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Hardware- und Nachrichten-Links des 25. März 2020

Beim russischen 3DNews (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) gibt es einen feinen Artikel mit umfangreichen Grafikkarten-Benchmarks zu Doom: Eternal, welche dann auch durchgehend zu abgesenkten Bildqualitäten durchgetestet wurden. Damit läßt sich der bisherige Wissensstand insbesondere um den Punkt erweitern, welche Grafikkarten selbst auf dem "Low"-Bildqualitätspreset noch mitkommen können. Und dies sind aufgrund dieses niedrigen Presets logischerweise eine ganze Menge, welche dann noch 40 fps im Schnitt bieten – wobei die Benchmark-Szenen zwischen den verschiedenen Webseiten sicherlich abweichen und sich ergebende Schlußfolgerungen somit nur als eher grobe Hinweise zu verstehen sind. In jedem Fall darf damit aber als bewiesen gelten, das Doom: Eternal derart gut ausoptimiert ist, das auch noch nahezu ein Jahrzehnt alte Grafikkarten immer noch gut mithalten können – und dies nicht einmal zwingend nur die damaligen Top-Modelle. Diesbezüglich läßt sich gut mit den 3DNews-Benchmarks arbeiten, denn die dort im Test befindliche "Radeon R7 370" basiert noch auf dem Pitcairn-Chip mit GCN1-Unterbau, läßt ergo Rückschlüsse auf die Performance selbst der 2012er Radeon HD 7000 Serie zu.

Grafikkarten-Empfehlung für "Doom: Eternal"
"Low" Preset @ 40 fps "Ultra-Nightmare" Preset @ 60 fps
FullHD ab GeForce GTX 660 2GB, GeForce GTX 760, GeForce GTX 950SE, GeForce GTX 1050 2GB, GeForce GTX 1650 oder Radeon HD 7850 2GB, Radeon R7 265 2GB, Radeon R7 370, Radeon RX 460 Radeon RX 560D, Radeon RX 5500 XT 4GB ab GeForce GTX 980 Ti, GeForce GTX 1060 6GB, GeForce GTX 1660 oder Radeon R9 390, Radeon RX 470 8GB, Radeon RX 5500 XT 8GB
WQHD ab GeForce GTX 680, GeForce GTX 770, GeForce GTX 960, GeForce GTX 1050 3GB, GeForce GTX 1650 oder Radeon HD 7950, Radeon R9 280, Radeon R9 380, Radeon RX 460 4GB Radeon RX 560D 4GB, Radeon RX 5500 XT 4GB ab GeForce GTX 980 Ti, GeForce GTX 1070, GeForce GTX 1660 oder Radeon RX 590, Radeon RX 5500 XT 8GB
UltraHD ab GeForce GTX 980, GeForce GTX 1060 6GB, GeForce GTX 1660 oder Radeon R9 290, Radeon R9 390, Radeon RX 480 8GB, Radeon RX 580 4GB, Radeon RX 5500 XT 4GB ab GeForce GTX 1080 Ti, GeForce RTX 2070 Super oder Radeon VII
interpoliert gemäß der Benchmarks von 3DNews (Low-Preset) bzw. GameGPU & PC Games Hardware (Ultra-Nightmare-Preset)

Die Performance-Interpolation bei nVidias älteren Grafikkarten ist dagegen schwieriger zu lösen, da kein Kepler-basiertes Modell im Test war – was somit gewisse Unsicherheiten bedingt und größere Spielräume nahelegt. Hierbei kommt hinzu, das nVidias Grafikkarten augenscheinlich mit jeder älteren Architektur-Generation etwas an Performance einbüssen – während dies bei AMDs Grafikkarten wie gesagt bis zurück zu GCN1 eigentlich überhaupt nicht zu sehen ist. Bei beiden Grafikchip-Entwicklern hat jedoch selbst unter dem "Low"-Bildqualitätspreset der vorhandene Grafikkartenspeicher seine teilweise erheblichen Auswirkungen auf die Performance: Unterhalb von 3 GB sollte man Doom: Eternal eigentlich nicht anpacken, selbst auf der FullHD-Auflösung provoziert dies noch Differenzen der durchschnittlichen Framerate von 20-25% (was dann bei den Frametimes bzw. beim Flüssigkeitsgefühl wohl um so größere Unterschiede ergibt). Der Betrieb mit 2-GB-Grafikkarten ist zwar generell möglich, setzt allerdings eine beachtbar schnellere Grafikkarte voraus – gut zu sehen am Vergleich der Radeon R7 370 4GB mit der Radeon R9 370X 2GB, wo die eigentlich um ca. +15% schnellere 370X (ein Wiedergänger der Radeon R9 270X) regelmäßig um ca. -10% hinter der langsameren, aber (in einigen Verkaufsversionen) mit doppeltem Speicher ausgerüsteten 370 herauskommt.

PC Games Hardware & Heise weisen auf Samsung 10nm-EUV-Fertigung von DDR4/DDR5-Speicher hin, welche derzeit angeschoben wird und nächstes Jahr zur Massenfertigung von DDR5-Speicher führen soll. Das moderne Fertigungsverfahren mit EUV-Belichtung kann, wenn die Anfangsschwierigkeiten überwunden sind, die Fertigungskosten senken und somit den Weg zu höheren Kapazitäten frei machen – insbesondere wichtig in einem Jahr mit anstehendem Launch zweier NextGen-Spielekonsolen, welche vermutlich die Speicheranforderungen nach oben treiben sowie in jedem Fall Produktionskapazitäten bei den Speicherchip-Herstellern blockieren werden (natürlich für GDDR5, aber letztlich bei denselben Herstellern, deren Produktionsvolumen auch nicht unlimitiert sind). Speziell DDR5 wird derzeit schon von einigen Spitzen-Smartphones in der LPDDR5-Bauform eingesetzt – was aber für den PC nur günstig ist, werden damit doch die Volumen und Erfahrungen aufgebaut, welche für einen späteren Masseneinsatz im PC notwendig sind. Jener steht allerdings wahrscheinlich nicht vor Jahresende 2021 an, was dem frühestmöglichen Termin von AMDs "Zen 4" und Intels "Alder Lake" entspricht. Beide Prozessoren-Generationen können sich jedoch gut und gerne auf das Jahr 2022 verzögern – vorher wird es DDR5-Speicher vermutlich nur vereinzelt bei Intels "Tiger Lake" geben, welches zudem (wie aktuell "Ice Lake" schon) allein im Mobile-Segment verbleiben wird.

PCI Express 4.0 PCI Express 5.0 DDR5-Speicher
AMD – Consumer-CPUs Zen 2 (2019) unklar unklar
AMD – Server-CPUs Zen 2 (2019) unklar Zen 4 (2021/22)
AMD – Grafikkarten Navi (2019) unklar -
Intel – Mobile-CPUs Tiger Lake (2020) unklar Tiger Lake (2020)
Intel – Desktop-CPUs Rocket Lake (2021) unklar mglw. Alder Lake (2022)
Intel – Server-CPUs Cooper Lake & Ice Lake SP (2020) Sapphire Rapids (2021) Sapphire Rapids (2021)
nVidia – Grafikkarten vermtl. Ampere (2020) unklar -

Bei AMD sollte DDR5-Speicher regulärerweise zwar erst mit der genannten Zen-4-Generation eine Rolle spielen können (weil erst dann der Wechsel zu neuen Prozessoren-Sockeln erfolgt), allerdings ist AMD in dieser Frage dann doch weitaus flexibler als Intel. Zum einen könnte man über unterschiedliche I/O-Chiplets für Server- und Consumer-Bereich einen gestaffelten Launch fahren, zum anderen könnte man im APU-Bereich (wo mehr Speicherbandbreite dankbar angenommen würde) über die dort weitergeführten monolitischen Designs durchaus auch einen DDR5-Frühstart hinlegen. Immerhin kommt die Zen-3-APU "Van Gogh" (VGH) wahrscheinlich erst tief im Jahr 2021 und muß sich dann zudem mit Intels "Tiger Lake" Prozessoren mit Xe-Grafik und deren DDR5-Support herumschlagen. Die extra Fertigung, der späte Start und die Fehlen von Implikationen mit anderen AMD-Produkten würden in diesem Fall zugunsten eines DDR5-Supports von VGH sprechen – der anfänglich höhere Kostenpunkt von DDR5-Speicher, welcher insbesondere im Preisbereich dieser APUs weniger gut kommt, dann eher dagegen. Andererseits leistet sich Intel im selben Produktsegment durchaus diesen DDR5-Support bei Tiger Lake – wenngleich viele Notebook-Hersteller in der Praxis (aus Kostengründen) dann doch darauf verzichten dürften.