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Hardware- und Nachrichten-Links des 27. April 2018

Bezüglich AMDs nächster Ryzen-Generation (Codename "Matisse" auf Basis von Zen 2 in der 7nm-Fertigung) hat AMD-CEO Lisa Su im Gespräch mit Börsenanalysten die klare Aussage getroffen, das Zen 2 noch dieses Jahr als Evaluierungs-Samples zu den AMD-Partnern geht, um somit im Jahr 2019 in die Serienfertigung zu wechseln und nachfolgend an die Prozessoren-Käufer ausgeliefert zu werden. Beide Termin-Ausssagen zusammen ergeben einen gewissen Zeitrahmen, welcher vermutlich draufhin lautet: Das Tape-Out ist wohl schon durch, AMD dürfte jetzt erst einmal noch selbst evaluieren und sagen wir ab Sommer 2018 seine Partner dabei mit einbeziehen. Dies würde somit auf einen Launch von Zen 2 bzw. Ryzen 3000 im Frühling bis spätestes Sommer 2019 hinauslaufen. Selbiges konnte man bisher zwar schon vermuten, aber dies wenigstens halbwegs sicher bestätigt zu bekommen, ist noch eine ganze andere Kategorie – auf AMDs offizieller Roadmap steht bekannterweise nur "2019", was von Januar bis Dezember alles sein könnte. Schließlich benötigt AMD für Zen 2 eine laufende 7nm-Fertigung bei GlobalFoundries bzw. ist damit auf das tatsächliche Erreichen dieser Fertigungsstufe bei seinem Hausfertiger angewiesen.

7-nanometer Zen 2 based product we'll sample later this year to customers and that will be in production in 2019
Quelle:  Lisa Su von AMD  (Transkript auf Seeking Alpha)

Ein volles Kommando zurück gibt es dagegen im Fall der aus der offiziellen AMD-Preisliste entfernten Ryzen-1000-Prozessoren: Jene sind dort inzwischen wieder (in vollständiger Form) wiederaufgetaucht Hartware notieren zudem eine Entschuldigung seitens AMD für die angerichtete Verwirrung. Dies soll wohl bedeuten, das der Auslauf-Status dieser Ryzen-1000-Prozessoren vorerst nicht aktiv wird – was wohl nicht bedeutet, dass das ganze aufgehoben wäre, AMD hatte schon zum Jahresanfang das weitgehende Auslaufen der Ryzen-1000-Prozessoren mit dem Launch von Ryzen 2000 angedeutet. Vermutlich dürfte sich AMD zuerst um den Abverkauf der restlichen hergestellten Ryzen-1000-Prozessoren kümmern, ehe man dann bei einem absehbaren Ende der Lagerbestände den Auslauf-Status letztlich wieder aktiv setzt. Zum aktuellen Preis/Leistungsstand sind für AMD allenfalls Ryzen 7 1700 sowie Ryzen 5 1600 als jeweils kleinste Achtkern- und Sechskern-Modelle im Portfolio noch interessant, die größere Ryzen-1000-Modelle lassen sich hingegen durch Ryzen 2000 bereits gut ersetzen.

Bei Heise thematisiert man den vergleichsweise geringen Widerhall, welchen Meldungen über schnellere SSDs heutzutage noch erhalten – was im Gegensatz zu vor einigen Jahren in der Tat einen frappierenden Unterschied ergibt. Die hierfür dargebrachte Erklärung trifft die Problematik ganz gut: Für die allermeisten Anwender sind selbst SATA-SSDs schnell genug – da sind die Höhen, welche Spitzenprodukte aus dem PCI-Express-Bereich erzielen, nicht mehr von besonderer Relevanz. Hinzu kommt, das jene Spitzenprodukte üblicherweise auch nur zu Spitzenpreisen erhältlich sind, während SATA-SSDs inzwischen auf humanen Preislage angelangt sind – da will wohlüberlegt sein, ob man die Mehrperformance der Spitzenprodukte wirklich ausnutzen kann, ehe man deren Mehrpreis löhnt. Natürlich gibt es eine Zielgruppe für schnelle PCI-Express-SSDs, aber jene ist dann wohl eher beim 3DCenter als bei Heise angesiedelt – Mehrheiten sind damit aber nicht erzielbar. Nichtsdestotrotz dürfte der Preiskampf der Anbieter die PCI-Express-SSDs perspektivisch noch deutlich weiter herunterdrücken – gerade da es hierbei ja "nur" um die Controller geht, der reine Flashspeicher ist schließlich gleich zu SATA-SSDs.

In letzter Zeit ist ja die eine oder andere Spekulation zur Hardware der Playstation 5 ins Kraut geschossen – zumeist, ohne das es wirklich etwas handfestes zu berichten gäbe, ergo oftmals nur basierend auf Annahmen und Mutmaßungen. Bisher nicht beachtet wurde dabei vor allem der Punkt, das Sony in aller Regel mit einer neuen Konsolen-Generation ein entsprechendes Thema benötigt – ein Stichwort, unter dem das ganze zu vermarkten ist. Bei der aktuellen Konsolen-Generation von PS4 und Xbox One ist dies die FullHD-Auflösung, selbst wenn jene in der Praxis bei vielen neuen Spieletiteln inzwischen knapp verfehlt wird. Das Thema "UltraHD" ist hingegen schon mit der Zwischen-Generation von PS4 Pro und Xbox One X besetzt und dürfte sich daher kaum erneut melken lassen. Ganz allgemein dürfte es schwierig werden, so einfach mit höheren Grafikqualitäten zu werben, egal ob nun erreicht über höhere Auflösungen oder einen echten Optik-Fortschritt – das Thema wirft zumindest basierend auf der heute üblichen Spieleentwicklung samt der bereits erreichten Optikqualität eventuell nicht genügend ab, um wirklich zugfähig zu sein. Insofern könnten die Konsolen-Hersteller für die nächste Konsolen-Generation womöglich dazu neigen, einen deutlicheren Schritt zu gehen, als einfach nur erneut die Optikqualität zu steigern.

Möglichkeit Nummer 1 wäre Virtual Reality – was ja schon existiert, was bislang aber nur als Nebenprojekt abgehandelt wird. Dabei muß man nicht einmal alles nur auf VR hin ausrichten, es reicht aus, wenn man dies als Marketingthema hochpusht – wichtig ist einfach, überhaupt ein Thema zu haben. Möglichkeit Nummer 2 läge dann bei (echter) RayTracing-Grafik: Damit würde man nicht nur einen simplen Optik-Fortschritt erreichen, bei richtiger Herangehensweise kann eine solche Grafik auch gefühlt deutlich anders, klar lebendiger aussehen als bisherige Rasterizer-Grafik. Dies wäre für eine neue Konsolen-Generation ein nahezu perfektes Thema, weil man damit nicht wie bei VR oder ähnlichen Ideen nur Teile des Publikums anspricht, sondern eben alle potentiellen Käufer. Die Frage ist nur, ob (echte) RayTracing-Grafik zur nächsten Konsolen-Generation überhaupt schon spruchreif sein kann: Vermutlich jedoch nicht, die Hardware-Anforderungen sind für ein Produkt des Jahres 2020 dafür (viel) zu hoch. Als Thema künftiger Spielekonsolen kann man dies jedoch durchaus im Auge behalten – denn gerade die Spielekonsolen haben das Potential, diesen radialen Schritt von Rasterizer- zu RayTracing-Grafik zu gehen.