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Hardware- und Nachrichten-Links des 20. Juni 2013

Videocardz haben die nVidia-eigenen Benchmarks zur GeForce GTX 760 aufgetrieben – deren Aussagekraft leider arg begrenzt ist, da sich die Hersteller bei solcherart Präsentationen extrem im Rosinenpicken üben. nVidia behauptet mittels seiner eigenen Benchmarks, daß die GeForce GTX 760 (voraussichtlicher Perf.Index 330-350%) unter 1920x1080 um 12,0% schneller als die Radeon HD 7950 "Boost Edition" (Perf.Index 320%) sei, was ziemlich hoch gegriffen erscheint. Auch die weiteren nVidia-Einschätzungen gehen indirekt von einer Performance höher als bei der Radeon HD 7970 (Perf.Index 350%) aus – was sich letztlich nur über die Launchtests zum kommenden Launch der GeForce GTX 760 voraussichtlich am 25. Juni belegen oder wiederlegen läßt. Unsere Einschätzung ist nach wie vor, daß die GeForce GTX 760 im besten Fall die Performance der Radeon HD 7970 erreichen kann, jedoch sicherlich nicht schneller herauskommt, sondern viel wahrscheinlicher geringfügig langsamer ist.

Im Forum von TechPowerUp beschäftigt sich ein Thread mit modifizierten Treibern für SLI mit verschiedenen Grafikkarten. Wie bei solchen Aktionen üblich, benötigt man hierfür einen fortlaufenden Support an diesen modizizierten Treibern – gerade bei SLI, welches wegen der SLI-Profile zwingend auf Treiber-Updates angewiesen ist. Dieser Treiber-Support an modifizierten Treibern besteht nun aber inzwischen schon ein halbes Jahr, ist das ganze also nunmehr aus dem Status einer "Eintagsfliege" heraus. Wirklich empfohlen werden kann SLI (und auch CrossFire) mit verschiedenen Grafikkarten natürlich nicht, weil man in vielen Fällen nicht mehr gewinnen kann als wenn man zweimal die jeweils langsamte Karte des eigenen SLI-Gespanns hätte – aber natürlich gibt es Fälle, wo es einfach zu einer solch ungleichen Kombination gekommen ist und dann kann dieser Treiber weiterhelfen.

Der Heise Newsticker drückt in einem Kommentar Bedenken bezüglich des langfristigen Überlebens von Windows RT aus – welches mit großen Hoffnungen seitens Microsoft gestartet wurde, derzeit aber immer noch ein klares Nischendasein fristet. Die weiteren Erwartungen des Enthusiasten-Segments, mittels Windows RT auch ARM in PC-Gefilde zu holen, haben sich damit ebenfalls noch nicht erfüllt bzw. sind derzeit eher wieder in weite Ferne gerückt. Als letzte Möglichkeit von Windows RT sieht der Heise Newsticker kleine 7- und 8-Zoll-Tablets an – doch angesichts des hohen Kostendrucks durch klar fallende Tablet-Preise erscheint es als fraglich, ob viele Gerätehersteller hierfür wirklich das (nahezu) kostenlose Android zugunsten des kostenpflichtigen Windows RT ansetzen werden. Im mittlerweile halbwegs gefestigtem Tablet-Markt ist zudem kein echter Bedarf für Windows – ganz besonders nicht Windows 8 – zu sehen, die Tablet-Käufer sind inzwischen schon entweder iOS oder Android gewohnt.

Die Telepolis weist in einem Artikel auf die Ausführungen eines bekannten Psychologen zur Gefährlichkeit der Speicherung von Verbindungsdaten hin. Jene werden oftmals als weit weniger bedeutend angesehen, der Psychologe kann aus seiner Praxis jedoch bestätigen, daß allein das Kontaktverhalten seiner Patienten eine klare Korrelation zu deren Krankheitsverlauf beeinhaltet – in Verbindungsdaten somit also auch Daten zum eigentlichen Kommunikationsinhalt enthalten sind. In seinem Fachgebiet ist es somit durchaus denkbar, daß die Existenz einer Vorratsdatenspeicherung "nur" von Verbindungsdaten potentielle Patienten vom Aufsuchen des Arztes abhalten kann. Zu erinnern sei hierbei an die verfassungsrechtlichen Grundlagen aller Verbote & Genehmigungen von Überwachungsmaßnahmen in Deutschland: Eine Überwachungsmaßnahme ist dann nicht mehr zulässig, sofern jene das normale Verhalten des Bürgers beeinflußt.