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Hardware- und Nachrichten-Links des 21./22. Mai 2016

Die PC Games Hardware hat sich mit der Grafikkarten-Performance unter Battleborn beschäftigt. Der Shooter im Comic-Style auf Basis der Unreal Engine 3 braucht üblicherweise "nur" eine mittelkräftige Hardware, um auf Touren zu kommen – je nach Frameratenansprüchen sind auch Grafikkarten älterer Baureihen noch ganz vernünftig mit dabei. Auffallend ist das schwache Abschneiden fast aller AMD-Grafikkarten – außer den Fiji-basierten Radeon R9 Nano, Fury & Fury X. Die Erklärung hierfür muß irgendwo in den Unterschieden der einzelnen GCN-Level liegen, denn auch die Radeon R9 380 & 380X (gleiches GCN-Level wie die Fiji-basierten Karten) laufen zwar nicht besonders schnell, aber dafür auffallend schneller als die normalerweise ähnlich potente Radeon R9 280X. Allerdings sollten bei derart großen Unterschieden in aller Regel angepasste Grafikkarten-Treiber erhebliche Besserung bringen können. Das Spiel verlangt der heutigen Hardware aber wie gesagt nicht so viel ab, als das dieser Nachteil derzeit so bedeutsam wäre. Unter UltraHD reicht es dann für Radeon R9 Nano und GeForce GTX 980 sowie besser sogar dafür aus, Frameraten von 50 fps (und mehr) mit der besten Spielgrafik zu sehen.

Das neue Citavia-Blog hat sich aus einer aktuellen AMD Investoren-Präsentation einen (halben) Zen-Dieshot herausgebastelt. In jener Präsentation wird auf einer Präsentationsseite mit reinem Bezug auf Zen ein Wafer-Foto gezeigt – selbiges ist allerdings unbeschriftet und dient eher nur der optischen Auflockerung, könnte also auch ein reines Dummy-Foto sein. Gemäß der Vergrößerung und Beschriftung lassen sich auf einem halben Die jedoch schon gewisse Elemente erkennen, darunter vier CPU-Rechenkerne, Level3-Cache und ein Speicherinterface – eine APU dürfte dies also nicht zu sein, da würde noch eine (flächenmäßig große) integrierte Grafiklösung fehlen. Da nur ein halbes Die vergrößert wurde, hat AMD letztlich also ein Wafer-Foto mit einem Achtkern-Prozessor gezeigt – mit einem zu Bulldozer augenscheinlich veränderten Aufbau, also am Ende doch Zen (in seiner Consumer-Form). Viel mehr läßt sich aus diesem Wafer-Bild leider noch nicht herauslesen – und das AMD über ein solche verfügt, ist auch nicht weiter verwunderlich, CPU-Projekte haben einen viel höheren Zeitbedarf für Produktions- und Marktvorbereitung als bei anderen Chips üblich.

Die GameZone berichtet über Gerüchte, wonach die Playstation 4K (oder Playstation Neo) eventuell gar nicht auf Sonys Plan gestanden haben mag, sondern letztlich eine Folge der ungünstigen Kostenlage beim eigentlich geplanten Die-Shrink gewesen sein soll. Regulär hätte Sony den PS4-SoC einfach nur auf die 14nm-Fertigung adaptieren wollen und dafür dann die entsprechenden Anpassungskosten bezahlt. Da aber Sony der einzige Chipabnehmer von Jaguar-basierten CPU-Rechenkernen unter 14nm wäre (da AMD diese CPU-Architektur komplett einstellt), wären die Anpassungskosten in diesem Fall unvergleichlich hoch gewesen und hätte man sich daher lieber für die Verwendung der Zen-Architektur als CPU-Unterbau entschieden. Ehrlicherweise klingt das ganze jedoch kaum schlüssig, denn derart hohe Anpassungskosten, das gleich lieber die Verwendung einer ganz neuen Architektur günstiger erscheinen, sind irgendwie nicht vorstellbar – solch ein Hexenwerk ist Chipherstellung nun doch nicht, gerade wenn man als Großauftraggeber üblicherweise fürstlich behandelt wird.

Zudem erklärt diese Geschichte nicht die Verwendung einer wesentlich vergrößerten Grafikeinheit – wenn es nur um den Kostenpunkt gehen würde, kann man ja Zen-Rechenkerne und auch eine neue Grafiklösung auf GCN 2.0 Niveau verwenden, muß aber eben nicht deutlich mehr Shader-Einheiten verbauen. Gerade letzteres widerspricht ja am Ende dem ursprünglichen Zweck des ganzen Die-Shrinks, womit üblicherweise nur Kosten gespart werden sollen – ein neuer Die mit faktisch selber Größe (weil sich Flächenreduktion und mehr Shader-Einheiten egalisieren) und unter der neuen 14nm-Fertigung wird auch abgesehen von den (einmaligen) Designkosten rein bei den Herstellungskosten deutlich teurer kommen. Wenn es Sony rein um Wirtschaftlichkeit gegangen wäre und der Die-Shrink auf die 14nm-Fertigung dies nicht hätte bieten können – dann hätte man den PS4-SoC auch weiterhin in der 28nm-Fertigung oder notfalls der 20nm-Fertigung herstellen lassen können. Stimmen die Gerüchte zum höheren Hardware-Ansatz der PS4K, dann handelt es sich hierbei aber eben nicht um eine Kostensenkungsmaßnahme – sondern um eine Konsole mit deutlich mehr Rechenkraft unter geradeso denselben Hardware-Kosten.