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Hardware- und Nachrichten-Links des 27. August 2018

Expreview (maschinelle Übersetzing ins Deutsche) haben sich noch einmal an einer genaueren Schätzung zur Chipfläche des Turing TU104-Chips versucht. Hierbei kam ein nomineller Wert von 552mm² heraus – nicht unähnlich den letzten Schätzungen aus unserem Forum von 557-559mm². Eingedenk des Punkts, das der größere TU12-Chip von derselben Quelle mit 786mm² geschätzt wurde, real aber "nur" 754mm² groß ist, haben Expreview selbige Fehlermarge dann auch noch auf den TU104-Chip angesetzt – und kommen somit auf eine wahrscheinliche Chipfläche von ~530mm². Dies passt auch besser zur Hardware-Gestaltung, welche bei zwei Dritteln des TU102-Chips liegt und damit (gemessen an den in der Relation sehr gut vergleichbaren Pascal-Chips GP102 und GP104) eher eine Chipfläche näher an grob 500mm² ergeben sollte. Wie gestern schon ausgeführt, ergeben jene ~530mm² beim TU104-Chip umgerechnet auf einen hypothetischen TU106-Chips einer hypothetischen GeForce RTX 2060 dann eine anzunehmende Chipfläche von ~340mm² – und damit in jedem Fall mehr als beim GP104-Chip (314mm²), was einen extra TU106-Chip eher wirtschaftlich uninteressant machen sollte.

Zol (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) hat hingegen einen Core i7-9700K aus dem Coffee-Lake-Refesh aufzubieten, welcher unter Wasserkühlung seine 8 CPU-Kerne (ohne HT) auf 5553 MHz übertakten konnte. Damit war ein Cinebench-Wert von 1827 Punkten um Multithread-Test sowie staatlichen 250 Punkten im Singlethread-Test erreichbar. Der Multithread-Test kann natürlich nicht besonders gut ausfallen, da dem Core i7-9700K das HyperThreading-Feature fehlt – jenes Ergebnis wird daher vom Ryzen 7 2700X trotz default-Taktung schon überboten, selbst ein Core i7-8086K auf Übertaktung kommt da bereits nahe dran. Der Singlethread-Wert ist (unter Übertaktung) mit 250 Punkten dann natürlich traumhaft, damit wird selbst ein Core i7-8086K unter guter Übertaktung geschlagen. Für den Gaming-Einsatz ist dieser Test, obwohl eher theoretisch angelegt, ein sehr gutes Vorzeichen – denn unter Spielen geht es ja letztlich oftmals darum, möglichst viel Takt in einen einzelnen CPU-Kern zu bekommen. Ohne Übertaktung wird natürlich taktnormiert kein besseres Ergebnis gegenüber den aktuellen Coffee-Lake-Prozessoren herauskommen, schließlich gibt es auch beim Coffee-Lake-Refresh wiederum keine Verbesserungen der eigentlichen CPU-Architektur.

CB15 Singlethread CB15 Multithread (Wertequelle)
Core i7-9700K OC @ 5.5 GHz 250 1827 Zol
Core i7-8086K OC @ 5.1 GHz 226 1702 Tom's Hardware
Core i7-8086K 211 1431 Tom's Hardware
Ryzen 7 2700 OC @ 4.2 GHz 177 1907 Tom's Hardware
Ryzen 7 2700X 181 1859 Tom's Hardware

In AMDs Pressemitteilung zur Einstellung von GlobalFoundries' 7nm-Fertigung wird selbige nicht direkt erwähnt, sondern hingegen alles auf eitel Sonnenschein gebürstet: AMD geht zu TSMC – so, als ob dies schon immer derart geplant wäre. Dies hörte sich allerdings noch ganz anders an, als AMD seinerzeit seine ersten 7nm-Produkte bei Chipfertiger TSMC bekanntgab: Da wurde man regelrecht beglückwünscht ob dieser neuen Chipfertiger-Flexibilität – und genau diese Möglichkeit fehlt AMD ab sofort, man gerät vorerst komplett in die Hand von TSMC. Zwar hatte insbesondere der AMD-Zukauf ATi in der Vergangenheit oftmals mehrheitlich bei TSMC gefertigt, aber dies waren dann auch Zeiten, wo jederzeit ein anderer Chipfertiger hätte übernehmen können, es viel mehr Chipfertiger auf der technologischen Höhe der jeweiligen Zeit gab. Heuer nun wird AMD faktisch zu TSMC getrieben, da Intel für AMD ausfällt und Samsung mit seiner 7nm-Fertigung wohl noch nicht so weit ist wie TSMC, zudem bekannterweise als Chipfertiger für große PC-Chips noch keine Meriten erworben hat.

Die eigentliche Frage, inwiefern das ganze zu Terminverzögerungen bei AMD führt, hat AMD damit allerdings noch nicht beantwortet – und will man sicherlich auch gar nicht beantworten, gerade wenn man sowieso noch keine exakten Veröffentlichungstermine bekanntgegeben hatte. Wie die Einstellung der 7nm-Fertigung bei GlobalFoundries wirklich behindert, wird sich dann wohl erst in der Realität herausfinden lassen. Ganz ohne jede Verzögerung wird es allerdings kaum abgehen, denn wie AnandTech zu berichten wissen, war bei GlobalFoundries ein erstes 7nm-Design von AMD bereits auf dem Weg zum Tape-Out (im vierten Quartal 2018) – ein Vorgang, welcher nun auf TSMC umgebogen werden muß, wobei man seitens des Chipfertigers faktisch von vorn anfängt. Langfristig kann TSMC für AMD natürlich durchaus von Vorteil sein, da TSMC technologisch üblicherweise etwas höherwertig ist und in jedem Fall schneller auf neue Fertigungsverfahren wechselt. Dagegen gab es bei GlobalFoundries immer einmal das Risiko von Verzögerungen bis hin zu glatten Fehlschlägen – siehe GlobalFoundries' eigene 14nm-Entwicklung, die zugunsten einer 14nm-Lizenz von Samsung aufgegeben wurde. Die Wahlfreiheit zwischen GlobalFoundries und TSMC zu haben, wäre jedoch in jedem Fall die bessere Lösung für AMD gewesen.