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Hardware- und Nachrichten-Links des 24. September 2015

Die texanische Regionalgazette Statesman schreibt ein wenig über AMD und dessen kommende Zen-Architektur als Versuch AMDs, wieder mit Intel in einen echten Wettbewerb auf dem Prozessoren-Markt einzusteigen. Darunter befindet sich auch eine Originalaussage einer leitenden Chipentwicklerin bei AMD, welche von den Freiheiten bei der Zen-Entwicklung schwärmt ("given the total freedom to build a processor from scratch") und zudem eine enorme Performance-Verbesserung samt niedrigerem Stromverbrauch (bezogen wohl auf die aktuellen FX-Prozessoren) verspricht. Insbesondere die Freiheiten der Entwickler hören sich vielversprechend an – hier musste augenscheinlich nicht auf eine bestimmte Marketing-Vorgabe hin entwickelt werden, sondern durften die Entwickler von Grund auf neu an den Prozessor herangehen. Was dabei herauskommt, bleibt natürlich offen – aber die Voraussetzung dafür, daß nicht die alten Fehler wiederholt werden, liegt schon einmal vor.

Verschiedentlich wird derzeit davon berichtet, Intel würde zu geringe Mengen an Skylake-Prozessoren in den Markt schicken, um deren Preise hochzuhalten. Dies mutet jedoch eher seltsam an, denn die Listenpreise zwischen Skylake und seinen Vorgängern sind gleich – und die Händlerrabatte bewegen sich im Bereich weniger Euro/Dollar, schaffen also keinen wirklich großen Unterschied. Zudem ist es recht normal, daß die neue Intel-Generation trotz gleicher Listenpreise im Retailhandel etwas mehr als die älteren Intel-Generationen kostet – dies hat eher etwas damit zu tun, wie lange das Produkt auf dem Markt ist und wie lange demzufolge die Einzelhändler Zeit für ihre Preisschlacht hatten. In jedem Fall steht beim Ausgangspunkt dieser Gerüchte in Form einer Meldung bei Barrons nichts von einem Versuch Intels zugunsten von hohen Skylake-Preisen. Vielmehr sollen die vergleichsweise geringen Skylake-Lieferungen eher dazu dienen, vorhandene Lagerbestände an alten Intel-Prozessoren abzubauen – was eine viel glaubwürdigere Auflösung dieser ganzen Frage darstellt.

Laut den Analysten von Gartner soll der weltweite Markt an PCs, Tablets und Smartphones dieses Jahr um ein Prozent unter dem Niveau von letztes Jahr herauskommen. Dies hört sich zwar nicht nach viel an, ist aber dennoch ein gewaltiger Stilbruch, denn in den letzten Jahren hatten abseits der bekannten PC-Schwäche immer andere Gerätschaften für Wachstum gesorgt – zuerst die Tablets, dann die Smartphones. Dieses Jahr nun soll das Smartphone-Wachstum derart schwach ausfallen, daß dies die zurückgehenden Stückzahlen bei PCs & Tablets nicht auffangen kann – resultierend dann in einem erstaunlich schwachen Markt für Computing Devices, trotz des Launches von Windows 10. Die Prognose bis zum Jahr 2017 sieht dann einen sich halbwegs stabilisierenden PC-Markt (wurde allerdings schon des öfteren in den letzten Jahren versprochen), einen halbwegs stabilen Tablet-Markt und weiterhin leichte Zuwächse bei den Smartphones. Die damit erreichten insgesamten Stückzahlensteigerungen auf niedrigem Niveau dürften jedoch durch fallende Preise wieder zunichte gemacht werden, insgesamt dürfte die Branche eher Umsatz verlieren als hinzugewinnen.