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Hardware- und Nachrichten-Links des 19. Oktober 2021

Twitterer Greymon55 zeigt mit mehreren Tweets auf den weiteren Ablauf bei Zen 3D & Zen 3 B2 hin: Danach ist das B2-Stepping früher dran und geht schon ab Ende Dezember in den Handel. Dies weist darauf hin, dass jenes B2-Stepping wohl eher fließend bei den aktuellen Zen-3-Modellen adaptiert wird, nicht direkt für neue Prozessoren-Modelle Verwendung findet. Dennoch ist es weiterhin denkbar, dass jenes B2-Stepping später noch die Grundlage für "Zen 3 XT" bildet, sprich AMD eventuell die Takt-fähigsten B2-Prozessoren für jenen Mini-Refresh irgendwann im ersten Halbjahr 2022 entsprechend zurückhält. Zen 3D, sprich Zen 3D mit 3D V-Cache geht dagegen erst Ende November in die Massenfertigung – was eine Auslieferung noch dieses Jahr eher unwahrscheinlich macht. Der Alder-Lake-Kontrahent dürfte somit sicherlich nicht vor Anfang 2022 in den Markt gehen – womit zumindest die K/KF-Modelle von Alder Lake für wenigstens zwei Monate freie Bahn haben werden.

ZEN3 V-cache will be mass produced in November.
ZEN3 B2 has been shipped and is expected to be available at the end of December.

Quelle:  Greymon @ Twitter am 19. Oktober 2021
 
The timing of ZEN3D's mass production depends on 3D equipment in the supply chain, not Alder Lake.
Quelle:  Greymon @ Twitter am 19. Oktober 2021
 
All B2 models leave the factory in October and after that. You can judge whether it is B2 through the top cover.
Quelle:  Greymon @ Twitter am 19. Oktober 2021

Twitterer HXL weist auf einen weiteren chinesischen Vorab-Test zum Core i9-12900K bei Bilibili hin. Allerdings war dort ein Engineering Sample im Einsatz, welches maximal auf 5.1 GHz (regulär sollten es 5.3 GHz sein) lief – dafür gibt es hingegen keine sicheren Angaben zum Stand der Power-Limits bzw. ob jene eingeschaltet waren oder nicht. So gesehen sind die herausgekommenen Ergebnisse nicht besonders belastbar, allerdings gar nicht einmal so verkehrt: Beim Cinebench R23 werden zwar nicht die 30k Punkte anderer Leaks erreicht – jene sind jedoch wahrscheinlich sowieso unter Übertaktung zustandegekommen, womit die hier erzielten 27461 Multithread-Punkte vielleicht sogar eher zielgenau sind. Dafür werden im CPU-Z wiederum echte Spitzenwerte erreicht, wiederum besser liegend als bisher berichtet.

Hardware CB23/ST CB23/MT CPU-Z/ST CPU-Z/MT
Core i9-12900K (ES) ADL, 8C+8c/24T, 3.2/5.1 GHz (ES) 2007 27461 827,7 11456,5
Core i9-11900K RKL, 8C/16T, 3.5/5.3 GHz 1770 16617 713 7198
Ryzen 9 5950X Zen 3, 16C/32T, 3.4/4.9 GHz 1598 28963 665,7 12957,7
gemäß den Benchmarks bei Bilibili

Fast noch stärker aus dem Fenster lehnt sich Apple derzeit bezüglich der Grafik-Performance von M1 Pro & Max – wobei die technische Ausgangslage mit 4096 GPU-Recheneinheiten auf 10,4 TFlops FP32-Rechenleistung sowie 410 GB/sec (mit der CPU gesharte) Speicherbandbreite beim M1 Max SoC wirklich nicht schlecht ist. Laut Apple will man damit bei knapp unterhalb 60 Watt SoC-Power ungefähr die Performance einer GeForce RTX 3080 Laptop auf ca. 135 Watt TGP erreichen. Technisch ist dies herausragend, allerdings ergeben sich hierzu auch drei gewichtige Störfaktoren: Erstens wird jeder Energieeffizienz-Vergleich natürlich durch die unterschiedliche Fertigung verzerrt, wobei hier sogar TSMCs 5nm-Fertigung auf Apple-Seite gegen Samsungs 8nm-Fertigung auf nVidia-Seite stehen. Ob nVidia mit 5nm-Chips nicht genauso energieeffizient arbeiten könnte, ist damit also nicht gesagt. Einschränkenderweise gilt jedoch immer, dass Apple diesen Vorteil jetzt bieten kann – bei nVidia wird man darauf sicherlich bis Anfang 2023 warten müssen (Lovelace Mobile).

Zweitens deutet sich mit diesem Vergleich indirekt an, dass Apple bei der GPU-Leistung letztlich keineswegs derart herausragendes bietet wie im CPU-Bereich, sondern eher gehobene Mittelklasse. Denn natürlich schlägt eine GeForce RTX 3080 Laptop den M1 Max – dafür dürfte selbst eine GeForce RTX 3070 Laptop auf passendem TGP-Wert reichen. Und letztere basiert auf einem klar abgespeckten GA104-Chip, ist also bestenfalls obere Mittelklasse im nVidia-Portfolio. Von der echten Leistungsspitze ist Apple im GPU-Bereich weit entfernt, nach dem Aufkommen der 5nm-Grafikchips von AMD & nVidia dürfte die von Apple gezeigte GPU-Performance ins Mainstream-Segment heruntergereicht werden. Dies ergibt sich schon daran, dass die Spitzenchips der kommenden 5nm-Generation von AMD und nVidia derzeit auf FP32-Rechenleistungen von 75-80 TFlops geschätzt werden.

Und drittens gilt der generelle Einwand der Schönfärbung bei Apple-eigenen Benchmarks: Schon allein, weil Apple üblicherweise eher professionelle Software testet (und kaum Spiele), könnte das von Apple gewählte Benchmark-Feld immer auch von den vielen Spezial-Prozessoren der Apple-SoCs beschleunigt werden – und somit das Endergebnis in einer unbekannten Größenordnung verzerren. Anders formuliert: Von technischen Daten oder Apple-Präsentationsfolien ausgehend sollte niemand auf die reale Leistungsfähigkeit dieser Apple-GPUs schlußfolgern. Dafür braucht es reale Benchmarks – sicherlich auch mit der von Apple bevorzugten Anwendungs-Software, aber vor allem eben auch solche aus dem Spiele-Bereich. Nur mit deren Hilfe wird sich die reale Leistungsfähigkeit der GPU von M1 Pro & Max außerhalb von Apples Spezialprozessoren bestimmen lassen.