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Hardware- und Nachrichten-Links des 24. Februar 2015

Laut Heise hat es in der GTX970-Affäre in den USA nunmehr zu einer Sammelklage gereicht – welche zwar erst noch angenommen werden muß, aber dies deutet doch auf einiges Interesse der US-Nutzer an diesem Fall hin, nachdem die US-Medien kaum noch darüber berichteten. Ob die Sammelklage nach ihrer möglichen Annahme dann überhaupt durchkommt, steht zwar in den Sternen – falls dies jedoch passiert, wird es teuer, denn im US-Schadensersatzrecht wird gewöhnlich nicht nur der aufgetretene Schaden ersetzt, sondern vielmehr zumeist mit hochvolumigen zusätzlichen Strafzahlungen hantiert. Gut möglich ist daher, daß nVidia (nach juristischer Sondierung der Lage) sich versucht außergerichtlich zu einigen – dies würde zum einen die insgesamten Kosten (insbesondere der Gerichts- und Anwaltskosten) minimieren, zum anderen nVidia die Gelegenheit geben, den Fall ohne große Öffentlichtlichkeit zu erledigen.

Daß nVidia in eine solche Richtung gehen könnte, dafür spricht das nun endlich doch erschienene offizielle Statement des Firmengründers und CEOs Jen-Hsun Huang zum Fall der GeForce GTX 970. In jedem fehlt zwar eine echte Entschuldigung und auch die dargebrachte Geschichte, wie es zu diesem "Fehler" kam, darf angezweifelt werden – aber zumindest gibt es das unzweifelhafte Statement, eine solch unglückselige Affäre kein zweites Mal passieren zu lassen. Dies ist wie gesagt (deutlich) weniger als man sich erhofft hatte – und ob dies reicht, den Druck ein wenig vom Kessel zu nehmen, darf dann doch bezweifelt werden. Hart formuliert kann man sagen: nVidia hat genau das gesagt, was nVidia nützt – und nichts davon, was sich der User von einem solchen Statement erwartet hatte. Zudem fehlt derzeit noch eine Umsetzung dessen auf den offiziellen Spezifikations-Webseiten von nVidia, wo man immer noch die Daten aus den Launch-Zeiten wiedergibt. Ob das CEO-Statement am Ende ausreichend ist, die doch ziemlich klare Meinung der User zur GeForce GTX 970 sowie zu nVidia allgemein wieder zu flicken, wird dann die Zeit zeigen müssen.

Gemäß der PC Games Hardware scheint man nunmehr andere Wege zu gehen, um das Übertakten auf GeForce-basierten Notebooks zu verhindern: Die Notebook-Hersteller liefern nun teilweise Notebooks mit Übertaktungs-resistenten BIOS-Versionen aus. Ob dies von nVidia oder den Notebook-Hersteller angestoßen wurde, ist derzeit noch unklar – wobei die Notebook-Hersteller durchaus im Verdacht stehen, nVidia überhaupt erst zu der kürzlichen Anti-Overclocking-Aktion gedrängt zu haben. Andererseits wäre eine Übertaktungssperre per BIOS in diesem Sinne nicht verkehrt, als daß explizite Overclocker-Notebooks davon natürlich ausgenommen werden können. Zudem dürfte sich so etwas auch über modifizierte BIOS-Versionen wieder ausschalten bzw. die gewünschten Taktfrequenzen eben notfalls im modifizierten BIOS festlegen lassen. Das eigentliche Problem hätten dann nur noch die Normalnutzer – aber jene übertakten gewöhnlich gar nichts am Notebook.

Im Carrizo-Bericht von Golem wird auch der inzwischen als halb verschollen geltende Carrizo-L kurz erwähnt: Jene eigentlich auf der Jaguar/Puma-Architektur basierende APU soll den LowPower-Unterbau zu Carrizo bilden, mit allerdings interessanterweise demselben BGA-Sockel FT4 und damit grundsätzlich in dieselben Notebook-Mainboards passend. Dabei sollte Carrizo-L schon Ende letzten Jahres erscheinen, derzeit ist jedoch gar nichts von diesem Chip zu hören, welcher nunmehr kaum vor dem eigentlichen Carrizo-Launch irgendwann im zweiten Quartal spruchreif werden dürfte. In jedem Fall konnte Golem bestätigen, daß Carrizo-L insofern technisch gegenüber der Jaguar/Puma-Architektur unverändert ist, als daß dasselbe 64 Bit DDR Speicherinterface zum Einsatz kommt. Damit dürfte dann auch die integrierte Grafiklösung kaum größer als die bisherigen 128 Shader-Einheiten werden, viel mehr lohnt an diesem Speicherinterface nicht. Damit nähert sich Carrizo-L natürlich rapide einem Rebranding zu den Puma-basierten Mullins/Beema-APUs an – mit aber immer noch der Möglichkeit, daß es doch kleinere, bislang noch nicht bekannte Änderungen gibt.