen – wäre das vielleicht gangbar. Doch AMD peilt für Fiji-Grafikkarten weniger den Preisbereich von 300 bis 500 Euro an, sondern vielmehr den Preisbereich von 700 Dollar aufwärts – und für das Topmodell vielleicht sogar 849 Dollar, wie soeben von Fudzilla verbreitet. Ob sich zu diesen Preislagen allerdings 4-GB-Grafikkarten in großer Menge absetzen lassen, wäre nach den ersten Usermeinungen doch eher zu bezweifeln – zumindest macht es die Mission "Titanen-Killer" für den Fiji-Chip nicht einfacher.

Die SweClockers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) bringen hingegen das Gerücht, AMD würde das Top-Modell innerhalb der Radeon R300 Serie nicht im üblichen Nummernschema benennen, sondern ähnlich wie bei nVidias Titan-Grafikkarten mit einem extra Namen beehren. Der konkrete Name ist noch nicht bekannt, in unserem Forum wird bereits über "Radeon Zeus" gewitzelt – in diesem Sinne, als daß in der griechischen Mythologie Göttervater Zeus der Bezwinger der (vorher herrschenden) Titanen ist. Viel interessanter ist natürlich die Frage, ob AMD hier nur eine Grafikkarte mit Sondernamen auflegt, sprich das Fiji-Topmodell – oder ob mehrere oder gar alle Fiji-basierten Grafikkarten dann zu Sondernamen gelangen werden. Beide Möglichkeiten lassen die Option offen, daß sich im Namensschema der "normal benannten" Grafikkarten der Radeon R300 Serie noch einiges ändert – unter Umständen wird gar der Hawaii-Refresh als "Radeon R9 390 Serie" vermarktet, wenn Fiji gänzlich mit Sondernamen antritt. Mehr als diesen Hinweis auf einen Sondernamen gibt es derzeit aber noch nicht, alles weitere ist dann pure Spekulation.

Bei Hardwareluxx hat man sich angesehen, wie GTA V auf langsamen/älteren Grafikkarten läuft, speziell auch unter den niedrigen Auflösungen von 1280x720 und 1680x1050. Dabei zeigt sich, daß unter diesen niedrigeren Auflösungen, aber auf der maximalen Bildqualität des Spiels auch pure Mainstream-Grafikkarten wie Radeon R7 260X und GeForce GTX 750 Ti noch gut mit Bildraten um die 40 fps mitkommen. Nur das Hinzuschalten von Multisampling Anti-Aliasing ist dann keine gute Idee mehr, dies kostet mehr als ein Drittel an Performance und drückt die Bildraten somit in einen grenzwertigen Bereich (von unter 30 fps) hinein. Bemerkenswert dabei ist, daß die eigentlich nur wenig langsamere GeForce GTX 750 (~13% Performance-Differenz zur GeForce GTX 750 Ti, aber nur 1 GB anstatt 2 GB Speicher) in diesem Fall schon bei unter 10 fps liegt, hier limitiert dann der nur 1 GB große Grafikkartenspeicher. Nur 1280x720 ohne Multisampling Anti-Aliasing ist für diese Grafikkarte abzuleisten. Um hier die Möglichkeiten der Spieler besser herauszuarbeiten, wären allerdings zusätzliche Benchmarks mit reduzierten Optionen (Schatten) und vor allem reduzierter Sichtweite interessant gewesen – gerade als Alternative zur Reduktion der Auflösung könnte dies für schwächere Grafikkarten unter GTA V eine Option darstellen.

Laut Heise hat es ein Startup geschafft, jetzt tatsächlich noch 116 Millionen Dollar Risikokapital für eine Investition in Hardware für Bitcoin-Mining einzusammeln. Zumindest als Ideenverkäufer scheint das Startup wirklich gut zu sein (oder die Risikokapitalgeber völlig verzweifelt auf zu viel Geld ohne lukrativer Anlagemöglichkeit zu sitzen) – ob man hingegen das liefern kann, was man da verspricht, wäre doch arg zu bezweifeln. Man will kleine Zusatzchips für Smartphones, Tablets & PCs herstellen, welche sich der Bitcoin-Erzeugung widmen und dem Nutzer damit einen stetigen kleinen Gewinn bringen. Dies könnte in Schwellen- und Entwicklungsländern durchaus ein gewisses Verkaufsargument darstellen – gerade da dort die Abhärtung gegenüber unseriösen Geschäftsmodellen (wie beispielsweise Pyramidenspielen) weitaus geringer ist. Das sich aus dem System Bitcoin selber heraus schon ergibt, daß jenes für später eingestiegene Teilnehmer kaum noch gewinnträchtig sein kann, ist dagegen schwer zu vermitteln. Und am Ende muß man durchaus die Hypothese im Hinterkopf behalten, ob solche Aktionen nicht einfach eine bewußte Marketingmaßnahme von Personen & Institutionen darstellen, die auf riesigen Mengen Bitcoins sitzen und einfach neue Mitspieler brauchen, damit der Bitcoin-Kurs nicht noch weiter abrutscht.