23

Hardware- und Nachrichten-Links des 23. Oktober 2020

Für einiges Medienecho sorgt derzeit die wohl von Twitterer HXL zuerst notierte aktualisierte Singlethread-Performance Rangliste beim im PassMark (CPUMark), welche nach längerer Zeit der Intel-Dominanz nun plötzlich mit dem Ryzen 5 5600X eine AMD-CPU an der Leistungsspitze sieht. Besonders beeindruckend ist dabei die Kombination der beiden Umstände, dass es sich hierbei um ein Midrange-Modell handelt – und jenes die Intel-Prozessoren sogar mit Abstand auf die Plätze verweist, die Differenz zum zweitplazierten Core i9-10900K beträgt satte +10%. Dies wiegt um so schwerer, als dass man seitens PassMark in diesem Frühling das Bewertungsschema verändert hatte, wonach alle AMD-Prozessoren abgewertet wurden und sich AMDs nächstschnellster Prozessor demzufolge erst auf Position 22 einfindet (Ryzen 7 3800 XT mit 2888 Punkten). Damit sieht nun schon der dritte Singlethread-Benchmark AMDs kommende Zen-3-Prozessoren vorn – womit die Chancen erheblich steigen, dass auch reale Anwendungen mit Last auf wenigen Rechenkernen eine ähnliche Performance-Charakteristik bei den am 5. November anstehenden Launchreviews zu Zen 3 zeigen werden.

Wie Heise berichten, hat Intel nochmals bestätigt, dass die kommende Prozessoren-Generation "Alder Lake" bereits 2021 erscheinen soll. Zwischen dem aktuellen "Comet Lake" und "Alder Lake" liegt zwar eigentlich noch das für März 2021 angesetzte "Rocket Lake", jenes wurde von Intel jedoch auffallenderweise mit keinem Wort bedacht. Dies deutet darauf hin, dass sich Intel mittels Rocket Lake bzw. der 11. Core-Generation selber keine großen Marktchancen ausrechnet – was es um so sinnvoller macht, den Nachfolger Alder Lake bzw. die 12. Core-Generation schnellstmöglich nachfolgen zu lassen. Eine absolute Gewähr für lieferbare Desktop-Prozessoren in jener 12. Core-Generation noch innerhalb des Jahres 2021 ergibt dies leider aber noch nicht: Intel könnte gut und gerne die Alder-Lake-Generation auch erst einmal im Mobile-Bereich starten und die Desktop-Modelle dann erst zum Jahresanfang 2022 nachfolgen lassen.

Mobile Desktop Server
Q1/2021 Ice Lake-SP
März 2021 Rocket Lake-S (max. 8C)
Frühling 2021 Tiger Lake-H (max. 8C)
vor Jahresende 2021 Alder Lake (max. 16C) Sapphire Rapids

Dies dürfte primär an der 10nm-Chipfertigung hängen: Für einen (erfolgreichen) Desktop-Launch benötigt man halt eine Millionen-Stückzahl vorrätig auf Lager, während ein Mobile-Launch in aller Regel nur aus einer Ankündigung samt einer sich nachfolgend langsam über einige Wochen aufbauenden Verfügbarkeit besteht. Interessant daneben die Intel-Aussage, wonach man Anfang 2021 entscheiden wird, auf welcher Fertigung basierend die Intel-Produkte der Jahre 2023 & 2024 erscheinen werden: Dies zeigt darauf hin, dass man bei Intel nunmehr generell zweigleisig fährt, die Möglichkeit einer Fremdfertigung also generell im Auge hat. Bislang hat Intel zu anderen Chipfertigern nur eher nebensächliche Produkte abgeben – selbst die Fertigung der Gaming-Grafikchips der Xe-Serie kann man knapp mit darunter zählen, denn für Intel sind die (weiterhin bei Intel gefertigten) professionellen Lösungen der Xe-Serie augenscheinlich viel bedeutsamer. Zukünftig scheint es nun aber sogar möglich, dass Intel ernsthafte Prozessoren fremdfertigen läßt – ein Novum für den langjährigen größten Halbleiterhersteller der Welt.

Bei TechPowerUp hat man sich die "EVGA GeForce RTX 3080 FTW3 Ultra" im Test angesehen, welche wie bekannt von EVGA ein zweites BIOS mit einem (manuell einstellbaren) maximalen Stromverbrauch von 450 Watt spendiert bekommen hat. Die Stärken der Karten liegen aber eher im default-Betrieb, wo auch schon ein Power-Limit von gleich 380 Watt greift, was die Karte in der Praxis jedoch nicht ganz ausnutzt. Nichtsdestotrotz wird damit im Fabrik-Zustand immerhin eine Performance-Differenz von +5% unter UltraHD/4K gegenüber einer Founders Edition herausgeholt, was angesichts der üblichen Performance-Gewinne heutiger Werksübertaktungen schon ziemlich viel und zudem fast schon der halbe Weg zum Performance-Level der GeForce RTX 3090 darstellt. Sehr enttäuschend ist dann allerdings, was unter Übertaktung passiert: Trotz eines Power-Limits von gleich 450 Watt sowie höheren Lüfter-Drehzahlen des Overclocking-BIOS geht es gerade einmal um +2,7% nach oben. Augenscheinlich liegt hier erneut der Fall vor, dass das Werks-Setting schon nahe am Maximum liegt und manuelle Übertaktung keinen echten Effekt mehr zeigt.

FHD WQHD 4K Stromv. CPU-Temp. Lautst.
EVGA GeForce RTX 3080 FTW3 Ultra 100% 100% 100% 317W 73°C 31 dBA
nVidia GeForce RTX 3080 FE 98% 97% 95% 303W 78°C 36 dBA
gemäß den Ausführungen von TechPowerUp