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Hardware- und Nachrichten-Links des 23. Juli 2021

Laut Greymon55 @ Twitter bereiten sich derzeit die Packaging-Firmen in China auf die Fertigung von "Zen3D" vor – sprich der Zen-3-Prozessoren mit 3D V-Cache. Jene sollen laut AMD noch zum Jahresende in Fertigung gehen, woraus man allgemein einen Marktstart eher erst Anfang 2022 geschlußfolgert hat – laut einem weiteren Tweet von Greymon55 soll "Zen3D" davon abweichend jedoch noch vor Jahresende 2021 veröffentlicht werden. So oder so handelt es sich hierbei um diejenigen Prozessoren, welche Intels "Alder Lake" wirklich zu bezwingen hat, zumindestens an der Leistungsspitze. Auch auf Intel-Seite soll noch dieses Jahr gelauncht werden, die reale Verfügbarkeit des größeren Produkt-Portfolios allerdings erst Anfang 2022 starten – was bei "Zen3D" letztlich genauso herauskommen könnte.

Packaging plants in China have prepared materials for the production of Zen3D.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 23. Juli 2021
 
Zen3D will most likely be released later this year.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 23. Juli 2021

Gleichfalls hat Greymon55 den Validierungs-Start von AMDs ersten 5nm-Packagings bekanntgegeben. Jenes bezieht sich gemäß einer Nachfrage sowohl auf Zen 4 als auch RDNA3. Mittels weiteren Tweets wird zudem erklärt, was dies vor allem terminlich zu bedeuten hat: So liegt üblicherweise eine Zeitspanne von 8-15 Monaten zwischen der Packaging-Validierung und dem Marktstart. Bei Zen 3 (Vermeer) gab es die Packaging-Validierung beispielsweise ab Februar 2020, den Start der Massenfertigung im Juli 2020 und den Marktstart im November 2020. Dies war ein vergleichsweise schneller Ablauf, sicherlich auch begünstigt dadurch, dass Zen 3 (bei weitem) nicht das erste 7nm-Produkt von AMD war. Auf einer neuen Chipfertigung mittels 5nm kann man sicherlich von einem eher längeren Zeitraum ausgehen, welcher zwischen Packaging-Validierung und Marktstart liegen wird.

I can also confirm that AMD's early 5nm package validation has also started in China.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 23. Juli 2021
 
It usually takes about 8 to 15 months from early package validation to release.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 23. Juli 2021
 
The Vermeer, for example, began packaging validation in February last year, mass production in July, and finally went on sale in November.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 23. Juli 2021

Damit dürfte sich auch nichts ändern an der grundsätzlichen Marschrichtung, welche sowohl Zen 4 als auch RDNA3 erst im zweiten Halbjahr 2022 und dort eher erst im vierten Quartal sehen. Ganz genau wird sich dies derzeit sowieso noch nicht eingrenzen lassen, denn AMD hat noch einige Arbeitsschritte vor sich. So dürfte derzeit erst einmal die Phase der Tape-Outs anstehen: Eventuell ist jenes zu Zen 4 bereits gelaufen (CPUs haben die klar längeren Validierungsphasen), die Tape-Outs der RDNA3-Grafikchips stehen aber erst noch an (die genannte Packaging-Validierung könnte auch mit 5nm-Testchips laufen). Danach steht die Validierung des ersten Siliziums an, müssen eventuelle Fehler gefunden und mit dem zukünftigen Microcode gefixt werden. Erst danach geht es zum Start der Massenfertigung – welche dann auch erst einmal einige Monate arbeitet, damit man letztlich genügend Ware für einen weltweit zeitgleichen Launch zur Verfügung hat.

Gemäß Cowcotland (via VideoCardz) soll die am 11. August anstehende Radeon RX 6600 XT für 500-550 Euro im Einzelhandel zu haben sein. Es soll zwar auch Karten-Serien zu AMDs Listenpreis geben, jene werden allerdings wohl nur in sehr geringen Mengen in den Handel gelangen. Wo AMD den Listenpreis ansetzt, ist noch immer nicht bekannt – es sollte aber eigentlich unterhalb von 399 Dollar sein, denn dies war der Listenpreis der Radeon RX 5700 XT, von welcher sich die Radeon RX 6600 XT Performance-technisch wohl kaum absetzen kann. Dass die Radeon RX 6600 XT im Einzelhandel jedoch letztlich deutlich mehr kosten wird, wurde an dieser Stelle schon (mehrfach) vermutet und ergibt sich einfach anhand der generellen Situation des Grafikkarten-Markts, wo auch im Einsteiger- und Mainstream-Segment die Straßenpreise deutlich übertrieben sind.

AMD Straße nVidia
590-700 Euro GeForce RTX 3060 12GB  ($329)
Radeon RX 580 8GB  ($229) 450-550 Euro GeForce RTX 2060 6GB  ($299)
390-470 Euro GeForce GTX 1660 Super 6GB  ($229)
320-620 Euro GeForce GTX 1650 Super 4GB  ($159)
240-300 Euro GeForce GTX 1650 4GB GDDR6  ($149)
Preisstand: 20. Juli 2021 (Morgens)

Ob die für Mainstream-Bedürfnisse dann in der Praxis des Einzelhandels zu hohen Preise allerdings ein "böses Komplott" der Grafikchip-Entwickler darstellt, ist eher diskussionswürdig. Moore's Law Is Dead deuten selbiges in einem YouTube-Video an ("AMD & nVidia want to kill the sub-$400 Market by the 2024"), was jedoch außerhalb der aktuellen Preisübertreibungen nicht wirklich begründet wird. Generell ist es unwahrscheinlich, dass man einen Marktteil komplett liegenläßt, dies dürfte dann auch spätestens mit dem Markteintritt Intels nicht mehr so einfach funktionieren. Sofern sich die aktuellen Preisübertreibungen in der Zukunft zementieren und irgendwann auch auf die Listenpreise abfärben, dürfte man eher dazu übergehen, dann eben seine LowCost-Grafikchips für dieses Marktsegment zu verwenden – jenes jedoch kaum unbeackert lassen. Dies passiert aktuell nur aus den Gründen der Produktions-Konzentration auf größere, teurere Chips – und weil man mit den derzeit aus den Fugen geratenen Preis/Leistungs-Verhältnissen den Mainstream-Nutzern zum festgesetzten Preispunkt keinen Mehrwert gegenüber deren schon bestehender Hardware bieten kann.