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Hardware- und Nachrichten-Links des 24. August 2020

Die ComputerBase hat sich mit dem neuen 12-Pin-Anschluß zur Stromversorgung der Ampere-Grafikkarten beschäftigt. Selber ist laut einem nachstehenden Vergleichsbild überhaupt nicht so groß wie ursprünglich angenommen – sondern vielmehr sogar deutlich platzsparender als zwei 8polige Anschlüsse. Zudem hat man eine Nennleistung von 432 Watt errechnet – was sicherlich nicht gänzlich ausgenutzt wird, aber in jedem Fall zur Ablösung aller bisherigen PCI-Express-Stromstecker ausreichend ist. Hauptziel der ganzen Aktion soll dabei sein, die bislang praktizierte fehlerhafte Anschlußform aus der Welt zu bringen, wonach zwei 6polige oder 8polige Stromanschlüsse mittels Adapter-Kabel letztlich nur aus einer 12-Volt-Schiene des Netzteils gespeist werden. Jeder erfahrene Computer-Bastler wird diesen Fehler vermeiden, aber im Massenmarkt dürfte selbiger wohl immer noch oft begangen werden.

Mit dem 12poligen Anschluß wird dann generell nur noch ein Stromkabel benötigt und diese Problematik umgangen – zumindest sofern das Netzteil jenen Anschluß besitzt und nicht wieder Adapter zum Einsatz kommen müssen. Selbiges dürfte in der Übergangsphase kaum zu vermeiden sein, denn ein modulares Netzteil – mit ersetzbaren Kabelanschlüssen, sprich "Kabelmanagment" – dürfte nicht jeder Grafikkarten-Käufer besitzen. Dafür ist letztlich auch der gezeigte Seasonic-Adapter gedacht: Nicht als Adapter, sondern zum direkten Anschluß an ein modulares Netzteil. Benötigt wird dafür ein modulares Netzteil mit zwei freien PCIe-Buchsen, dann kann man den neuen Anschluß direkt nutzen. Selbiger soll allerdings angeblich nur für nVidias "Founders Edition" Karten zum Einsatz kommen, die Grafikkarten-Hersteller dürften bei ihren Eigendesigns vermutlich noch auf die "alte" Lösung setzen. Langfristig hat der neue Stromanschluß allerdings das Potential, alles frühere abzulösen – und wird in unserem Forum bislang auch recht wohlwollend betrachtet.

Bei der PC Games Hardware hat man sich (per Video) das alte Duell von "GeForce GTX 980 Ti vs. Radeon R9 Fury X" nochmals neu angesehen. Die beiden Spitzen-Grafikkarten des Jahres 2015 kamen seinerzeit knapp auf derselben Performance-Höhe heraus – dies allerdings nur unter der UltraHD-Auflösung, für welche die nur 4 GB Grafikkartenspeicher der AMD-Karte schon damals als zu knapp angesehen wurden (während die nVidia-Karte bereits 6 GB aufbieten konnte). Unter kleineren Auflösungen lag die nVidia-Karte hingegen beachtbar vorn, so dass jene erste mit HBM-Speicher ausgestattete AMD-Grafikkarte letztlich kein großer Erfolg wurde – in der Summe der Eigenschaften war das nVidia-Angebot solider wie runder. Mit der Zeit hat sich die Tendenz zuerst in Richtung der AMD-Karte verschoben, spätere Benchmarks unter UltraHD sahen selbige dann teilweise klar vorn, wobei die gewisse FullHD-Schwäche weiterhin geblieben ist. Die andere Tendenz ist aber natürlich, dass heutzutage der Speicherausbau der Radeon R9 Fury X jene Karte viel eher limitiert – womit sich in der Summe beider Tendenzen entweder wieder ein Gleichstand oder aber eine Tendenz pro des nVidia-Modells ergibt.

3DC Perf.Index FullHD WQHD UltraHD
Radeon RX Vega 56 8GB 840% / 117% 100% 100% 100%
Radeon R9 Fury X 4GB 680% / 100% 68,4% 69,3% 64,0%
Radeon RX 590 8GB  (MSI Mech 2) 650% / 87% 76,0% 73,7% 72,7%
Radeon RX 580 8GB  (MSI Mech 2) 590% / 80% 69,3% 67,8% 66,3%
Radeon RX 480 8GB 560% / 75% 55,5% 55,7% 56,4%
gemäß der Benchmarks seitens TweakTown unter Far Cry: New Dawn, Metro Exodus, Middle-earth: Shadow of War & Shadow of the Tomb Raider

Leider gibt es im PCGH-Video keine richtigen Benchmarks – jene kommen dann von TweakTown in einer speziellen Betrachtung der Radeon R9 Fury X gegenüber aktuellen Grafikkarten. Hierbei fehlt zwar die GeForce GTX 980 Ti im Benchmark-Feld, aber da jene kaum gegenüber ihrer Performance-Bewertung von anno dazumal verloren haben sollte, geht es im wesentlichen nur darum, wo die AMD-Karte heuer herauskommt. Und hierbei fällt die 2015er AMD-Karte doch erheblich zurück, erreicht gerade einmal das Performance-Level der Radeon RX 580 – obwohl es eigentlich etwas besser als das Performance-Level der Radeon RX 590 sein sollte. Beachtbar ist, dass sich die Radeon R9 Fury unter FullHD & WQHD noch ganz wacker hält, unter UltraHD dann jedoch deutlich zurückfällt. Hierbei dürfte die geringe Speichermenge die Ergebnisse oftmals alleinig limitieren – was nicht bedeutet, dass dies unter FullHD & WQHD nicht auch eine Rolle spielt, es ist dort nur weniger offensichtlich. Auch aus dieser Betrachtungsweise heraus ergibt sich nochmals die gewisse Fehlkonstruktion der Radeon R9 Fury X: Die Karte war seinerzeit nur unter UltraHD gleichwertig schnell – musste sich in der Praxis wegen ihrer grenzwertigen Speichermenge jedoch viel zeitiger von dieser Auflösung verabschieben als die GeForce GTX 980 Ti.

Guru3D berichten über eine neue Software seitens '1USMUS', dem Macher des "DRAM Calculator for Ryzen": Der "ClockTuner for Ryzen" (CTR) soll schlicht mehr Performance zu einem besseren Energieverbrauch bringen, erzielt über Undervolting samt gezielterer Taktung der einzelnen CCX im (Zen-2-basierten) Ryzen-Prozessor, beides voll-automatisiert ermittelt. Prinzipiell werden damit die CCX besser an ihr Effizienz-Maximum geführt, das Undervolting öffnet zudem Taktraten-Reserven gegenüber dem Power-Limit. Zur Sicherheit prüft das Programm die Stabilität mittels eines integrierten Prime95 nach bzw. kann den Erfolg der Maßnahme mittels eines integrierten Cinebench in Zahlenform nachweisen. Hierbei erzielten Guru3D in einem ersten Test mit Ryzen 9 3900X und Ryzen Threadripper 3960X ganz anständige Resultate – nichts, was einen von den Bäumen reißt, aber vergleichsweise sicher erzielt und in Zeiten von allseits schwachen Overclocking-Resultaten durchaus beachtenswert. Das Tool ist derzeit noch im nicht-öffentlichen Beta-Stadium, soll aber im Laufe des Septembers zum Download freigegeben werden.

CTR by 1USMUS CB20-Perf. Stromverbr. durchschn. Realtakt CPU-Spannung
Ryzen Threadripper 3960X +4,5% -4,3% 4281 MHz  (default 4073 MHz) 1.250V  (default 1.296V)
Ryzen 9 3900X +6,5% -9,0% 4213 MHz  (default 3940 MHz) 1.225V  (default 1.312V)
Ryzen 5 3600 +7,3% -10,1% 4313 MHz  (default 4046 MHz) 1.225V  (default 1.322V)
gemäß der von Guru3D sowie 1USMUS @ Twitter gezeigten CTR-Screenshots

Die gestern notierten Intel-Preissenkungen für den Coffee-Lake-Refresh (Core i-9000 Serie) basieren laut Tom's Hardware auf einer gezielten Aktion seitens Intel, wie man sich von Intel bestätigen lassen hat. Laut Intel handelt es sich dabei um einen "Promotional Price Drop", sprich Aktions-Preisen, die also mit der Zeit wieder auslaufen sollten. Damit ist dann keine offizielle oder inoffizielle Listenpreis-Senkung verbunden, sondern Intel gibt über einen gewissen Zeitraum wohl schlicht höhere Rabatte bzw. eventuell auch rückwirkende Rabatte für Endkunden-Verkäufe zu einem gewissen Zeitraum (selbige würden dann auch Lagerware umfassen und die Gleichzeitigkeit der Aktion garantieren). Da das ganze letztlich ohne größere Erklärungen abläuft, ist Intel nicht wirklich gezwungen, die aktuellen Rabatte irgendwann wieder aufzuheben bzw. dürfte dies erst dann tun, wenn die augenscheinlich überschüssige Lagerware an Core i-9000 Prozessoren abverkauft wurde. Danach könnte es kleine Restbestände Intel-typisch erneut wiederum zu (unattraktiven) Preislagen nahe dem Listenpreis geben, ehe diese Prozessoren-Serie dann irgendwann vom Markt genommen wird.