Einiges Aufsehen erregt eine erste Preis-Einschätzung zu Intels Arc-Grafikkarten seitens Tom's Hardware – welche nachfolgend die Runde durchs Web machte. Jene Einschätzung basiert auf der Wertangabe zu einem Gewinnspiel Intels, bei welchem Arc-Grafikkarten in "Performance"- und "Premium"-Bauweise zu gewinnen sind. Die im Gewinnpaket enthaltenen Freimonate beim Xbox Game Pass sind vergleichsweise einfach abzurechnen ($30 für 3 Monate) – die Merchandise-Artikel im "Arc"-Brand hingegen weniger, gerade da nicht bekannt ist, wieviele Intel hiervon beilegt. Toms's Hardware haben hierfür nur ein paar Dollar abgezogen, doch gemäß der Erfahrung aus früheren Intel-Aktionen kann es sich bei den Merchandise-Artikeln auch um erhebliche Wertanteile handeln. Insofern ist man bei vorsichtiger Einschätzung am Ende genauso schlau wie vorher: Es könnte ein niedriges Preisniveau von 300/450 Dollar sein – oder ein hohes von 650/800 Dollar.
"Arc Performance" | "Arc Premium" | |
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Gewinn-Paket | Performance-Grafikkarte + 3 Monate Xbox Game Pass + Arc-branded Merchandise-Artikel, Wert angeblich $700 | Premium-Grafikkarte + 6 Monate Xbox Game Pass + Arc-branded Merchandise-Artikel, Wert angeblich $900 |
ohne Xbox Game Pass | Performance-Grafikkarte + Arc-branded Merchandise-Artikel = $670 | Premium-Grafikkarte + Arc-branded Merchandise-Artikel = $840 |
GPU-Preisschätzung Tom's | $650 | $825 |
GPU-Preischätzung 3DC | alles möglich – von $300 bis $650 | alles möglich – von $450 bis $800 |
Passend hierzu hat Locuza @ YouTube einen exzellenten wie tiefgehenden Chip-Vergleich von Intel DG2-512 vs. AMD Navi 22 vs. nVidia GA104 aufgelegt – sprich den Midrange-Lösungen der drei Grafikchip-Entwickler. Insbesonders Intels Top-Chip der Alchemist-Generation wird dabei sehr genau beschrieben, und kann somit auch erstmals in einen detaillierten Spezifikations-Vergleich gestellt werden. Auffallend an Intels Grafikchip-Design ist, dass es vergleichsweise breit und traditionell angelegt, beispielsweise mit der klar dicksten Rasterizer-Leistung in diesem Chip-Vergleich. nVidias Stärke liegt dann bei der FP32-Power, AMDs Stärke bei der Taktrate – mittels welcher man das nominell schwächste Chipdesign in diesem Vergleich auf Kurs hält. Die Performance der Chips von AMD & nVidia ist natürlich nicht wirklich gleich, aber zumindest liegen jene halbwegs in derselben Performance-Region. Sofern Intel sich keine Praxis-Schwächen bei DG2-512 erlaubt, ist vom technischen Standpunkt ausgehend eine Performance in Richtung Radeon RX 6700 XT oder GeForce RTX 3070 durchaus im Rahmen des Möglichen.
Zwei Leaks bringen CPU-Z-Benchmarkwerte zum Core i5-12600K daher: HXL @ Twitter zeigt die Stock-Performance, Apisak @ Twitter die Overclocking-Performance. Übertaktet kommt der Core i5-12600K knapp an die Singlethread-Performance des Core i7-12700K heran (800,9), unübertaktet ergeben sich die Intel-typischen Abstufungen zwischen den Produktklassen. Interessant ist zudem der enorme Sprung bei der Multithread-Performance zwischen Core i5-12400 und Core i5-12600K: Von 4983,8 auf immerhin 7058,1 Punkte, ohne jede Übertaktung. Hier spielen sicherlich die größeren TDP-Reserven des K-Modells mit hinein, was im Multithread-Durchlauf relevant werden kann. Ein guter Teil dieses Unterschied dürfte jedoch von den Effizienz-Kernen kommen, über welche das K-Modell im Gegensatz zum non-K-Modell verfügt. Wieviel davon unter nicht so perfekt skalierenden Benchmarks bei der Real-Performance dieser Prozessoren ankommt, ergibt sich am 4. November zum Alder-Lake-Launch.
Hardware | CPU-Z/ST | CPU-Z/MT | |
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Core i5-12600K OC | ADL, 6C+4c/16T, @OC | 79x | 72xx |
Core i5-12600K | ADL, 6C+4c/16T, 3.7/4.5/4.9 GHz | 746,2 | 7058,1 |
Core i5-12400 | ADL, 6C+0c/12T, 2.5/4.0/4.4 GHz | 681,7 | 4983,8 |
Ryzen 5 5600X | Zen 3, 6C/12T, 3.7/4.6 GHz | 624 | 4811 |
Ryzen 5 5600G | Cezanne, 6C/12T, 3.9/4.4 GHz | - | 4584 |
Core i5-11600K | RKL, 6C/12T, 3.9/4.6/4.9 GHz | 633 | 4731 |
Core i5-11400 | RKL, 6C/12T, 2.6/4.2/4.4 GHz | 566 | 4249 |
Quellen: diverse Leaks auf Twitter, Vergleichswerte von CPU-Z |
Twitterer ExecutableFix packt die Hardware-Daten der "Radeon Instinct MI250X" aus. Die größte Lösung basierend auf AMDs "Aldebaran" HPC-Chip soll mit 110 Clustern pro Chiplet (bestätigt auf Nachfrage) zu Taktraten von 1.7 GHz mit 128 GB HBM2e-Speicher auf einer TDP von 500 Watt antreten. Interessanterweise basiert der Aldebaran-Chip weiterhin auf der 7nm-Fertigung, stellt also noch keinen Vorgriff auf die 5nm-Fertigung dar. Die theoretischen Rechenleistungen betragen gemäß 47,9 TFlops FP32 und FP64 sowie 383 TFlops FP16/BF16. Gegenüber dem vorhergehenden Arcturus-Chip gibt es also primär die Verdopplung der Cluster-Anzahl (in den realen Produkten nicht maximal ausgeführt) zuzüglich einer Fullrate-FP64-Power – und damit (dank höherer Taktrate) eine vierfache FP64-Performance. Wegen weiterhin der 7nm-Fertigung geht allerdings die TDP wie gesagt auf gleich 500 Watt hoch – wenngleich dies im HPC-Bereich weniger eine Rolle spielt, so lange nur die Performance stimmt.
Vega | CDNA1 | CDNA2 | |
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Chip | Vega 20, 7nm TSMC | Arcturus, 7nm TSMC | Aldebaran, 7nm TSMC |
HPC-Lösung | Radeon Instinct MI60 | Radeon Instinct MI100 | Radeon Instinct MI250X |
Bauform | monolithisch | monolithisch | MCM (2 Chiplets) |
Cluster (CU) | 64 | 120 (Chip: 128) | 2x 110 (pro Chiplet: 128) |
Taktrate | 1800 MHz | ~1500 MHz | ~1700 MHz |
FP16-Rechenleistung | 29,5 TFlops | 185 TFlops | 383 TFlops |
FP32-Rechenleistung | 14,7 TFlops | 23,1 TFlops | 47,9 TFlops |
FP64-Rechenleistung | 7,4 TFlops | 11,5 TFlops | 47,9 TFlops |
Wie beim Arcturus-Chip dürften auch Aldebaran einige elementare Teile eines Gaming-Grafikchips fehlen (denkbar: Rasterizer, TMUs, ROPs, Videoeinheit, Display-Kapazitäten), womit auch keine Zweitverwendung als Gaming-Grafikkarte möglich ist – im Gegensatz zu Vega 20, wo dies letztmalig bei AMDs HPC-Beschleunigern möglich war. In dieser Beziehung ist AMDs Auftrennung zwischen Gaming- und HPC-Bereich klarer als bei nVidia, wo innerhalb der Ampere-Generation HPC-Chips (GA100) sowie Gaming-Chips (GA10x) sogar noch unterhalb demselben Architektur-Namen laufen. Allerdings fehlen dem GA100-Chip zumindest die RayTracing-Einheiten der Gaming-Chips, womit man selbigen nicht wirklich für Gaming-Zwecke zweitverwenden könnte. Ein denkbarer Zweitnutzen für alle diese HPC-Chips besteht allerdings im Cryptomining – realisiert erst kürzlich mit der "CMP 170HX" auf GA100-Basis.