Noch einmal extra herauszustellen sind die teilweise kuriosen Benchmark-Ergebnisse von Battlefield 2042, wenn das Spiel in (ernsthafte) Speichersorgen geht: Dann bricht die Performance teilweise krass zusammen, gut zu sehen bei einigen der Benchmarks vom TechSpot, bestätigt zudem durch die Benchmarks der PC Games Hardware. Völlig gegen die Norm ist allerdings, dass sich die RDNA1-Beschleuniger von AMD in diesem Fall bemerkbar besser halten können als ansonsten von AMD und von RDNA1 her gewohnt: So kommt die Radeon RX 5500 XT 4GB als mutmaßlich einzige 4-GB-Grafikkarte unter FullHD (beim TechSpot, linkes Bild) noch ganz anständig mit (verliert nichtsdestotrotz schon übermäßige 50% an Performance zur eigenen 8-GB-Schwester), während hingegen GeForce GTX 1650 sowie 1650 Super bei nur noch einstelligen Frameraten landen.
Besonders die Differenz der Chip-gleichen GeForce GTX 1660 Ti und 1650 Super (beiderseits basierend auf dem TU116-Chip) ist hierbei frappierend: Erstere kommt mit problemlosen 68 fps durchs Ziel, zweitere landet bei lächerlichen 8 fps (ergibt –88% Performance-Verlust), allein getrieben durch die 2 GB weniger VRAM der kleineren Karte. Eine scheinbar klare Situation ergibt sich unter der 4K-Auflösung (bei der PCGH, rechtes Bild), wo die drei 6-GB-Modelle von nVidia allesamt nur noch auf minimalsten Frameraten unter 4 fps herauskommen. Krass davon abweichend kann sich die Radeon RX 5600 XT – trotz ebenfalls nur 6 GB Grafikkartenspeicher – auf 25 fps ganz anständig halten. Dies ist zwar eine zu niedrige Framerate für den realen Einsatz (unter dieser Auflösung), zeigt aber in Verbindung beider Testreihen auf ein klar besseres Speichermanagment hin – und dies ausgerechnet bei einer AMD-Karte.
Möglicherweise hat Spieleentwickler DICE hier bewußt auf die genannten RDNA1-Beschleuniger geachtet, möglicherweise kommt später noch eine Optimierung, welche die nVidia-Karten aus ihrer derzeitigen "Speicherhölle" befreit – aber für den Moment stehen diese Ergebnisse. Leider konnten andere Artikel zu dieser Frage bislang wenig betragen, da dort oftmals ohne diese kleineren Karten getestet wurde. Dies ist besonders schade in diesem Fall, wo die Einsteiger-Grafikkarten von deren Rohperformance her durchaus (unter FullHD) zu brauchbaren Ergebnissen in der Lage wären, somit alleinig durch deren Speicherausbau ausgebremst werden. Die oftmalige Nichtberücksichtigkeit von Einsteiger-Grafikkarten stellt eine zu überdenkende Entscheidung der Hardwaretester dar, denn das Herausarbeiten von klaren Bruchlinien im Einsteiger-Bereich ist wohl mindestens genauso wichtig wie die Feststellung der Performance-Führerschaft an der absoluten Leistungsspitze.
Beim TechSpot hat man sich mit der Generations-übergreifenden Vierkern-Performance von AMD- und Intel-Prozessoren im Gaming-Einsatz beschäftigt, sprich man hat sich hierbei explizit die Leistungsentwicklung auf identischer Kern-Anzahl (4) angesehen. Da der Artikel noch vor dem Alder-Lake-Launch entstanden ist, fehlen dessen Performance-Ergebnisse bzw. steht Zen 3 an der Leistungsspitze – was aber im Bezug auf den Rückblick bis hin zu Core i7-2600K und FX-8350 nicht ganz so wichtig ist. Im AMD-Feld ist gut die enorme Leistungsentwicklung zu sehen, welche AMD selbst normiert auf nur 4 CPU-Kerne innerhalb der Ryzen-Ära hingelegt hat – was natürlich auch den Ausgangspunkt in einer noch nicht gleichwertigen Gaming-Performance bei den ersten Ryzen-Prozessoren hatte (die seinerzeitige "Spiele-Schwäche" von AMD) hat.
Gaming FullHD/1080p | Release | CPU-Generation | 1080p avg | 1080p 1% |
---|---|---|---|---|
Ryzen 7 5800X @4C | 2020 | Vermeer (Zen 3) | 100% | 100% |
Ryzen 7 3800X @4C | 2019 | Matisse (Zen 2) | 86% | 87% |
Ryzen 7 2700X @4C | 2018 | Pinnacle Ridge (Zen+) | 74% | 75% |
Ryzen 7 1800X @4C | 2017 | Summit Ridge (Zen) | 67% | 67% |
FX-8350 @4C | 2012 | Bulldozer/Vishera | 42% | 39% |
gemäß den Messungen vom TechSpot unter 9 Spiele-Benchmarks (FullHD/1080p) |
Im Intel-Feld (Werte-mäßig sind beide Tabellen direkt vergleichbar, überall gilt der Ryzen 7 5800X als "100%") sind die Differenzen zwischen den einzelnen Intel-Generationen weitaus kleiner. Die beachtbaren Sprünge gibt es auch nur bis zur Skylake-Generation, danach werden die relativen Differenzen zur jeweils nächsten Generation immer geringer. Dies hängt sicherlich primär daran, dass die nachfolgenden Intel-Generationen weder einen Fertigungsfortschritt noch (echte) Architektur-Verbesserungen boten, sondern Architektur-technisch allesamt "Skylake" blieben – erst der Core i9-11900K aus der Rocket-Lake-Generation änderte dies. Natürlich liegt der eigentliche Vorteil der neueren Intel-Generationen auch in einem Feld, welches hierbei Test-bedingt negiert wurde – dem nach "Kaby Lake" folgenden Sprung auf mehr CPU-Kerne bei Intel.
Gaming FullHD/1080p | Release | CPU-Generation | 1080p avg | 1080p 1% |
---|---|---|---|---|
Core i9-11900K @4C | 2021 | Rocket Lake | 98% | 96% |
Core i9-10900K @4C | 2020 | Comet Lake | 94% | 93% |
Core i9-9900K @4C | 2018 | Coffee Lake Refresh | 91% | 90% |
Core i7-8700K @4C | 2017 | Coffee Lake | 89% | 88% |
Core i7-7700K | 2017 | Kaby Lake | 89% | 83% |
Core i7-6700K | 2015 | Skylake | 88% | 82% |
Core i7-5775C | 2015 | Broadwell | 80% | 72% |
Core i7-4770K | 2013 | Haswell | 75% | 68% |
Core i7-3770K | 2012 | Ivy Bridge | 60% | 57% |
Core i7-2600K | 2011 | Sandy Bridge | 57% | 54% |
gemäß den Messungen vom TechSpot unter 9 Spiele-Benchmarks (FullHD/1080p) |