25

Hardware- und Nachrichten-Links des 24./25. Oktober 2020

Videocardz haben den "Reviewers Guide" zur GeForce RTX 3070 veröffentlicht, welcher technische Erläuterungen und ein paar (schon bekannte) nVidia-eigene Benchmarks zur kommenden Ampere-Grafikkarte enthält. Als wichtigste Information ergibt sich allerdings die Bestätigung dessen, dass die Launchreviews zur GeForce RTX 3070 nicht erst am 29. Oktober, sondern vielmehr schon am 27. Oktober erscheinen werden (wie üblich 13:00 GMT, nach der Zeitumstellung somit 14:00 deutscher Zeit). Dies betrifft allerdings nur Tests zu nVidias eigener "Founders Edition", denn das Test-Embargo zu den Herstellerkarten zur GeForce RTX 3070 fällt wirklich erst am 29. Oktober, zeitgleich mit dem eigentlichen Verkaufsstart. Eine selbige Auftrennung von Test-Embargos und Verkaufsstart hatte nVidia schon bei der GeForce RTX 3080 praktiziert, nicht aber bei der GeForce RTX 3090.

FE Reviews AIB Reviews Marktstart FE+AIB
GeForce RTX 3090 24. September 2020 24. September 2020 24. September 2020
GeForce RTX 3080 16. September 2020 17. September 2020 17. September 2020
GeForce RTX 3070 27. Oktober 2020 29. Oktober 2020 29. Oktober 2020

Twitterer Patrick Schur bringt weitere Informationen zu den (real erreichten) Taktraten von "Navi 21 XT" daher, basierend auf Tests einer Asus-Karte mit 289W TGP (klar höher als im Referenz-Zustand) auf verschiedenen Systemen. Dabei werden unter dem 3DMark11 die nachfolgend notierten Taktraten erreicht, welche sich grob bei einem Durchschnitt wie Median von ~2.3 GHz einpendeln. Allerdings soll der benutzte Treiber wohl noch einige Probleme haben, wodurch sich die voneinander abweichenden Taktraten erklären lassen sollen. Keine wirkliche Erklärung gibt es dann allerdings dafür, dass gemäß eines weiteren Tweets eine Karten-Version mit dem defaultmäßigen TDP-Wert von 255 Watt letztlich auf ziemlich ähnliche bzw. in der Tendenz sogar leicht höhere Taktraten kommt. Eventuell ist der 3DMark11 hierfür wenig geeignet, möglicherweise deutet dies auch auf eine eher geringfügige Performance-Differenz zwischen verschiedenen TGP-Klassen hin – wie es zuletzt bei Spitzen-Grafikkarten durchaus häufiger zu sehen war.

3DMark11 average median maximum (Peak)
Navi 21 XT @ System 1 2291 MHz 2373 MHz 2556 MHz
Navi 21 XT @ System 2 2289 MHz 2301 MHz 2394 MHz
Navi 21 XT @ System 3 2092 MHz 2320 MHz 2489 MHz
benutzte Karte: Asus Strix ES @ 289W TGP, gemäß den Ausführungen von Patrick Schur @ Twitter

Ein weiterer Tweet von Patrick Schur zeigt dann exemplarisch die Taktraten-Verteilung von vorstehendem "System 1" unter der bewußten Asus-basierten "Navi 21 XT" auf. Die absolute Höhe der Taktraten kann dabei wegen der Verwendung des 3DMark11 täuschen, mitnehmbar ist hierbei allein die Verteilung der Taktraten – welche nur zu 85% oberhalb 2.3 GHz liegt. Interessanterweise verteilen sich die Taktraten darunter nicht in Pyramiden-Form, sondern vielmehr kommen nur der kleinere Teil bei 2.1 bis 2.3 GHz heraus, der größere Teil hingegen gleich unterhalb von 2.1 GHz. Dies zeigt auf je nach anliegender Last doch auch insgesamt sehr schwankende Taktraten bei den Navi-2X-Grafikchips hin (ähnlich dürfte es beim PS5-SoC aussehen). Vielleicht setzt AMD demzufolge auch die offiziellen Taktraten vergleichsweise niedrig an, um keine negativen Reaktionen zu provozieren, wenn irgendwo in der Praxis mal eine niedrige Taktrate auftritt. An der realen Performance ändert diese offizielle Taktraten-Angabe schließlich nichts, wenn sich die Karten selbsttätig deutlich mehr Takt in Situationen genehmigen, wo dies eben möglich ist.

Here are some more details about System 1. You can see that the clock was more than 85 % of the time ≥ 2300 MHz.
≥ 2500 MHz (10.28 %)
2400 ≤ x < 2500 MHz (24.46 %)
2300 ≤ x < 2400 MHz (50.49 %)
2200 ≤ x < 2300 MHz (3.64 %)
2100 ≤ x < 2200 MHz (1.38 %)
< 2100 MHz (9.75 %)

Quelle:  Patrick Schur @ Twitter am 25. Oktober 2020

Die koreanische Seite GiggleHD (via Videocardz) zeigt eine Auflistung verschiedener Notebook-Spezifikationen, welche Intels Comet Lake-H mit Mobile-Lösungen von nVidias Ampere-Generation verbinden. Die Auflistung dürfte von einem Notebook-Hersteller oder auch einem ODM (Auftragsfertiger für Notebook-Hersteller) stammen, für letztere ist jene Auflistung allerdings vielleicht schon wieder zu spezifisch. In jedem Fall werden hierbei die Ampere Mobile-Lösungen "GeForce RTX 3080Q", "GeForce RTX 3070Q" und "GeForce RTX 3060P" genannt – die Suffixe deuten auf "MaxQ" und "MaxPerformance" Varianten hin, wie nVidia jene schon derzeit führt. Überraschend ist vielleicht die Nennung einer "GeForce RTX 3080Q", weil nVidia dafür normalerweise den GA102-Chip ins Mobile-Segment bringen müsste – was aufgrund der dortigen thermischen und elektrischen Limitationen kaum einen größeren Sinn ergibt (auf gleicher TDP kommt kaum mehr Performance heraus als beim GA104-Chip).

Chip-Basis kompletter Verkaufsname
GeForce RTX 3080Q wahrschl. GA102 wahrschl. "GeForce RTX 3080 MaxQ"
GeForce RTX 3070Q wahrschl. GA104 wahrschl. "GeForce RTX 3070 MaxQ"
GeForce RTX 3060P wahrschl. GA106 wahrschl. "GeForce RTX 3060 Mobile"

Genauso überraschend ist allerdings auch die Nennung von Comet-Lake-Prozessoren, denn im Frühjahr 2021 sollte dann eigentlich Tiger Lake-H zur Verfügung stehen, welcher mit bis zu 8 CPU-Kernen einen sicherlich genauso guten und in jedem Fall moderneren CPU-Unterbau aufbieten kann. Insofern muß es nicht zwingend passieren, dass Notebooks in dieser Form realisiert werden: Denn falls jene nicht bald erscheinen, lohnt seitens Notebook-Hersteller wie auch Notebook-Käufer eher das Abwarten auf Tiger Lake-H. Aber noch ist natürlich nicht klar, wie fix nVidia seine Ampere-Chips ins Notebook-Segment bringen will. Innerhalb der vorhergehenden Turing-Generation hatte nVidia die ersten entsprechenden Mobile-Beschleuniger schon zur nachfolgenden CES im Januar 2019 vorgestellt, mit ersten darauf basierenden Notebooks bereits im Februar 2019. Sollte man für Mobile-Ampere wiederum die CES 2021 als Vorstellungstermin samt einem ähnlich schnellen Markteintritt anpeilen, wäre Tiger Lake-H zu diesem Zeitpunkt wohl wirklich noch nicht spruchreif.